Transparenz schafft Vertrauen!

Unser Einsatz für das Gemeinwohl im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Landrat Jens Womelsdorf zur GWÖ-Bilanzierung der Kreisverwaltung

Die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf ist mit ihren vielfältigen Aufgaben im Rahmen der Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger und viele weitere Akteure im Landkreis dem Gemeinwohl in besonderem Maße verpflichtet!

Daher ist es unsere politische Aufgabe und Verantwortung, neben der Erbringung aller erforderlichen, gesetzlich verankerten Grundleistungen der Daseinsvorsorge ebenfalls eine flächendeckende Grundversorgung zu gewährleisten, um gleichwertige Lebensverhältnisse innerhalb der Verwaltungsgrenzen zu schaffen.

"Wir schaffen jetzt mit dieser Bestandsaufnahme eine solide Grundlage, an der wir uns in Zukunft selbst messen können und wollen. So wollen wir noch besser werden, um einen nachhaltigen Beitrag für kommende Generationen zu leisten."

Jens Womelsdorf - Landrat

Eine nachhaltige Entwicklung des Landkreises steht für die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf ganz klar im Vordergrund. Ziel ist es sichtbar zu machen, an wie vielen Stellen die Kreisverwaltung bereits gemeinwohlorientiert arbeitet und wo ihre gesamtgesellschaftlich relevanten Leistungen erbracht werden. Die gewonnen Ergebnisse bieten zudem wichtige Erkenntnisse für die Kreisverwaltung, um die an vielen Stellen stattfindenden Transformationsprozesse unserer Gesellschaft noch effektiver anzugehen und umsetzen zu können.

Diese umfassende Bewertung der Auswirkungen der Verwaltung auf das Gemeinwohl ermöglicht zudem Rückschlüsse auf das eigene Tun und Handeln mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele des Landkreises und darüber hinaus.

Denn die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen stehen in engem Bezug zur Gemeinwohl-Ökonomie und dem Bilanzierungsprozess. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt "Zusammenhang der GWÖ mit den UN-Nachhaltigkeitszielen".

Wir wollen wissen, wie gut wir schon sind

Mit dieser Motivation startet die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf – als erste Kreisverwaltung in Deutschland – in das Projekt der Gemeinwohl-Ökonomie (kurz gesagt: GWÖ) und wirft einen ehrlichen Blick auf ihr Tun.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung werden von Beginn an in den Prozess mit einbezogen. Sie erhalten über eine eigens angelegte Seite im Intranet alle relevanten Informationen über das Projekt und die einzelnen Projektschritte sowie den Zweck und Nutzen dieses Projektes für alle Beteiligten in und um die Kreisverwaltung.

Plakat Gemeinwohl-Bilanzierung Landkreis Marburg-Biedenkopf

Plakat zur Gemeinwohl-Bilanzierung

Im Mittelpunkt dieses Bilanzierungs-Prozesses stehen gesellschaftliche Werte wie beispielsweise:

Menschenwürde
Solidarität oder
ökologische Nachhaltigkeit.

Mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Maßnahmen und Projekten, beispielsweise in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sowie Bürger*innenbeteiligung, leistet die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf bereits heute schon einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwohl.

Zu vielen Themen, die in der Gemeinwohl-Ökonomie im Fokus stehen, hat sich die Kreisverwaltung darüber hinaus bereits mit der Unterzeichnung der Agenda 2030 und deren Verankerung auf kommunaler Ebene verpflichtet.

Hierzu zählen unter anderem eine hochwertige Bildung, Geschlechter-Gleichheit oder Maßnahmen zum Klimaschutz.

Im November 2023 wurde der Landkreis Marburg-Biedenkopf in diesem Zusammenhang bereits als Global Nachhaltige Kommune ausgezeichnet. Neben der Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitskonzeptes zu einer Strategie, die in diesem Jahr dem Kreistag vorgelegt wird, ist der Kreisverwaltung ebenfalls ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gelungen.

Der Prozess der Gemeinwohl-Bilanzierung

Wie funktioniert eigentlich diese Bilanzierung?

Im Rahmen unseres Leitbildes einer offenen und transparenten Kreisverwaltung (Open-Government) ist für die Verwaltungsleitung die Kommunikation zu diesem Projekt gegenüber der Kreisgesellschaft besonders wichtig.

Um die einzelnen Projektschritte daher anschaulich und verständlich zu erläutern, wurde ein sogenanntes "Erklär-Video" zur Gemeinwohl-Bilanzierung der Kreisverwaltung Marburg -Biedenkopf erstellt.

Darüber hinaus informieren wir Sie auch in Zukunft weiterhin über alle relevanten Schritte zu diesem Projekt sowie zum Thema Gemeinwohl im Landkreis Marburg-Biedenkopf auf der Internetseite unter www.marburg-biedenkopf.de/gemeinwohl.

Erklärvideo: Der Bilanzierungs-Prozess nach Gemeinwohl-Kriterien in der Kreisverwaltung

Hintergrundinformationen zur Gemeinwohl-Bilanzierung

In den folgenden Abschnitten erhalten Sie weitere Informationen über die Hintergründe dieser Bilanzierung, den Nutzen für die Kreisverwaltung sowie die Kreisgesellschaft und weitere Kontaktdaten.

Bedeutung der Bilanzierung für die Kreisverwaltung

Die Bilanzierung der Kreisverwaltung nach Gemeinwohl-Kriterien soll dabei helfen, unsere Aktivitäten und Entscheidungen noch stärker in Einklang mit den Grundsätzen des Gemeinwohls zu bringen.

Folgende Punkte sind bei diesem Prozess für die Kreisverwaltung und die Menschen im Landkreis von besonderer Bedeutung:

Ehrliche Selbstbewertung: Mit Beginn des Projektes zur Bilanzierung nach Gemeinwohlkriterien starten wir einen sinnstiftenden Lernprozess und werfen einen ehrlichen Blick auf unser Verwaltungshandeln.
Ganzheitliche Bewertung: Die GWÖ-Bilanzierung ermöglicht eine umfassende Bewertung der Leistung unserer Kreisverwaltung, die über finanzielle Kennzahlen hinausgeht. Sie berücksichtigt Faktoren wie soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz.
Transparente Darstellung von Werten: Durch die GWÖ-Bilanzierung kann die Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf ihre ethischen Werte und Prinzipien transparent darstellen sowie ihren Beitrag und Bemühungen zum Gemeinwohl und zur Nachhaltigkeit kommunizieren.
Identifizierung von Verbesserungspotenzialen: Die GWÖ-Bilanzierung identifiziert Stärken und Schwächen in verschiedenen Bereichen der Kreisverwaltung. Dies ermöglicht uns, Verbesserungspotenziale zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Steigerung des Gemeinwohls zu ergreifen.
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements: Der Prozess zur GWÖ-Bilanzierung soll das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für die Bedeutung ethischen Handelns in der Kreisverwaltung stärken und sie dazu ermutigen, sich stärker und intensiver in den politischen Prozess einzubringen. Wir stärken somit nicht nur bei unseren Mitarbeitenden, sondern bei allen Menschen im Landkreis die Motivation, sich im gesellschaftlichen Zusammenleben noch intensiver für das Gemeinwohl einzusetzen.
Stärkung von Vertrauen und Glaubwürdigkeit: Durch die Veröffentlichung unserer GWÖ-Bilanz zeigen wir noch klarer und transparenter das Engagement der Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf für ethische und nachhaltige Praktiken, was das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger sowie aller Akteure im Landkreis stärken und unsere Glaubwürdigkeit als verantwortungsbewusste Verwaltung erhöht.

Zusammenhang der GWÖ mit den UN-Nachhaltigkeitszielen

Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele

Eine gemeinsame Vision und Aufgabe

Die GWÖ und die UN-Nachhaltigkeitsziele (kurz: SDGs (eng.) = Sustainable Development Goals = nachhaltige Entwicklungsziele) teilen eine gemeinsame Vision:

die Förderung einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft.

Mit der im Jahr 2015 verabschiedeten "Agenda 2030" hat sich die Weltgemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen zu 17 globalen Zielen für eine bessere Zukunft und Transformation unserer Welt verpflichtet. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) sind ein globaler Aktionsplan, der bis zum Jahr 2030 eine nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene fördern soll.

Diese Ziele wurden entwickelt, um die drängensten Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, darunter Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und Klimawandel. Leitbild der Agenda 2030 ist es, weltweit ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren.

Die Gemeinwohl-Ökonomie und die UN-Nachhaltigkeitsziele haben daher einen starken Zusammenhang, da beide darauf abzielen, eine nachhaltigere und gerechtere Welt zu schaffen.

Die GWÖ kann daher als konkrete Umsetzung der SDGs betrachtet werden, da sie auf ethischen Prinzipien und Werten basiert, die mit den Zielen der Nachhaltigkeitsagenda übereinstimmen. Die GWÖ legt Wert auf soziale Gerechtigkeit, Menschenwürde, Solidarität und ökologische Nachhaltigkeit - Werte, die in den SDGs verankert sind.

Sie trägt zur Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele bei, indem sie die Werte und Prinzipien der Nachhaltigkeit in die Wirtschaft integriert. Neben unterschiedlichen politischen Institutionen wie Städten, Gemeinden und kommunalen Verwaltungen erfolgt diese Integration unter anderem in Unternehmen sowie Bildungseinrichtungen. Dadurch unterstützt die GWÖ mehrere Ziele der UN-Nachhaltigkeitsagenda, wie die Bekämpfung von Armut und Hunger, die Förderung von Bildung und Gesundheit sowie den Schutz unserer Ökosysteme und des Klimas.