Marburg-Biedenkopf – Wie können kommunale Gesundheitsförderung und Prävention gelingen? Und welche praktischen Angebote gibt es bei den Städten und Gemeinden? Dazu haben sich etwa 70 Menschen bei der Präventionskonferenz des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg im Marburger Landratsamt informiert. Darüber hinaus fand auch eine Übergabe von Zertifikaten im Rahmen des Pilotprojektes „bewegt gepflegt“ statt.
„Wir bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Marburg,“ betonte Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow anlässlich der Veranstaltung. Es freue ihn sehr, dass in der Region so viele unterschiedliche und wertvolle Maßnahmen aus dem Präventionsnetzwerk heraus umgesetzt werden. „Die vorgestellten Angebote zeigen dabei ganz beispielhaft, wie wir mit Prävention und Gesundheitsförderung unterschiedliche Menschen in ihren Lebenswelten erreichen können“, so Zachow weiter. „Wir sind überzeugt, dass die Präventionsarbeit sich am Ende nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch gesellschaftlich und finanziell auszahlt“, ergänzte Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Wichtig ist, dass wir bei all unseren Aktivitäten und Anstößen stets die Nachhaltigkeit im Blick haben. Maßnahmen können nur dann wirksam sein, wenn sie in die Strukturen eingebettet sind und dauerhaft angelegt werden“, so Dinnebier.
Zsuzsanna Majzik, freiberufliche Prozessbegleiterin für Kommunen, stellte während der Konferenz die aus ihrer Sicht wichtigsten Erfolgsfaktoren für kommunale Prävention vor. Sie hob dabei insbesondere die Bedeutung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Stadt und Landkreis, der Öffentlichen Verwaltung und freien Träger hervor. Wichtig sei es auch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern gemeinsam in die Planung von Maßnahmen zu gehen und somit die Akzeptanz von präventiven Angeboten zu erhöhen.
Anschließend lernen die Teilnehmenden der Präventionskonferenz sehr unterschiedliche Angebote der kommunalen Praxis kennen. Wie beispielsweise ein Gesundheitscafé für Menschen mit Migrationsgeschichte oder eine Arbeitsgemeinschaft, die sich mit dem guten Älterwerden beschäftigt. Währenddessen konnten sich die Teilnehmenden über die Erfahrungen bei der Umsetzung der Projekte austauschen. Auch standen zwei Workshops an, bei denen es um die zukünftige Entwicklung des Präventionsnetzwerks in der Region ging. Im Fokus stand unter anderem die Frage, wie ehrenamtliche Akteurinnen und Akteure stärker in das Präventionsnetzwerk eingebunden werden könnten. Oder dass Förderprogramme zum Thema Prävention und Gesundheit vorgestellt werden und die Antragsstellung seitens Stadt und Landkreis begleitet wird.
Zachow und Dinnebier überreichen „bewegt gepflegt“-Zertifikate
Im Rahmen der Präventionskonferenz überreichten der Erste Kreisbeigeordneter Zachow und die Stadträtin Dinnebier an teilnehmende Alten- und Pflegeeichrichtungen ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme am Pilotprojekt „bewegt gepflegt“.
Mit „bewegt gepflegt“ will der Landkreis gemeinsam mit der Stadt Marburg die Bewegung in Altenpflegeeinrichtungen stärken. Beim Projekt haben die Mitarbeitenden der Einrichtungen an Workshops und Schulungen teilgenommen. Wie können Speise- und Gruppenräume für Bewegungsaktivitäten gestaltet werden? Wie können die Pflegekräfte Bewegungsanreize setzen? Solche und ähnliche Fragen haben die teilnehmenden Mitarbeitenden beleuchtet und Handlungsansätze, wie Bewegung und Prävention gefördert werden kann, in einem Konzept für ihre jeweilige Einrichtung festgehalten.
Zu den ausgezeichneten Einrichtungen zählen die AurA (Aktives und rüstiges Altern) gGmbH mit den Standorten der „Tagespflege am Teich“ in Marburg-Cappel und der „Tagespflege an der Falkenstraße“ in Amöneburg-Mardorf, die Deutsches Rotes Kreuz Schwesternschaft Marburg e.V. mit dem „Haus am alten Botanischen Garten“ in Marburg sowie das „Haus Alexandra“ der VONBERG Haus Alexandra GmbH in Ebsdorfergrund.