Seit 2020 wurden über dieses Projekt rund 1.800 hochstämmige Obstbäume von 50 landwirtschaftlichen Betrieben und Einzelpersonen gepflanzt.
Ziele des Kelterwiesenprojektes
- Für unsere Landschaft prägende Streuobstbestände nachpflanzen
- Arten helfen, die auf den Lebensraum „Streuobstwiese“ angewiesen sind (Schutz der Biodiversität)
- Insekten
- Vögel
- Kleinsäuger
- Vielfalt der regionalen Obstsorten stärken, Sorten bekannter machen
- Langfristiger Erhalt der Obstbäume durch eine begleitete und geförderte Pflege sichern
- Nutzung und Verwertung der Obsternte begleiten (Erhalt durch Nutzung)
- Wertschätzung für einheimisches Obst stärken
- Aufbau von regionalen Wertschöpfungsketten initiieren
- Kontaktanbahnung mit Keltereien, die regionales Obst suchen
- Einkommensalternativen für Landwirte eröffnen
- Menschen für den Schutz der Streuobstwiesen begeistern
- Wissen um die Pflanzung, Pflege und Nutzung von Obst teilen
- Menschen zusammenbringen
- Naherholung stärken
Fördermöglichkeiten
Der Fachdienst Agrarförderung / Agrarumwelt koordiniert das Projekt, übernimmt die Abwicklung und steht beratend zur Seite. Jeder Baum wird vom Regierungspräsidium Gießen mit 50 Euro aus Mitteln der Hessischen Biodiversitätsstrategie bezuschusst. Außerdem erhalten die Landwirte in den folgenden Jahren über den Fachbereich LRV der Kreisverwaltung einen Zuschuss aus dem Hessischen Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflegemaßnahmen (HALM) für die Pflege und Unterhaltung der Streuobstwiesen. Je nach den Voraussetzungen der potentiellen Flächen und den Beteiligten kommen auch andere Umsetzungsmöglichkeiten und Förderinstrumente in Frage. Daher ist es sinnvoll, zunächst eine Erstberatung per E-Mail oder Telefon zu suchen. Dabei können dann die nächsten Schritte abgestimmt werden.
Hintergrund
Das Kelterwiesen-Projekt geht zurück auf eine Initiative heimischer Landwirte und einer Kelterei aus der Wetterau zur Stärkung des Kelterobstanbaus. Die hessischen Keltereien verzeichnen in den vergangenen Jahren einen stetigen Rückgang von Kelterobst und greifen deshalb immer öfter auf Importe zurück. Mit dem Rückgang von Obstanbauflächen und extensiv genutzten Streuobstwiesen schwinden auch Lebensräume für zahlreiche Insekten, Vögel und Kleinsäuger.
Der Landkreis griff die Anregung gemeinsam mit Vertretern des Kreisbauerverbands Marburg auf und dabei wurde klar, dass das Thema bei den heimischen Landwirten auf großes Interesse stößt. In der Folge entwickelte sich die Projektidee, nämlich Kelterobst nicht wie ursprünglich angedacht in Plantagenform, sondern als Streuobstwiese mit hochstämmigen Obstbäumen anzubauen. Zudem konnte zwischenzeitlich auch der Kreisverband für Obst- und Gartenbau für eine Mitarbeit und Unterstützung des Projektes gewonnen werden.
Kontakt + weitere Informationen
Adresse
Herr Michael Zerbe
Landkreis Marburg-Biedenkopf
Hermann-Jacobsohn-Weg 1
35039 Marburg
Kontakt
- 06421 4056214
- 06421 4056100
- ZerbeMmarburg-biedenkopfde