Bogenschießen

Der Compoundbogen funktioniert nach dem Hebelgesetz. Besteht aus einem Mittelteil und Wurfarmen. Am oberen und unteren Ende des Bogens sind Rollen montiert, über die die Sehne gespannt werden kann. Des Weiteren finden Visier, Zielvergrößerer und Stabilisatoren Anwendung. Die Sehne mit Pfeil wird nicht direkt mit der Hand gespannt, sondern der Zug erfolgt über eine sog. Lösehilfe.

Der Recurvebogen wird auch als „olympischer Bogen“ bezeichnet. Der Bogen besteht aus einem Mittelstück und zwei Wurfarmen, an denen die Sehne befestigt ist. Ähnlich wie beim Compoundbogen werden Visiere und Stabilisatoren am Bogen befestigt. Der Pfeil liegt, während des Zugs an der Sehne, auf einer Pfeilauflage auf und erfährt dadurch zusätzliche Stabilität. Anfänger beginnen häufig mit einem Blankbogen-Recurve, da er sehr einfach aufgebaut und zudem recht preiswert ist. Bei dieser Art von Bogen gibt es nur eine Sehne, eine Pfeilauflage, sowie Wurfarme. So kann sich der Schütze primär auf die Technik konzentrieren.

Der Langbogen hatte seine Glanzzeit im Mittelalter, wo er als Kriegsbogen eingesetzt wurde. Zu den modernen Sportbögen gehört er jedoch nicht. Die Langbögen zeichnen sich durch ihre Einfachheit aus: Sie bestehen aus einem langen, leicht gewölbten Stück Holz in der Größe des Bogenschützen und haben keine Pfeilauflagen oder Visiere. Mit Langbögen ist es deutlich schwieriger zielgenau zu schießen, verglichen mit den modernen Bögen. Außerdem haben sie nicht annähernd die gleiche Geschwindigkeit wie Compound- oder Recurvebögen. Der Reiz dieser Bogenart besteht häufig in den eher ursprünglichen, eben traditionellen Materialien.

Unter diese Wettkampfklasse fallen prinzipiell alle Bögen ohne Visier (mit Ausnahme der Compound-Bögen). So kann ein moderner Blankbogen, wie bereits erwähnt, aus dem Grundgerüst eines olympischen Recurvebogens bestehen. Ebenfalls werden aber in der Regel auch alle Arten von traditionellen Bögen, wie Reiter- oder Langbögen in diesen Bereich eingeordnet. Da im Wettkampfbereich ein modernerer Bogen deutliche Vorteile hat, was Geschwindigkeit und Präzision angeht, sind traditionelle Bögen meist selten dort zu finden, sofern es keine eigene Klasse dafür gibt.

Neben diesen Disziplinen gilt es noch die besonderen Varianten hervorzuheben. Der Sinn hier geht etwas über das reine Schießerlebnis hinaus und sucht tiefgründigere Inhalte oder auch Wege, um den Sport für Menschen mit Handicaps zu eröffnen.

• Therapeutisches Bogenschießen: Mittlerweile findet das Bogenschießen in verschiedensten Therapieformen Anwendung, wobei häufig das instinktive Bogenschießen ohne Zielvorgang genutzt wird. Der in sich wohnende Gegensatz zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Konzentration und Loslassen und zwischen Disziplin und Spiel kann sehr differenzierte Wirkungen haben.
• Kyüdö: Das Kyüdö ist eine traditionelle japanische Kunstform des Bogenschießens. Die Schusstechnik basiert hier auf der Kriegstechnik der Samurai und dem Einfluss des Zen-Buddhismus. Durch diese Einflüsse unterscheidet sich auch die Bauart des Bogens von der westlichen Art und Weise.
• Instinktives (oder intuitives) Bogenschießen: Das instinktive Bogenschießen setzt auf die grundlegenden Dinge: Bogen und Pfeile. Hier wird auf Bogenvisiere oder andere technische Zusatzausstattung an Bogen und Pfeilen verzichtet. Das „Zielen“ erfolgt allein durch die Erfahrung, die der Schütze durch häufiges Training ansammelt. Durch das Trainieren von Auge-Hand-Koordination, ähnlich dem Werfen eines Balls, ist man in der Lage, die Mitte zu treffen, ohne sich auf Zielhilfen, wie Markierungen am Bogen oder der Pfeilspitze, zu konzentrieren. Häufig wird diese Art des Bogenschießens mit traditionellen Bögen kombiniert, kann aber durchaus auch mit modernen Blankbögen umgesetzt werden. Durch diese Unkompliziertheit und den damit verbundenen Stressabbau, gewinnt diese Disziplin immer mehr an Popularität.

Quelle: Sportordnung des DSB, Grundwerk: 01.01.2018, Nachlieferung: 01.01.2022
Eine genaue Übersicht der Regeln findet sich in den Regelbüchern der WA oder des DSB, wobei auch die Vereine Hilfsstellungen liefern können.

Das erste Schaufenster Sport zum Themenfeld Bogenschießen wurde erfolgreich mit dem Tag der offenen Tür am Freitag, 2. September auf dem Bogenschießplatz des SV Moischt eröffnet. 

Schauplatz des ersten Schaufensters Sport war der Bogenschießplatz des SV Moischt. Am Freitag, 2. September fand von 15 – 21 Uhr hier der erste Tag der offenen Tür des neuen Projektes „Schaufenster Sport“ statt. 

Ziel der Veranstaltung war es, die Sportart Bogenschießen und die dazugehörigen Vereine im Landkreis vorzustellen und Interessierten hierbei auch einen Einblick in eine Sportart zu gewähren, welche nicht so sehr im Fokus des öffentlichen Interesses steht. Außerdem sollte die Veranstaltung dazu dienen, dass auch Kontakte zwischen den Vereinen geknüpft und ausgebaut, sowie die vielfältigen Angebote aufgezeigt werden, welche die Sportart Bogenschießen zu bieten hat.

Insgesamt sechs der derzeit neun Bogenschießvereine waren vor Ort vertreten (SV Moischt, SV Marburg, SV Mardorf, SV Momberg, SV Niederweimar, SV Sterzhausen). Im Rahmen der Veranstaltung, die vom SV Moischt organisiert wurde, fanden über den gesamten Zeitraum der Veranstaltung Einführungskurse statt. Die Einführungskurse wurden abwechselnd von den anwesenden Vereinen durchgeführt. Interessierte bekamen somit die Möglichkeit mit den Vereinen in Kontakt zu treten und des Weiteren einen ersten Einblick in das Bogenschießen und die Faszination, welche diese Sportart mit sich bringt, zu bekommen. 

Neben den praktischen Aspekten der Veranstaltung, wurde auch ausreichend für das leibliche Wohl gesorgt. Dadurch entwickelten sich auch Gespräche, die über das reine Interesse an der Sportart hinausgingen und somit den Erfolg der Veranstaltung bestätigen. 

Insgesamt waren alle Rückmeldungen seitens der Veranstalter und seitens der Besucherinnen und Besucher sehr positiv, weshalb der Auftakt in dieses hessenweit neuartige Projekt durchaus als gelungen bezeichnet werden kann. 

In den nächsten Monaten soll an diese Auftaktveranstaltung angeknüpft werden und weitere Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „Schaufenster Sport – Bogenschießen“ in Zusammenarbeit mit den mitwirkenden Vereinen abgestimmt und ausgerichtet werden. 

Während der ersten Indoor-Veranstaltung im Rahmen des Schaufensters Sport des Landkreises konnten Interessierte in Momberg gezielte Einblicke in die Sportart Bogenschießen erhalten.

Am Sonntag, 16. Oktober 2022, richtete der Schützenverein Viktoria 1877 Momberg nachmittags im Dorfgemeinschaftshaus in Momberg einen Bogen-Schnupper Tag aus.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Momberg dient dem Schützenverein Momberg bereits seit einigen Jahren als kleine aber durchaus geeignete Trainingsstätte. Der große Saal des Hauses kann so genutzt werden, dass vier bis maximal sechs große Zielscheiben aufgestellt werden können. Die Wände werden dann durch ein System aus locker hängenden Pfeilfangnetzen gesichert.

Beim Bogen-Schnupper Tag wurde das Haus dementsprechend umfunktioniert, so dass den Interessierten in zwei einstündigen Schnupperkursen eine Einführung in das Bogenschießen gegeben werden konnte. Die Struktur der beiden Kurse folgte dabei dem bewährten Prinzip, welche auch bei den Kursen im Rahmen der Auftaktveranstaltung Anfang September in Moischt umgesetzt wurde. In entspannter Atmosphäre und zunächst mit Trockenübungen beginnend wird der Ablauf bis zum Schuss, inklusive dem gewollten „Nachhalten“, auf Basis eines Vier-Phasenmodells vermittelt. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dabei den ganz eigenen Reiz des Bogenschießens erfahren, der gerne als Wechselspiel von Spannung und Entspannung dargestellt wird, dabei die gesamte Muskulatur, aber auch den Geist fordert.

Abgerundet wurde der Schnuppertag durch das Ausstellen verschiedener Bögen und das detail- und kenntnisreiche Erklären über die Herstellung eines eigenen Holzbogen und der benötigten Pfeile anhand von vorgefertigten Werkstücken. 

Die Resonanz im Hinblick auf die Veranstaltung stellte die Veranstalter sehr zufrieden, vor allem da die Schnupperkurse voll ausgebucht waren und das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das reine Bogenschießen hinausging. 

Die erste Indoor-Veranstaltung im Rahmen des Schaufensters Sport hat gezeigt, dass das Bogenschießen ganzjährig möglich ist und nicht nur im Freien stattfinden kann. 

Abschließend bedankte sich der SV Viktoria 1877 Momberg ganz herzlich bei allen, die bei der Umsetzung des Bogen-Schnupper-Tages mitgeholfen haben. Ganz besonderen Dank gilt hierbei der Stadt Neustadt und dem Ortsteil Momberg für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, dem SV Moischt für die Ergänzung der Bogen- und Schutzausstattung, dem Schützenverein Sterzhausen für die Mithilfe bei der Umsetzung der Kurse sowie dem eigenen, hochmotiviertem Bogenteam.

Am 11.12.2022 trafen sich in der Zeit von 10 - 16 Uhr in der Mehrzweckhalle in Moischt die Bogenschützen zu ihrer jährlichen Bezirksmeisterschaft-Halle.

Bezirksmeisterschaften dieser Art werden im Frühjahr im Freien auf bis zu 70 m Entfernung und im Herbst „indoor“ in einer geeigneten Halle auf bis zu 18 m ausgetragen.

Eingeladen waren alle Vereine des Schützenbezirkes und deren aktiven Schützen. Gemäß offizieller Ausschreibung erfolgte die Austragung in verschiedenen Altersklassen mit unterschiedlichen Bögen (Blank-Bogen, Recurve-Bogen, Compound-Bogen).

Das „Indoor-Event“ war nach den beiden schweren Corona-Jahren, und den damit verbundenen massiven Einschränkungen bei Sportveranstaltungen, voll ausgebucht.

In 19 Wertungen starteten 53 Teilnehmer. Neben der Ermittlung der Bezirksmeister-Titel, entscheidet für viele der Schützen die erreichte Ringzahl über die Qualifikation zur Hessischen Meisterschaft. Das „Indoor-Event“ war nach den beiden schweren Corona-Jahren, und den damit verbundenen massiven Einschränkungen bei Sportveranstaltungen, voll ausgebucht.

Bemerkenswert, da waren sich alle Bogenschützen einig, sind die enormen Anstrengungen die in den letzten Monaten in den Vereinen unternommen wurden um den Bogensport wieder mit Leben zu füllen. 

Besonderer Dank gilt hierbei Andreas Zimmermann, Judith Icking, Michael Meinecke, Thomas Wieber und Bernd Dörr für ihre hervorragende Arbeit.