Zur Person
Am 5. Januar 1867 wurde Otto Ubbelohde als einziges Kind der Eltern Therese und August Ubbelohde in Marburg geboren. Die Professorenfamilie mit beachtlichen Künstlern und Gelehrten in der Verwandtschaft (Küster), bot vielleicht den richtigen Raum zur Herausbildung seines Talents, das sich schon in seiner Jugendzeit andeutete.
Nach dem Abitur in Marburg besuchte er die Kunstakademien in Weimar und München. 16 Jahre lang wirkte er in München. Mehreren Besuchen in der Künstlerkolonie Worpswede folgte im Jahr 1897 die Hochzeit mit seiner Cousine Hanna Unger, die in der Nähe der Künstlerkolonie wohnte. Ubbelohde wurde ein namhafter und erfolgreicher Künstler, seine Zeichnungen und Landschaftsbilder wurden geschätzt. Dennoch entschied er sich dafür, wieder in die Heimat zu ziehen und dort unter unvergleichlich schwierigeren Bedingungen zu leben und zu arbeiten. In Goßfelden ließ er sich ein Haus bauen, in dem er mit seiner Familie von 1900 bis zu seinem Tod 1922 lebte und wirkte. Die weniger günstige Auftragslage zwang ihn des öfteren zur Annahme von Zeichenaufträgen und zur Erstellung von Exlibris. Seine Gemälde, obgleich bedeutsam, erreichten nie den Bekanntheitsgrad seiner Zeichnungen. Besonders seine nahezu 450 Federzeichnungen zu den Grimmschen Märchen machten ihn einem großen Publikum bekannt. Sie erschienen zwischen 1907 und 1909 und erfuhren zahlreiche Auflagen.
Für den mittelhessischen Raum, insbesondere für den heutigen Landkreis Marburg-Biedenkopf, ist es sehr reizvoll, die Abbildungen Ubbelohdes zu verorten. In den Märchenmotiven finden sich heimische Trachten ebenso wie Gebäude aus den Städten und Dörfern sowie Landschaften, die oftmals ohne Probleme wiederzuerkennen sind.
Dennoch sollte man Ubbelohde nicht als Heimatkünstler im klassischen Sinn bezeichnen, viel zu bedeutend ist sein Werk und die heimatlichen Abbildungen dienen eher dazu, seinen unverwechselbaren Stil und seine künstlerische Intention darzustellen.
In dieser kurzen Abhandlung ist es nicht möglich, auf das künstlerische Werk Ubbelohdes vertiefend einzugehen, seine Bedeutung wird jedoch auch dadurch offenbart, daß er im Jahr 1917 vom Preußischen Ministerium den Professorentitel verliehen bekam. Im gleichen Jahr wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen zuerkannt und die Universität Marburg machte ihn zum Ehrensenator.
Ubbelohde war darüber hinaus auch in seiner Gemeinde Goßfelden und den benachbarten Gemeinden und Städten in Fragen des Landschafts- und Denkmalschutzes sowie in sozialen Fragen sehr aktiv. Er genoß hohes Ansehen in der Bevölkerung, was sich auch dadurch zeigte, daß er - wie sonst nur der größte Bauer im Dorf - zwei Stimmen bei der Reichstagswahl besaß.
Bereits im Alter von 55 Jahren verstarb Otto Ubbelohde an einem Krebsleiden in Goßfelden.
Otto-Ubbelohde-Preis
Der Otto-Ubbelohde-Preis ist die höchste Auszeichnung, die der Kreis im Kulturbereich vergibt.
1987 wurde der Preis vom Landkreis Marburg-Biedenkopf gestiftet und wird seitdem jährlich vergeben. Er wurde nach Otto Ubbelohde benannt und wird für besondere Leistungen in den Bereichen „Denkmalpflege, Heimatkunst, Heimatgeschichte, Pflege des `heimischen Brauchtums´ und Beschäftigung mit dem Werk Otto Ubbelohdes“ vergeben.
Mit dem Otto-Ubbelohde-Preis wird vor allem das ehrenamtliche Engagement gewürdigt. Seit 1987 bis einschließlich 2008 haben 25 Gruppen und Vereine sowie 65 Einzelpersonen den Preis verliehen bekommen.
Otto-Ubbelohde bot sich aus mehreren Gründen als Namensgeber dieser Auszeichnung an. Einerseits war er natürlich ein Vertreter der Künste (der Begriff Heimatkunst würde ihm sicherlich nicht gerecht werden, aber durch seine bildliche Verortung der Märchen und Gemälde im Landkreis hatten seine Arbeiten natürlich auch einen deutlichen Heimatbezug), andererseits deckte Ubbelohde ja weitaus mehr Felder ab, als nur die Kunst. So war Ubbelohde darüber hinaus in seiner Gemeinde Goßfelden und den benachbarten Gemeinden und Städten in Fragen des Landschafts- und Denkmalschutzes sowie in sozialen Fragen sehr aktiv. Er genoss hohes Ansehen in der Bevölkerung, was sich zum Beispiel dadurch zeigte, dass er - wie sonst nur der größte Bauer im Dorf - zwei Stimmen bei der Reichstagswahl besaß. So gesehen war der 1922 im Alter von 55 Jahren verstorbene Künstler gleichsam ein „Kulturpfleger“ im weitesten Sinn.
Links und Downloads
Preisträger
Otto Ubbelohdes Illustrationen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
Die weltberühmten Illustrationen Ubbelohdes zu den Märchen der Brüder Grimm
Die Illustrationen der sehr bekannten Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm stammen in den erfolgreichsten Auflagen der Märchensammlung von Otto Ubbelohde. Diese liebevoll gestalteten und von zeitloser Schönheit beseelten Illustrationen ziehen den Betrachter schnell in ihren Bann. Die zuerst 1907-1909 im Leipziger Turm-Verlag mit den Illustrationen Ubbelohdes veröffentlichten Kinder- und Hausmärchen, wurden ab 1918 in zahlreichen Auflagen vom Marburger Elwert-Verlag herausgegeben. Inzwischen gibt es auch weitere Veröffentlichungen der Märchen mit den Illustrationen Ubbelohdes von anderen Verlagen (siehe Literaturhinweise).
Als Vorlage diente Ubbelohde oft die unmittelbare Umgebung, so wie hier der Rimberg im Lahntal für das Märchen Frau Holle.
Was ist das Besondere an den Märchenillustrationen Ubbelohdes?
Sie sind von zeitloser Schönheit und erzielen durch die stimmungsvoll dargestellten Landschaften und der „Konturenhaftigkeit“ der Figuren eine beeindruckende Wirkung. „Ubbelohde verstand es,“ so Siegfried Becker in einem Text auf der CD des Kreises, „jenen Freiraum für die Phantasie auch in seinen Federzeichnungen zu erhalten, der für das geschriebene und gesprochene Wort des Märchens so charakteristisch ist.“ Bernd Küster, ebenfalls auf dieser CD, erläutert dazu: „Niemand hat jemals mehr und intensiver für diese Märchen gezeichnet, und kaum ein Illustrator konnte sein Thema so zu seinem eigenen Anliegen machen.
Die große Aufgabe dieser Märchenillustration legte förmlich die Gelegenheit nahe, in die Zeitenthobenheit der Märchen Elemente der eigenen Lebenswelt und Vergangenheit einzubinden, gefördert durch den Umstand, dass sich die Brüder Grimm einmal in dieser Landschaft um Marburg viele ihrer unvergänglichen Märchenstoffe erzählen ließen.“
Was geschah mit den Originalen?
Für Otto Ubbelohde war es selbstverständlich, dass die Märchenillustrationen außerhalb eines kommerziellen Zusammenhangs standen. Sie durften folglich nicht verkauft werden. Als Otto Ubbelohde 1922 starb, übergab seine Frau, Johanna Ubbelohde, die Illustrationen dem damaligen Landkreis Marburg zu treuen Händen. Später wurden sie dann dem Kreis als Schenkung übereignet. Die Rechte an den Zeichnungen lagen bis 1992 beim Elwert-Verlag in Marburg.
Anfangs wurden die Illustrationen im alten Landratsamt des Landkreises Marburg an der Ecke Barfüßerstraße/Am Plan in Marburg ausgestellt. Leider ist nicht mehr feststellbar, ab wann sie dort zu sehen waren.
Als Kreisverwaltung und Landratsamt 1972 in das heutige Kreishaus nach Marburg-Cappel umzogen, wurden auch die Ubbelohde-Illustrationen dort wieder angebracht. Allerdings in anderen Rahmen und in anderer Zusammenstellung. Die Originale wurden im Erdgeschoss, im ersten, zweiten und dritten Geschoss ausgestellt. Erst im November 1987 wurden sie durch gute Kopien ersetzt und die Originale wanderten in einen Safe der Kreisverwaltung. Heute kann man die Kopien nach wie vor im Kreishaus in Marburg während der Öffnungszeiten der Verwaltung besichtigen.
Seit 1980 befindet sich dort auch die Gedenktafel „Otto Ubbelohde“. Sie erinnert an sein Geburtshaus in der Elisabeth-Straße 9 in Marburg, wo die Tafel bis zum Abriss dieses Gebäudes im Jahr 1966 angebracht war.
Im Jahr 2003 konnten die Originale als Dauerleihgabe der Otto-Ubbelohde-Stiftung überlassen werden. Die Illustrationen müssen derzeit nach rund 100 Jahren fast alle restauriert werden, um später dann im Ubbelohde-Haus ausgestellt werden zu können.
Ubbelohde-Illustrationen in Japan
Seit 1987 sind die Originale nur noch selten ausgestellt worden. Interessante Ausnahmen bildeten Ausstellungen in Japan. Dort sind die Märchen der Brüder Grimm mit den Illustrationen Ubbelohdes relativ populär. Das hängt auch damit zusammen, dass man in Japan erst in den letzten Jahren damit begonnen hat, die dortigen mündlich überlieferten Märchen schriftlich festzuhalten, so wie das die Brüder Grimm bei uns bereits im 19. Jahrhundert vollbrachten.
Unter großem Aufwand wurde ein Teil der Originale im Dezember 1987 in Tokyo-Oumida und im Januar 1988 in Osaka gezeigt. Vom Mai bis Oktober 1990 wurden einige Original-Illustrationen im „Glückskönigreich“ (eine Art Freizeitpark) auf Hokkaido der Öffentlichkeit präsentiert. Der Prospekt zum Glückskönigreich zeigt neben einem Mädchen in Schwälmer Tracht (wer denkt da nicht an Rotkäppchen?) deutlich den Bezug zu den Brüdern Grimm und ihren Märchen.
Das seltene Ausstellen der Zeichnungen hat viele Gründe. Die Kosten und der Aufwand sind sehr hoch. Die hohen Kosten bedeuten einen großen versicherungstechnischen Aufwand, einen beträchtlichen Sicherheitsbedarf sowie einen äußerst vorsichtigen Umgang mit den knapp hundert Jahre alten Originalzeichnungen.
Ubbelohdes Märchenillustrationen auf CD-ROM
Landkreis stellt deutsch-japanische CD mit den Illustrationen Otto Ubbelohdes vor
Die Märchenillustrationen sind als national wertvolles Kulturgut eingestuft
Im passenden Ambiente des Atelierhauses von Otto Ubbelohde in Lahntal-Goßfelden stellte der Landkreis Marburg-Biedenkopf eine neue CD-ROM mit den Illustrationen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm von Otto-Ubbelohde vor.
Ziel war es für den Landkreis, diese zeitlos schönen Illustrationen einer größeren Öffentlichkeit bekanntzumachen. Vor zwanzig Jahren im Jahr 2001 wurde eine erste CD-ROM mit den Illustrationen Ubbelohdes erstellt, die längst vergriffen ist. Die neue von Matthias Kirchhoff (AIDEA) gestaltete CD enthält alle 450 Abbildungen, zudem aber auch ein paar von Thomas Naumann erstellte Videos zu den Motivvorlagen, vorgelesene Märchen sowie Texte von Fachleuten, die zur Einordnung der Bedeutung und des Entstehens dieser Sammlung dienen. Darüber hinaus sind einige Märchen sozusagen zur Erläuterung der Illustrationen aufgeführt. Und es befinden sich beispielhaft auch Skizzen auf der CD, die Ubbelohde vor der Reinzeichnung erstellte.
Das Besondere an der CD-ROM ist, dass sie 2021 wie auch schon 2001 als deutsch-japanisches Gemeinschaftswerk entstanden ist. Diese Illustrationen und die Märchen sind auch in Japan populär und der Kontakt zu Prof. Dr. Toshio Ozawa besteht seit den 1990er-Jahren. Er kommt nahezu jährlich mit einer Gruppe japanischer Märchenforscherinnen und Märchenforscher nach Deutschland und nach Marburg-Biedenkopf. Zusammen mit dem Ozawa-Folktale-Institute in Japan wurde die CD so entworfen, dass man zu Beginn zwischen der japanischen und der deutschen Variante wählen kann.
Erfreulich ist es aus Sicht des Landkreises auch, dass mit dem Büchner-Verlag ein heimischer Verlag für den Vertrieb gewonnen werden konnte.
Autoren sind Prof. Dr. Bernd Küster, Prof. Dr. Siegfried Becker, Ludwig Rinn und Dr. Markus Morr, der die Redaktion und auch die Gesamtleitung des Projekts innehatte.
Diese CD ist etwas Besonderes, nicht nur, weil sie in sehr ähnlicher Form auch in Japan erscheint, sondern auch weil sie die Möglichkeit bietet, die wunderschönen Illustrationen, die in großer Auflösung auf der CD enthalten sind, entsprechend zu nutzen.
Dass diese Zeichnungen etwas ganz Besonderes sind, hat 2018 auch eine Kommission festgestellt, die nach intensiver Prüfung die Sammlung der 450 Märchenillustrationen mit dem nur äußerst selten vergebenen Prädikat „National wertvolles Kulturgut“ versah (wie etwa auch für die Skulptur des Fürsten vom Glauberg, die Himmelsscheibe von Nebra oder die Gutenberg-Bibel). Diese Einstufung verhindert zum Beispiel einen künftigen Verkauf der Originale ins Ausland und schützt damit das besonders wertvolle nationale Kulturgut.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist mit der Otto Ubbelohde-Stiftung sehr verbunden und hat auch dafür gesorgt, dass die im Eigentum des Landkreises befindlichen Original-Illustrationen als Dauerleihgabe in das Otto-Ubbelohde-Haus kamen, wo sie bestens aufgehoben sind.
Die CD-ROM mit dem Namen „Otto Ubbelohdes Illustrationen zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“ ist im Handel erhältlich und kann über den Büchner-Verlag (www.buechner-verlag.de (Öffnet in einem neuen Tab)) bestellt werden. Sie wird für 12,95 Euro verkauft. Der für den Landkreis vorgesehene Verkaufsanteil geht komplett als Unterstützung an die Otto-Ubbelohde-Stiftung.
Weiterführende Informationen
National wertvolles Kulturgut
Anerkennung der Ubbelohde-Illustrationen als national wertvolles Kulturgut
Das Land Hessen hat die Sammlung der Illustrationen des Künstlers Otto Ubbelohde (1867 bis 1922) zu den Märchen der Brüder Grimm als national wertvolles Kulturgut anerkannt. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hatte sich seit 2016 darum bemüht, die Illustrationen entsprechend anerkennen zu lassen, was dann 2018 gelungen ist.
Als Otto Ubbelohde 1922 starb, übergab seine Frau, Johanna Ubbelohde, die Illustrationen dem damaligen Landkreis Marburg zu treuen Händen. Später wurden sie dann dem Kreis als Schenkung übereignet. Die 1907 bis 1909 entstandenen Zeichnungen befinden sich noch im Eigentum des Landkreises Marburg-Biedenkopf und sind als Dauerleihgabe im Otto-Ubbelohde-Haus in Lahntal-Goßfelden untergebracht. Eine Auswahl dieser Illustrationen wird dort wechselweise gezeigt.
Mit der Anerkennung als national wertvolles Kulturgut stehen die 449 Federzeichnungen Ubbelohdes in diesem Zusammenhang auf einer Stufe mit der Skulptur des Fürsten vom Glauberg, mit der Himmelsscheibe von Nebra, mit den Gutenberg-Bibeln oder mit Kunstwerken von Lucas Cranach dem Älteren.
Der Anerkennung durch das Land Hessen ist eine intensive Prüfung durch eine unabhängige Sachverständigenkommission einschließlich der Anhörung aller anderen Bundesländer vorausgegangen.
Nach § 7 Abs. 1 des Kulturgutschutzgesetzes ist Kulturgut von der obersten Landesbehörde in ein Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes einzutragen, wenn es „besonders bedeutsam für das kulturelle Erbe Deutschlands, der Länder oder einer seiner historischen Regionen und damit identitätsstiftend für die Kultur Deutschlands ist und seine Abwanderung einen wesentlichen Verlust für den deutschen Kulturbesitz bedeuten würde und deshalb sein Verbleib im Bundesgebiet im herausragenden kulturellen öffentlichen Interesse liegt.“
In Hessen gibt es laut der „Datenbank geschützter Kulturgüter“ des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien lediglich 77 solcher Eintragungen. Das ist auch deswegen etwas Besonderes, weil seit 1919 das System des Abwanderungsschutzes in Deutschland auf einem Verzeichnisprinzip basiert, in dem jedes Bundesland ein Verzeichnis national wertvollen Kulturguts führt. Darin werden Kulturgüter nach einem entsprechenden Votum eines Sachverständigenausschusses eingetragen, sofern die hierfür vorgesehenen Voraussetzungen erfüllt sind.
Das zeigt: Die Anerkennung als national wertvolles Kulturgut ist eine bedeutende Auszeichnung für die Werke Ubbelohdes, denn nur absolut herausragende Zeugnisse des kulturellen Lebens und Schaffens in Deutschland erhalten diese Einstufung.
Die Ubbelohde-Illustrationen als Sammlung sind nunmehr in diesen sehr illustren Kreis national wertvoller und damit für die Bundesrepublik Deutschland identitätsprägende Kulturgüter aufgenommen. Das ist eine Art Gütesiegel der besonderen Art und dürfte sowohl für die Bedeutung der Märchenillustrationen als auch für das Ubbelohde-Haus in Goßfelden und für die Ubbelohde-Stiftung einen enormen Bedeutungsgewinn darstellen.
Das ist zudem verbunden mit einem steigenden Interesse an diesem wunderschönen Atelier-Haus von Otto Ubbelohde. Hier könnte man aufgrund des besonderen Flairs fast vermuten, dass der Künstler jeden Augenblick das Atelier betreten könnte. Das Atelier-Haus ist ein echtes Kleinod im Landkreis Marburg-Biedenkopf und auch weit darüber hinaus. Es ist an den Wochenenden geöffnet (www.otto-ubbelohde.de).
Eine DVD mit den Illustrationen Ubbelohdes zu den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, versehen mit weiteren Informationen, Texten, Abbildungen und Videosequenzen, ist als deutsch-japanisches Gemeinschaftswerk derzeit in Arbeit und soll im Jahr 2019 erscheinen.
Das Interesse an diesen wunderschönen und zeitlosen Illustrationen ist längst international und bestätigt damit nochmals die hohe Wertschätzung, die auch die Sachverständigenkommission diesem Werk durch die Anerkennung als national wertvolles Kulturgut zuschreibt.
Das Otto-Ubbelohde-Haus in Lahntal-Goßfelden
Das Otto-Ubbelohde-Haus konnte im November 1999 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In reizvoller Lage umgeben von Gärten, die Otto-Ubbelohde selbst angelegt hat, bietet das Haus einen direkten Einblick in das Lebensumfeld eines bedeutenden Künstlers.
Mit der Genehmigung der Verfassung der Otto-Ubbelohde-Stiftung durch den Regierungspräsidenten in Giessen im Jahre 1994 war nach mehrjähriger Vorbereitungszeit die Grundlage geschaffen, das Andenken eines der bedeutendsten Künstler in Hessen - des Malers und Grafikers Otto Ubbelohde - zu pflegen und seinen künstlerischen Nachlass in dem von ihm und seiner Frau Hanna erbauten Haus in Goßfelden und den umliegenden Gärten zu erhalten und dem interessierten Publikum zu öffnen. Um diese Ziele zu erreichen, war es die vordringliche Aufgabe der Stiftung, zunächst das Wohnhaus zu sanieren und so umzubauen, dass es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. In hervorragender Weise ist dies allen Beteiligten gelungen.
Die Bedeutung dieser Stiftung für das Marburger Land und Hessen insgesamt kommt auch darin zum Ausdruck, dass sich neben der Gemeinde Lahntal die Universität Marburg organisatorisch und die hessische Kulturstiftung sowie der Landkreis Marburg-Biedenkopf maßgeblich an der Finanzierung der Stiftung beteiligen. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf konnte neben seiner Mitarbeit in der Stiftung in den letzten Jahren insgesamt weit über 200.000 Euro zur Verfügung stellen, um die Stiftungszwecke zu erreichen und dem künstlerischen Erbe von Otto Ubbelohde einen würdigen Platz zu schaffen. Das sind Investitionen, die deutlich zeigen, dass der Künstler für uns eine besondere Bedeutung hat.
Einerseits ist es sehr interessant, etwas über den Künstler in seinem Lebens- und Schaffensumfeld zu erfahren, andererseits ist das Otto Ubbelohde-Haus an der Deutschen Märchenstrasse gelegen, und damit für viele Touristen eine sehenswerte Einrichtung für den Fremdenverkehr. Nicht zuletzt wird das Haus auch Menschen aus unserem Kreis und unserer Region anziehen. Der sehenswerte Garten und das interessante Gebäude sind einladend und inspirierend.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist darüber sehr erfreut, in seiner Region mit dem Otto-Ubbelohde-Haus eine bemerkenswerte Kultureinrichtung zu beheimaten.
Die Otto-Ubbelohde-Stiftung
Else Ubbelohde-Doering, die Nichte Hanna und Otto Ubbelohdes und deren Erbin, traf am 1. August 1986 eine testamentarische Verfügung, in der sie die Gründung der Otto-Ubbelohde-Stiftung für den Zeitpunkt ihres Todes bestimmte und ihr den gesamten Nachlass des Künstlers vermachte.
Link
Ubbelohde-Rundweg in Goßfelden: Video
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35043 Marburg
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Linie 6 (H Kreishaus B2)
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