Die Fairtrade-Steuerungsgruppe des Landkreises auf der MemoLife
Am 2. Februar 2025 präsentierte sich die Fairtrade-Gruppe des Landkreises Marburg-Biedenkopf auf der MEMOLife in Marburg. Neben zahlreichen Informationen rund um den Fairen Handel erwartete die Besucher*innen ein spannendes Glücksrad-Gewinnspiel.
In ihrer Rede betonte Edith Müller-Zimmermann, Sprecherin der Fairtrade-Gruppe, die zentrale Bedeutung von Nachhaltigkeit, Fairness und sozialer Verantwortung. „Nachhaltigkeit ist ein lebendiges Prinzip, das unser Handeln und unsere Entscheidungen maßgeblich prägt und in die Zukunft trägt“, zitierte sie Landrat Jens Womelsdorf. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf trägt seit Dezember 2021 den Titel „Fairtrade Landkreis“ – eine Auszeichnung, die auf ein starkes Engagement für fairen Handel zurückzuführen ist. Um diesen Titel zu erhalten, wurden fünf Kriterien erfüllt, darunter ein Kreistagsbeschluss, die Gründung einer Fairtrade-Steuerungsgruppe, die Stärkung fairer Produkte im Handel sowie der Gastronomie und das Engagement von Schulen, Kirchen und Vereinen.
Fairer Handel – eine Bewegung mit Geschichte
Der Faire Handel ist eine weltweit gewachsene Bewegung, die sich seit den 1970er Jahren gegen ungerechte Handelsstrukturen einsetzt. 1973 entstand in Stuttgart der erste Weltladen, heute gibt es in Deutschland rund 900 dieser Fachgeschäfte des Fairen Handels. Auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf gibt es drei Weltläden – in Marburg, Gladenbach und Kirchhain – sowie einen monatlichen Fairtrade-Stand auf dem Wochenmarkt in Biedenkopf.
Weltläden bieten nicht nur fair gehandelte Produkte, sondern engagieren sich auch in der Bildungs- und Kampagnenarbeit. Aktionen wie „Jute statt Plastik“, „Make Chocolate Fair!“ oder die aktuelle Kampagne #WirWählenFair zeigen, wie wichtig gerechter Handel für eine nachhaltige Zukunft ist.
Zwei Ansätze im Fairen Handel
Es gibt zwei Arten von Fairtrade-Siegeln: Beim unternehmendbezogenen Ansatz verpflichten sich Unternehmen dazu, die gesamte Lieferkette fair zu gestalten. Weltläden und Mitglieder der World Fair Trade Organization (WFTO) gehören zu diesem Ansatz.
Beim produktbezogenen Ansatz wiederum werden einzelne Produkte zertifiziert, während das Unternehmen selbst nicht zwingend fair handelt. Beispiele sind Fairtrade- oder Naturland Fair-Produkte, die oft im Supermarkt zu finden sind. Beide Ansätze tragen dazu bei, dass Produzent*innen im Globalen Süden faire Löhne erhalten, menschenwürdige Arbeitsbedingungen gefördert und ökologische Standards eingehalten werden.
Ein stark wachsender Markt
Der Faire Handel hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Seit 2013 hat sich der Umsatz fair gehandelter Produkte in Deutschland auf über 2,3 Milliarden Euro verdreifacht. Neben Lebensmitteln wie Kaffee und Schokolade gibt es heute auch fair produzierte Kleidung, Blumen, Gold, Schmuck und Kosmetik.
Mitmachen und Fairness unterstützen!
Fairer Handel lebt vom Engagement vieler Menschen. Die Fairtrade-Gruppe des Landkreises Marburg-Biedenkopf freut sich über alle, die mitwirken möchten – sei es durch die Teilnahme an Aktionen, die Unterstützung bei Veranstaltungen oder den bewussten Kauf fair gehandelter Produkte. Bei Interesse oder Rückfragen können Sie sich gerne an unsere Fairtrade-Mailadresse wenden: fairtrademarburg-biedenkopfde