Marburg-Biedenkopf – Wie werden Schafe gehalten? Wie kann Schafswolle zu Fäden gesponnen werden? Und wie fühlt sich eigentlich ein Schaf an? Das konnten Schülerinnen und Schüler der Förderschule der Marburger Erich-Kästner-Schule im Rahmen eines Ausfluges mit dem Schulbiologiezentrums (SCHUBIZ) des Landkreises Marburg-Biedenkopf erfahren.
So besuchten die Kinder das Schafsgehege des Biedenkopfer Ablegers des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) an der Lahnaue in Biedenkopf. Für die Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrerin Christina Müller nahmen sich Matthias Schneider und Jens Schröder vom BUND Biedenkopf Zeit. Sie gaben den Kindern Einblicke in das Weideprojekt der Lahnaue. Ziel des Projektes ist es, die Lahn dort zu renaturieren, also sie in einen naturnahen Zustand zurückzuführen. Dafür werden dort unter anderem ganzjährig bestimmte Schafs-, Rinder- und Pferderassen gehalten, welche zur Landschaftspflege beitragen. Dazu gehören das Rote Höhenvieh (früher auch als Hinterländer oder Vogelsberger Rind bezeichnet), die Norwegerponys und Kamerunschafe.
Die Schülerinnen und Schüler hatten während ihres Besuches auch die Gelegenheit, Schafe anzufassen, die Tiere zu füttern und sogar beim Schneiden der Klauen zuzuschauen. Dadurch erhielten sie Einblicke in die Schafhaltung.
Im SCHUBIZ in der Lahntalschule in Biedenkopf angekommen, halfen die Schülerinnen und Schüler bei der Zubereitung eines gemeinsamen Mittagessens, bei dem sie Bio-Schafskäse und -Wurst probierten. Ein weiterer Höhepunkt war das Waschen und Kardieren von Rohwolle. Beim Kardieren werden die Fasern der Rohwolle entwirrt, um danach ein Faden zu erzeugen. Die hergestellten Fäden durften die Schülerinnen und Schüler dann für zukünftige Projekte mitnehmen.
Genug Zeit blieb auch noch für einen Besuch der Streuobstwiese, die direkt an der Lahntalschule in Biedenkopf angesiedelt ist. Das SCHUBIZ betreut dort auch einen Schulgarten und einen Bienenschaukasten, in dem ein Bienenvolk sitzt.
„Uns als SCHUBIZ ist es wichtig, dass wir mit unserem Angebot alle Schülerinnen und Schüler erreichen können“, sagte Nicole Kapaun, pädagogische Mitarbeiterin des SCHUBIZ. So passe sich das SCHUBIZ an die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Schulklassen an. Dabei arbeite das SCHUBIZ eng mit den Schulen zusammen „Das ermöglicht Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf, Umweltthemen praktisch zu erleben“, so Kapaun.
Wer Interesse an den Angeboten des SCHUBIZ hat, kann sich unter der Telefonnummer 06461 95-1850 oder per Mal an sbbschubiz.marburg-biedenkopfde melden. Weitere Informationen zu den Angeboten finden sich auch unter https://schubiz.marburg-biedenkopf.de.