Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg
Marburg-Biedenkopf – Ende August fand in der Klinik Sonnenblick in Marburg der sechste Aktionstag „Aktiv gegen Krebs“ statt. Etwa 150 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Veranstaltung teil und informierten sich unter anderem darüber, wie Betroffene selbst aktiv zu ihrer Genesung beitragen können. Organisiert wurde der Aktionstag vom Arbeitskreis Onkologie des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg.
Durch zwei Vorträge erhielten die Teilnehmenden Hintergrundwissen zu Krebstherapien. So stellte Professor Ulf Seifart, Onkologe und Ärztlicher Direktor der Klinik Sonnenblick, ergänzende Maßnahmen zur Therapie vor. Er erläuterte, dass sich damit die Nebenwirkungen einer Chemotherapie wirksam lindern ließen, das Risiko einer erneuten Erkrankung jedoch nicht gesenkt werde. Bei regelmäßiger Bewegung während einer Behandlung hingegen verringere sich das Risiko.
Dass Ernährung auch eine wichtige Rolle während der Krebstherapie spielt, verdeutlichte Gabriele Nau, die als Ökotrophologin am „Comprehensive Cancer Center Marburg“ tätig ist. Ökotrophologie ist eine Kombination aus Ernährungswissenschaft und Haushaltswissenschaft. Laut Nau sei es wichtig, sich während der Krebstherapie richtig zu ernähren, beispielsweise durch sogenannte nährstoffdichte Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Fisch. Bei Untergewicht könne ruhig auch mal zu fett- und kalorienreichen Lebensmitteln gegriffen werden. Von Nahrungsergänzungsmitteln riet sie hingegen ab.
Danach konnten die Teilnehmenden die Themen noch vertiefen. Holger Dolfen, Rehasport-Trainer bei Krebserkrankungen, zeigte spezielle Übungen, um die Beweglichkeit und Koordination zu verbessern. Darüber hinaus gab die Ernährungswissenschaftlerin Dana Lang praktische Ernährungstipps. Unter anderem können Speisen mit Sahne, Öl oder Nüssen angereichert werden, um Untergewicht vorzubeugen. Sie empfahl, während einer Krebstherapie regelmäßige Zwischenmahlzeiten einzubauen. Nach einer Therapie sei eine vitamin- und mineralstoffhaltige Ernährung wichtig.
Parallel dazu fand ein „Markt der Möglichkeiten“ mit rund 15 Ständen statt. Kliniken, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Krankenkassen und Sportvereine aus der Region informierten über ihre vielfältigen Unterstützungsangebote. Erstmals waren auch Akteure der Stiftung „Junge Erwachsene mit Krebs“ vertreten.
Weitere Informationen erhalten Interessierte über Andrea Schrader, Leiterin des Arbeitskreises Onkologie und Ärztin im Gesundheitsamt, per E-Mail an SchraderAmarburg-biedenkopfde.