Unser Kommunales Frauen- und Gleichstellungsbüro: Für ein diskriminierungsfreies und selbstbestimmtes Leben.
Wir stehen den Menschen der Region als Ansprechpartnerinnen zu Themen der Gleichstellung zur Verfügung.
Wir entwickeln Ideen, Maßnahmen und Konzepte zum Abbau diskriminierender Strukturen.
Wir leisten interdisziplinäre Netzwerkarbeit zur Verbesserung der Chancengleichheit der Geschlechter.
Video über unsere Arbeit
Tätigkeitsberichte
Ziele
Unsere Ziele:
- Abbau von geschlechterstereotypen Rollenbildern
- Abbau geschlechterspezifischer Diskriminierung
- geschlechtergerechte Beteiligung am gesellschaftlichen und politischen Leben
- Wandlung und Anpassung von Strukturen für ein selbstbestimmtes Leben
- Förderung der Wahlfreiheit und Chancengleichheit von Lebensentwürfen
- Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Familie und Erwerbstätigkeit, Unterstützung familienfreundlicher Arbeitszeit- und Betreuungsmodelle)
- Gewaltprävention
- Gerechte Verteilung der Ressourcen
Diversität
Diversität im Sinne der Vielfalt bezeichnet die Vielfalt der Menschen. Die Kerndimensionen der Persönlichkeit von Menschen sind: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und Geschlechtsidentität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und Identität sowie soziale Herkunft.
Von der Unterschiedlichkeit in unserer Gesellschaft profitieren wir alle, denn unsere Sichtweise, die normalerweise durch unser eigenes Lebensumfeld sehr eingeschränkt ist, weitet sich mit mehr Diversität in unserer Umgebung.
Wir als Kommunales Frauen- und Gleichstellungsbüro schätzen die Vielfalt der Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft und stehen für die Akzeptanz von verschiedenen Lebensentwürfen.
Der Aktionstag zum Thema nennt sich Diversity-Tag.
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Vielfältige Lebensentwürfe
Lebensentwürfe sind die Vorstellungen davon wie das eigene Leben verlaufen soll. Dabei kann es sehr unterschiedliche Vorstellungen vom eigenen Leben geben. Wir stehen dafür, dass alle Menschen ein Recht darauf haben ihr Leben so zu leben, wie es für sie gut ist.
Jede*r sollte selbst entscheiden,
- wie es sich mit dem Thema Elternschaft verhält
- ob und wenn ja, welche Art von Beziehung gelebt wird
- wie die Berufswahl ausfällt
- welche Wohnform gewählt wird
- und vieles mehr.
Die Entscheidungen über das eigene Leben sollte selbstbestimmt getroffen werden können und nicht zu Diskriminierung führen.
Klischeefreie Berufswahl
Wir stehen ein für eine Berufswahl anhand der individuellen Interessen und Fähigkeiten, unabhängig vom Geschlecht. Wir wollen die Beeinflussung der Berufswahl durch das Geschlecht unterbrechen. Denn ob jemand gut in einem bestimmten Beruf ist, hängt nicht von dessen Geschlecht ab, sondern von den Interessen und Fähigkeiten. Es existieren leider immer noch viele Geschlechterklischees, die auch die Berufswahl beeinflussen. Bestimmte Berufe werden fast ausschließlich von Männern besetzt und andere werden fast ausschließlich von Frauen besetzt. Zur Folge hat dies unter anderem eine ungleiche Bezahlung zum Nachteil der Frauen und eine einseitige Sicht der Dinge bezogen auf die Geschlechterperspektive in diesen Berufen.
Die Aktionstage zu diesem Thema nennen sich Girls'Day und Boys'Day.
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Mehr Frauen in Führungspositionen und in der Politik
Frauen in der Politik und Frauen in Führungspositionen haben eines gemeinsam: der prozentuale Anteil von beiden gemessen an der Gesamtheit der Positionen beträgt ca. 30 %. Woran liegt das? Es hat mehrere Gründe, die aber eine Ursache haben: strukturelle Benachteiligung.
Durch die Strukturen einer Gesellschaft werden Geschlechterrollen definiert, die unterschiedliche Positionen für Frauen und Männer bedeuten. Diese Rollen führen unter anderem dazu, dass Frauen häufiger Elternzeit wahrnehmen und sich verstärkt um die Care Arbeit kümmern. Führungspositionen und Politische Ämter sind traditionell männlich besetzt. Dies ist noch stark in den Köpfen verankert und hat zur Folge, das Führungsstellen und Ämter in der Politik seltener mit Frauen besetzt werden als mit Männern.
Auch die männliche Sprache trägt dazu bei Geschlechterrollen zu verfestigen. So wird häufig der Arzt als männlich bezeichnet, die Arzthelferin jedoch weiblich. So werden Bilder in den Köpfen der Menschen geweckt, die Rollenklischees etablieren. Deshalb ist eine gendergerechte Sprache wichtig für unsere Gesellschaft.
Dies ist nur ein Teil der Gründe, warum es noch keine paritätische Besetzung in Führungspositionen und in der Politik gibt. Da es nachweislich von Bedeutung ist, eine Vielfalt von Sichtweisen, besonders in diesen Funktionen, zu haben, ist es auch wichtig, dass die Geschlechter zu gleichen Teilen vertreten sind.
Bis zu einer gerechten Besetzung dieser Positionen in der Gesellschaft ist noch einiges zu tun.
Wir fordern deshalb hier etwas vereinfacht:
Die Hälfte der Macht den Frauen!
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Genderneutrale Erziehung
Geschlechterklischees und Rollenbilder sind die Grundlage für ungleiche Behandlung. Aufwachsen mit ihnen ist ungesund für alle Geschlechter. Alle Gender, die nicht als Junge oder Mädchen definiert werden, werden ausgegrenzt. Mädchen und Jungen, die nicht den Rollenbildern entsprechen erfahren Benachteiligung.
Bei der genderneutralen, also geschlechtsneutralen Erziehung geht es darum, Kinder ohne die typischen Rollenklischees zu erziehen. Es geht nicht darum, die Geschlechterkategorien Junge und Mädchen abzuschaffen, sondern den Kindern den Freiraum zu geben, sich unabhängig von den traditionellen Vorstellungen, die mit diesen Kategorien verbunden sind, zu entwickeln.
„Chancengleichheit und keine Gleichmacherei“ ist also das Motto der geschlechtsneutralen Erziehung. So sollen Kinder vorerst fernab gängiger Klischees erzogen werden.
Wir denken, wenn dieses Konzept durchgängig angewendet würde, dann wäre es wesentlich leichter Gleichstellung und Chancengleichheit in der Gesellschaft zu erreichen.
Wir wollen Chancengleichheit für alle Geschlechter von Anfang an.
Faire Löhne
Wir stehen dafür, den Gender Pay Gap zu beseitigen.
Als Gender Pay Gap oder geschlechtsspezifische Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Frauen und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn der Männer bezeichnet. Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt in Deutschland 18 %. Dies ist ein Indiz für Geschlechterungerechtigkeiten. Zum Vergleich: Der Gehaltsunterschied in Gesamteuropa betrachtet beträgt 15%. Wir stehen also im europäischen Vergleich unterdurchschnittlich gut da.
Der Aktionstag für dieses Thema ist der Equal Pay Day. Dieser wird jedes Jahr an dem Tag begangen, bis zu dem Frauen im Vergleich zum Einkommen der Männer quasi unentgeltlich gearbeitet hätten. In Deutschland liegt der Tag zurzeit im ersten Drittel des Monats März.
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Gerechte Care Arbeit
Care-Arbeit oder auch Sorgearbeit beschreibt Tätigkeiten des Sorgens und Sich-Kümmerns. Darunter fällt z.B. Kinderbetreuung oder Altenpflege sowie Arbeiten im Haushalt. Bislang werden diese Arbeiten überwiegend von Frauen geleistet. Obwohl sie sowohl persönlich als auch gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendig ist, wird Care-Arbeit als selbstverständlich angesehen und im Vergleich zur Erwerbsarbeit abgewertet.
Wir stehen dafür den Wert der Care-Arbeit anzuerkennen und gesellschaftlich sowie finanziell aufzuwerten. Außerdem sollten Frauen nicht, wie selbstverständlich, diese Arbeiten übernehmen, sondern es sollte in Beziehungsgefügen darüber gesprochen und verhandelt werden, wer welche Care-Arbeiten übernimmt und wenn es ungleich verteilt wird, wie es ausgeglichen werden kann.
Bei bezahlten Care-Arbeiten, wie Tätigkeiten in der Kranken-, Altenpflege oder in Kindertagesstätten, stehen wir für eine gerechtere Bezahlung, bessere Bedingungen und für ausgeglichener Geschlechterverhältnisse in diesen Berufsfeldern.
Der Aktionstag für dieses Thema nennt sich Equal Care Day.
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Gewalt
Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen im Landkreis Marburg-Biedenkopf:
Frauenhaus & Beratungsstelle
Das Marburger Frauenhaus ist eine Schutzeinrichtung für Frauen und deren Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen oder bedroht sind. Hier finden sie eine sichere Unterkunft sowie Beratung und Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen. Die Beratungs- und Interventionsstelle wendet sich an Frauen, die von körperlicher, psychischer und/oder sexualisierter Gewalt, von Stalking oder Zwangsheirat bedroht oder betroffen sind.
Wenn Sie in Ihrer Ehe, Partnerschaft oder Familie körperlich oder seelisch misshandelt werden oder sich bedroht fühlen, können Sie sich an „Frauen helfen Frauen e.V. Marburg“ wenden. Die Angebote sind kostenlos und auf Wunsch anonym.
Frauenhaus:
Tel. 06421 14830
infofrauenhaus-marburgde
www.frauenhaus-marburg.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Beratungsstelle:
Alter Kirchhainer Weg 5, 35039 Marburg
Tel. 06421 161516
beratungfrauenhaus-marburgde
www.frauenhaus-marburg.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Frauennotruf Marburg e.V.
Der Frauennotruf Marburg e.V. bietet Betroffenen von sexualisierter Gewalt, deren Unterstützungspersonen und Fachkräften Beratungsgespräche zu ihren persönlichen Anliegen. Die Beratung kann persönlich, telefonisch oder über Email-, Chat- oder Videoberatung erfolgen. Die Beratungen sind kostenlos und können auf Wunsch auch anonym stattfinden.
Neue Kasseler Straße 1, 35039 Marburg
Tel. 06421 21438
mailfrauennotruf-marburgde
www.frauennotruf-marburg.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Wildwasser Marburg e.V.
Wildwasser Marburg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Fachberatungsstelle zu sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend unterhält. Sie bieten Beratung für Mädchen und Frauen, die sexualisierte Gewalt in der Kindheit oder Jugend erfahren haben. Auch alle Personen, die betroffene Mädchen, Jungen und Frauen unterstützen wollen oder Fragen zum Thema haben, können dort Hilfe bekommen.
Wilhelmstr. 40, 35037 Marburg
Tel. 06421 14466
infowildwasser-marburgde
www.wildwasser-marburg.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Nach einer Vergewaltigung:
https://www.marburg-biedenkopf.de/soziales_und_gesundheit/gleichstellung/Inhalte_Gleichstellung/vergewaltigung.php
Hilfetelefon
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät deutschlandweit betroffene Frauen. Es informiert und vermittelt bei Bedarf an geeignete Unterstützungseinrichtungen vor Ort. Die Beraterinnen des Hilfetelefons beraten zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen. Auch eine Onlineberatung ist über die Website möglich. Die Gespräche sind vertraulich und können anonym geführt werden. Weder am Telefon noch auf der Website werden persönliche Daten abgefragt oder gespeichert. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen ist eine Beratung in vielen Sprachen möglich. Gehörlose oder schwerhörige Frauen können über die Website kostenfrei einen Dolmetschdienst in Anspruch nehmen. Das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen des Hilfetelefons wird in deutsche Gebärden- oder Schriftsprache übersetzt.
Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte bekommen Beratung anonym und kostenfrei.
Tel. 08000 116016
www.hilfetelefon.de (Öffnet in einem neuen Tab)
Weitere Informationen
Wie arbeiten wir an diesen und anderen Themen der Gleichstellung?
Wir arbeiten in interdisziplinären Netzwerken an Gleichstellungsthemen sowohl innerhalb des Landkreises, als auch hessen- und deutschlandweit.
Im Landkreis sind dies unter anderem:
- Frauenkommission
- Verschiedene Beiräte und Ausschüsse des Landkreises
- Runder Tisch zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder im Landkreis Marburg-Biedenkopf
- Arbeitskreis Frauen und Arbeit
In Hessen arbeiten wir unter anderem mit in folgenden Arbeitsverbünden:
- Mittelhessische Initiative Nein zu (drohender) Zwangsverheiratung und Genitalbeschneidung (MHINZG)
- LandHessinnen
- Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Frauen- und Gleichstellungsbüros ( www.frauenbueros-hessen.de/ (Öffnet in einem neuen Tab) )
Deutschlandweit arbeiten wir mit anderen Frauen- und Gleichstellungsbüros zusammen in der
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Gleichstellungsbüros ( www.frauenbeauftragte.org (Öffnet in einem neuen Tab) )
Neben dieser wichtigen Netzwerkarbeit gestalten wir im Landkreis Aktionstage, um auf verschiedene gleichstellungsrelevante Themen aufmerksam zu machen.
Wir bieten jedes Jahr ein Fortbildungsprogramm für Frauen an.
Wir initiieren und gestalten Projekte, die mehr Gleichstellung in den Landkreis bringen.
Wir stellen Informationsmaterialien zu verschiedenen Themen bereit.
Wir stehen Bürger*innen und Organisationen des Landkreises Marburg-Biedenkopf beratend zur Seite und vermitteln gegebenenfalls an die vielfältigen Beratungsstellen des Landkreises.
Wir sind Fachstelle für frauen- und gleichstellungsrelevante Themen im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Wir sind Trägerinnen öffentlicher Belange – geben Stellungsnahmen zu Gesetzesentwürfen des Landes ab.
Fragen und Ideen
Sind noch Fragen offen oder haben Sie Ideen und Anregungen? Dann wenden Sie sich gerne an uns.
Mitarbeiterinnen
Janet Miller, Leiterin, Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Tel.: 06421 405-1310
Ariana Jokar, Koordinatorin Fortbildungsprogramm, Tel.: 06421 405-1311
Leonie Behn-Salzmann, Referentin EU-Charta, Tel.: 06421 405-1929
Kontakt
Adresse
Kommunales Frauen- und Gleichstellungsbüro
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Im Lichtenholz 60 (Nebengebäude E)
35043 Marburg
KEIN barrierefreier Zugang
Buslinien:
Linie 2, 3 und 13 (H Schubertstraße)
Linie 6 und Bus MR-81 (H Kreishaus A1)
Linie 6 (H Kreishaus B2)
Linie MR-80 (H Kreishaus B4)
Kontakt
Zeiten
Montag bis Freitag von 08:00 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Bitte beachten Sie etwaige Ausnahmen innerhalb einzelner Bereiche bzw. bei bestimmten Leistungen der Kreisverwaltung.
Für Leistungen der Kfz-Zulassungs- und der Fahrerlaubnisbehörde steht eine Online-Terminvereinbarung zur Verfügung.