330/2024: Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg
Marburg-Biedenkopf – Mit verschiedenen Aktionen im November und Dezember setzen der Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Universitätsstadt Marburg sowie zahlreiche Organisationen im Kreis ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die Aktionen finden im Rahmen des Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November 2024 statt.
„Als Stadt haben wir eine klare Haltung gegen jegliche Form von Gewalt – ob körperlich oder verbal, zum Beispiel in Form von Beleidigungen, Drohungen oder ähnlichem“, betont Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Wir möchten uns gemeinsam gegen Gewalt – egal in welcher Form und gegen wen – solidarisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam machen“, so Dinnebier. „Dieser Aktionstag macht weltweit darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen nach wie vor bekämpft werden muss“, ergänzt Janet Miller, Leiterin des Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros des Landkreises. Beide sind sich einig, dass Gewalt gegen Frauen immer noch ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem sei und die Gesellschaft sich dafür einsetzen müsse, diese geschlechterspezifische Gewalt zu beseitigen.
Der weltweite Aktionstag findet jedes Jahr am 25. November statt und macht auf die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. An den Aktionstag schließt sich die Kampagne der Vereinten Nationen (UN) „Orange the World“ an. In der Zeit vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, organisieren Frauenrechtsorganisationen weltweit verschiedene Aktionen und Kampagnen. Zudem werden unter dem Motto „Orange the World“ überall auf der Welt Gebäude orangefarben angestrahlt. Die Farbe Orange soll eine bessere, hellere Zukunft und die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben symbolisieren.
Zahlreiche Aktionen rund um den Aktionstag in der Stadt und im Kreis
Schon ab Mittwoch, 13. November 2024, bietet das städtische Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung ab 18.30 Uhr eine Vorführung des Filmes „Nur noch ein einziges Mal“ an. Der Film stellt anhand einer zunächst blühenden Liebesgeschichte die schleichende Entwicklung von häuslicher Gewalt dar. An die Filmvorführung schließt sich ein Gespräch mit den Vereinen JUKO Marburg und „Frauen helfen Frauen Marburg“ zum Thema an. Die Filmvorführung findet im Marburger Capitol Filmkunsttheater (Biegenstraße 1a) statt. Der Eintritt ist frei.
Am Donnerstag, 21. November 2024, von 10 bis 12 Uhr findet der Workshop „Digitale Partnerschaftsgewalt – Ansätze für eine bessere Unterstützung von Betroffenen“ statt. Es richtet sich an Fachkräfte aus dem Gewaltschutz, von Polizei, Justiz, Sozialen Diensten und Beratungsstellen. Die Veranstaltung bietet die Stadt Marburg gemeinsam mit dem Verein Frauenhauskoordinierung an. Eine Anmeldung ist über das Online-Formular unter www.marburg.de/digitale-partnerschaftsgewalt möglich, Anmeldeschluss ist Sonntag, 10. November 2024.
Am Montag, 25. November 2024, um 11 Uhr wird die erste Marburger Rote Bank eröffnet. Die Rote Bank ist eine Initiative aus Italien. Sie soll sichtbar machen, dass Frauen und Mädchen immer noch besonders stark von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind. Auch die Stadt Marburg hat sich nun dieser Initiative angeschlossen und stellt eine Rote Bank auf. Diese wird an der Bushaltestelle am Marktplatz stehen. Es wird bei der Eröffnung Info-Materialien sowie Beiträge von JUKO Marburg und Wildwasser Marburg geben. Eine Übersetzung in Deutscher Gebärdensprache ist geplant. Dafür ist eine Anmeldung des Bedarfs bis Montag, 18. November, erforderlich unter gleichberechtigungsreferatmarburg-stadtde. Zudem setzt die Universitätsstadt ein leuchtendes Zeichen der Solidarität und des Protests: Zum Aktionstag wird das Erwin-Piscator-Haus ab 16 Uhr orange angestrahlt.
Am gleichen Tag, also am Montag, 25. November 2024, ist ab 17 Uhr eine Kundgebung am Erwin-Piscator-Haus in Marburg (Biegenstraße 15) geplant. Bereits ab 16 Uhr informieren Marburger Organisationen über ihre feministische Anti-Gewalt-Arbeit.
Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf bekennt Farbe und hisst wieder am Marburger Landratsamt die Flagge „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ während des Aktionszeitraumes von „Orange the World“.
Das Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbüro Marburg-Biedenkopf bietet auch zahlreiche Veranstaltungen an: Am Dienstag, 26. November 2024, ab 18 Uhr wird es eine Lesung von Boris von Heesen aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats“ geben. Veranstaltungsort ist Raum U057 im Marburger Landratsamt (Im Lichtenholz 60). Am Freitag, 29. November 2024, ab 19:30 Uhr wird im Kommunalen Kino in der Stadthalle in Stadtallendorf (Bahnhofstraße 2) der Film „nur eine Frau“ gezeigt. Darüber hinaus liest am 20. Dezember, um 17 Uhr Asha Hedayati im Café Salamanca in Cölbe (Lahnstraße 8) aus ihrem Buch „Die stille Gewalt“. Anmeldungen für die Veranstaltungen des Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros sind jeweils über die E-Mail-Adresse kommgleichstellungmarburg-biedenkopfde möglich. Diese Angebote können kostenlos besucht werden.
Für Mädchen von acht bis elf Jahren bietet der Verein Wendo Marburg außerdem ein Kurs zur Selbstverteidigung und -behauptung an. Dieses findet am Wochenende des 30. November und 1. Dezember bei der Elisabethschule in Marburg (Leopold-Lucas-Straße 5) statt. Die Teilnahme kostet 80 Euro, ermäßigt 55 Euro. Eine Anmeldung ist per Mail an infowendo-marburgde oder telefonisch unter 06421 889-1609 möglich.
Außerdem macht die Stadt Marburg ab Mitte November auf das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ in den Stadtbussen aufmerksam. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder derzeit erleben. Unter der Telefonnummer 116 016 und per Online-Beratung finden Betroffene rund um die Uhr Unterstützung. Der Landkreis macht in seinen Bussen auf das Thema K.O.-Topfen aufmerksam.
Unterstützung durch zahlreiche Organisationen
Auch der Zonta Club Marburg, der Soroptimist International Club Marburg, der BSF Richtsberg, Terre des Femmes, die Philipps-Universität Marburg, Pro familia JUKO Marburg, Wendo Marburg, Die Wildkatzen, Frauen helfen Frauen, Frauennotruf Marburg, Wildwasser Marburg, mischmit!, der Freundeskreis Marburg-Sfax, Flashlight, das Nähatelier Kerstin Uffelmann, das Fotostudio Anna Scheidemann sowie das Kaufhaus Ahrens und weitere Geschäfte in der Stadt Marburg unterstützen den Aktionszeitraum. Die Schirmherrschaft für den Aktionszeitraum haben Jens Womelsdorf, Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Kirsten Dinnebier, Stadträtin der Universitätsstadt Marburg, übernommen.
Auch Bürgerinnen und Bürger können Farbe bekennen
Auch Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und der Stadt Marburg können ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen setzen: So können sie durch orangefarbene Gegenstände im Fenster auf den Aktionszeitraum aufmerksam machen. Dazu können Sie auch die Vorlage des Handabdruckes, als Zeichen für Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen, des Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros des Kreises nutzen. Dieser ist unter dem Link www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung oder alternativ unter dem Direktlink https://www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung/STOP_Hand_1.pdf verfügbar. Weitere Informationen zu den Aktionen im Aktionszeitraum können auf www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung eingesehen werden.