Umweltschutz
Unsere Ökosysteme sind hochkomplex und stehen in vielfältigen Wechselwirkungen zueinander. Das Verständnis der ablaufenden Prozesse und der menschlichen Einflüsse kann erheblich verbessert werden, wenn die Erkenntnisse und Daten der vielfältigen Forschungsvorhaben auf diesem Gebiet zusammengeführt werden.
Viele Untersuchungen sind ohne die digitalen Möglichkeiten schon heute nicht möglich. Klare Standards zur Veröffentlichung und einheitlichen Beschreibung von Datensätzen oder das Bereitstellen von Schnittstellen können dazu beitragen, dass Erkenntnisse auf einer breiteren Informationsbasis gewonnen werden können und weitere Informationsquellen, beispielsweise aus Datensätzen der Verwaltungen oder Erkenntnissen von Vereinen und anderen zivilgesellschaftlichen Umweltschutzorganisationen, in Erkenntnismodelle einbezogen werden können.
Die Digitalisierung ermöglicht aber nicht nur eine stärkere Vernetzung und Datenauswertung. Sie bietet natürlich auch Chancen für neue Erhebungsverfahren.
Langstreckenfunknetze und günstige Sensoren mit geringem Energieverbrauch ermöglichen eine wesentlich bessere Datenerhebung.
Smarte Systeme können darüber hinaus einen Beitrag dazu leisten, unvermeidbare Umweltauswirkungen zu reduzieren, beispielsweise bei der Steuerung von Lichtemissionen von Straßen- und Gebäudebeleuchtungen. In der Land- und Forstwirtschaft haben digitale Lösungen bereits Einzug gehalten und entwickeln sich permanent weiter. In vielen Bereichen sind diese Traditionsbranchen heute Vorreiter, beispielsweise im Einsatz GPS-gestützter Verfahren zur Steuerung moderner Arbeitsgeräte oder der Nutzung von bildgebenden Verfahren wie Luftaufnahmen oder Satellitendaten zum präziseren Einsatz von Düngemitteln.
Dafür bedarf es der Errichtung entsprechender Infrastrukturen und Vereinbarungen mit Kooperationspartner*innen, um Standards für diese und ähnliche künftige Anforderungen bei Netzausbauprojekten zu definieren.
Der Netzausbau hat daher auch für ländliche Regionen ohne hohe Bevölkerungsdichte eine wichtige Bedeutung.
Nachhaltigkeit
Digitale Akten ersetzen Papier, Telearbeit verringert Pendlerfahrten, die Online-Abwicklung von Behördengängen kann Extra-Wege vermeiden, Sharing-Angebote sind ohne Apps und Online-Dienste kaum denkbar und smarte Energienetze sind die Grundlage für eine optimale Ausnutzung erneuerbarer Energiequellen. Digitale Lösungen haben unbestreitbar ein großes Potential für die / bei der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs.
Gleichzeitig benötigen immer mehr Anwendungen aber auch stetig wachsende Rechenkapazitäten. Auch verleitet die stetig wachsende Leistungsfähigkeit von Endgeräten und Übertragungsnetzen dazu, bei der Entwicklung von Software die Anforderungen an deren Rechen- und Grafikleistung sowie der anfallenden Datenmenge zu vernachlässigen.
Dabei besteht ein erhebliches Potential zur Energieeinsparung bereits bei der Grundarchitektur von Softwarelösungen und dem effizienten Einsatz von Endgeräten. Es ist wichtig, stets kritisch zu hinterfragen, welche Informationen tatsächlich nötig sind und verarbeitet werden müssen. Hier existiert allerdings ein Spannungsfeld zwischen der Anforderung, möglichst ressourcensparende Lösungen zu entwickeln, gleichzeitig aber im Sinne der digitalen Inklusion möglichst viele Inhalte zu visualisieren und dadurch entsprechend höhere Datenmengen verarbeiten zu müssen.
Ein wesentlicher Faktor der Umweltbilanz technischer Produkte ist deren Nutzungsdauer, die nicht nur von der technischen Leistungsfähigkeit, sondern in immer stärkerem Maße auch von der Bereitschaft der Softwareanbieter abhängt, neue Funktionen auch auf älteren Geräten durch entsprechende Updates zu ermöglichen oder neue Anwendungen so zu entwickeln, dass sie auch mit älteren Gerätegenerationen genutzt werden können.
Hier gilt es, Alternativen zu den etablierten Geschäftsmodellen zu befördern, die Kunden im Jahresturnus zum Neukauf schwer recycelbarer Geräte verleiten und damit nicht nur Ressourcen zu sparen, sondern auch Möglichkeiten regionaler Wertschöpfung zu generieren, indem die Konsumausgaben für solche Produkte zumindest teilweise für den Kauf regional erzeugter Produkte zur Verfügung stehen.
Nicht zuletzt müssen bestehende Handlungsmuster, Gewohnheiten und Regelungen hinterfragt werden, um unnötige Ausdrucke von Dokumenten zu verringern und unnötige Wege durch bessere Planung oder digitale Lösungen zu vermeiden