Kreistag beschließt Klima-Anpassungskonzept für Marburg-Biedenkopf – Kreis und Kommunen bereiten sich auf Folgen des Klimawandels vor
Um sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf ein Klima-Anpassungskonzept erarbeitet. Die Umsetzung dieses Konzeptes hat der Kreistag in seiner Sitzung am 12. Dezember 2025 beschlossen, sodass der Kreis jetzt die entwickelten Maßnahmen angehen kann.
Während der Klimawandel weiter voranschreitet, sind mittlerweile auch die Folgen klar zu spüren – darunter Hitzerekorde, sogenannte Starkregenereignisse (sehr viel Regen in kurzer Zeit) aber auch längere Trockenphasen: Das Wetter in Deutschland und auch im Landkreis wird instabiler und extremer. „Hier setzt das Klima-Anpassungskonzept an: Unser Ziel ist es, damit die Menschen im Landkreis zu schützen, Infrastruktur klimasicher aufzustellen, die Klima-Anpassung in der Verwaltung zu verankern und bei neuen Vorhaben immer mitzudenken“, betont Landrat Jens Womelsdorf.
Im beschlossenen Konzept des Landkreises, welches nun in den nächsten Jahren von der Kreisverwaltung umgesetzt werden soll, sind insgesamt 25 Maßnahmen enthalten, die an verschiedenen Arbeitsbereichen der Kreisverwaltung ansetzen. Durch die vielfältigen Maßnahmen will der Kreis unterschiedliche Zielgruppen erreichen.
„Unser Landkreis gehört zu einem der ersten Landkreise in Hessen, die ein solches Projekt in Zusammenarbeit mit den Kommunen angehen: ein bedeutender Schritt, der zeigt, wie wichtig uns die Sicherheit und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger sind. Dabei möchten wir nicht nur reagieren, sondern uns vorbereiten und aktiv gestalten“, macht der Landrat deutlich.
Zur ausführlichen Pressemitteilung des Landkreises (Öffnet in einem neuen Tab).
Hier das Klimaanpassungskonzept des Landkreises Marburg-Biedenkopf downloaden
Klimaanpassungskonzept – den Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnen
Der Klimawandel beschäftigt unsere Gesellschaft immer stärker. Dabei sind die Folgen bereits heute beispielsweise in Form von Hitze- und Dürreperioden, Starkregen oder Hochwasser- und Niedrigwasserereignissen global, aber auch auf Ebene des Landkreises spür- und sichtbar.
Als Reaktion darauf trägt der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinen Klimaschutzzielen (Öffnet in einem neuen Tab) und den bereits umgesetzten oder in der Umsetzung befindlichen Klimaschutzmaßnahmen (Öffnet in einem neuen Tab) zu einer nachhaltigen Transformation unserer Region bei.
Im Kontext Klimawandel ist der Begriff Klimaschutz dabei sehr bekannt. Hierzu zählen vielfältige Tätigkeiten wie beispielsweise die Steigerung der Energieeffizienz, eine nachhaltige Energieversorgung, die Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen oder die Dekarbonisierung der Industrie und der Mobilität.
Klimaanpassung hingegen zielt auf die Vorbereitung der menschlichen und natürlichen Systeme auf die Folgen des Klimawandels ab. Das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) beschreibt Klimaanpassung wie folgt:
„Die Klimafolgenanpassung hingegen umfasst Starkregen- und Sturmvorsorge zur Vermeidung oder Minderung von Überflutungen und anderen Risiken in Siedlungsbereichen. Ein weiterer Fokus ist die Hitze- und Gesundheitsvorsorge, um Risiken für verletzliche Bevölkerungsgruppen zu minimieren. Andere wichtige Vorsorgeaspekte sind die frühzeitige aktive Anpassung an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen und die bereits zu beobachtenden ‚schleichenden‘ Veränderungen, bspw. in der Stadt-, Grün- und Gebäudeplanung. Das schließt auch eine kontinuierliche Verbesserung des Risikobewusstseins und der Veränderungsfähigkeit aller gesellschaftlichen Gruppen ein.“
Dabei können sowohl alltägliche Handlungen, wie das Aufsuchen von Schattenplätzen zur Mittagszeit, als auch investive und bauliche Maßnahmen, wie die Begrünung von Fassaden oder Dächern zum Bereich der Klimaanpassung gezählt werden. Das übergeordnete Ziel jeder Aktivität in der Klimaanpassung ist dabei der Erhalt oder die Förderung von Gesundheit, Lebensqualität und Wohlbefinden von Menschen und Gesellschaften.