Mpox-Viren sind in Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Sie sind mit den klassischen Pocken-Viren verwandt (jedoch nicht mit Windpocken). Es gibt zwei verschiedene genetische Linien, sogenannte Kladen. Erkrankungen bei Menschen waren bis 2022 sehr selten und in der Regel auf eine Ansteckung direkt vom Tier zurückzuführen (sogenannte Zoonose). 2017 kam es in Nigeria zu einem Ausbruch mit Klade II, bei dem das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde. 2022 verursachte Mpox Klade II einen weltweiten Ausbruch. Seit 2023 wird in Afrika ein Ausbruch der Mpox Klade I beobachtet, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo. Klade I verursacht im Schnitt schwerere Erkrankungen.
Übertragungswege von Mpox
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt vor allem bei engem Kontakt (z.B. bei Sexualkontakten oder nahen Angehörigen/Haushaltskontakten).
In den ursprünglichen Endemiegebieten in West- und Zentralafrika kann es auch zu einer Übertragung vom Tier auf den Menschen kommen (Zoonose). Dort wurden auch Infektionen über Gegenstände wie Kleidung, Bettwäsche oder Essgeschirr sowie Übertragung der Viren von Schwangeren auf das ungeborene Kind beschrieben.
Mpox: Die Erkrankung
Nach einer Ansteckung kommt es nach etwa fünf bis 21 Tagen (manchmal bereits nach einem Tag) zu den ersten Krankheitszeichen: Hierbei treten häufig allgemeine Symptome wie Fieber, Kopf- oder Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten auf. Auch Beschwerden im Mund-Rachen-Raum kommen vor. Typisch ist der Hautausschlag, der zwar überall auftreten kann, jedoch am häufigsten an Extremitäten, im Bereich von Gesicht und Brust oder im Bereich von After und Geschlechtsorganen. Auch die Schleimhäute können schmerzhaft befallen sein. Meist ist die Krankheit nach zwei bis drei Wochen durchgestanden.
Mpox verlaufen bei Erwachsenen meist mild bis moderat. Sehr junge oder immungeschwächte Patienten und auch Schwangere haben jedoch ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
Mpox sind ansteckend, solange Symptome bestehen – meist bis zum Abfallen der Krusten (etwa zwei bis vier Wochen).
Behandlung
Behandelt werden vor allem die Symptome: Schmerzlinderung und Behandlung der Hautläsionen stehen im Vordergrund. Bei schweren Erkrankungen und vor allem bei Personen mit Immunschwäche können auch virushemmende Arzneimittel zum Einsatz kommen.
Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?
Der enge Kontakt mit an Mpox erkrankten Personen sollte vermieden werden (Haut, face-to-face; sexuell); Ausschläge und Wunden sind besonders infektiös.
Impfung
Die STIKO empfiehlt, sich nach einem engen Kontakt zu einer infizierten Person oder entsprechenden Laborproben möglichst frühzeitig (bis maximal 14 Tage nach einer möglichen Ansteckung) impfen zu lassen, wenn man selbst noch nicht erkrankt ist (Postexpositionsprophylaxe, PEP).
Die vorbeugende (prophylaktische) Impfung gegen Mpox wird von der STIKO nur für Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko empfohlen:
- Männer ab 18 Jahre, die Sex mit Männern haben (MSM) und dabei häufig die Partner wechseln,
- Personal in Speziallaboratorien.
Der Impfstoff ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen.
Weitere Informationen zur Impfung beim Gesundheitsamt.
Gesundheitsamt bietet Beratung
Sie gehören zu einer Risikogruppe oder Sie hatten Kontakt zu einem an Mpox erkrankten Menschen? Für Fragen und zur Abklärung, ob eine Impfung nötig ist, wenden Sie sich bitte unter Impfenmarburg-biedenkopfde an das Gesundheitsamt. Hier kann auch eine Impfung durchgeführt werden.
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Letzte Änderung: 24.9.2024