Marburg-Biedenkopf – Gute Nachrichten für das DRK-Krankenhaus Biedenkopf: Wie Landrat Jens Womelsdorf mitteilt, darf der Landkreis Marburg-Biedenkopf grundsätzlich mit einem Zuschuss den Betrieb des Krankenhauses sichern. Hintergrund ist ein entsprechender Bescheid des Gießener Regierungspräsidiums: Demnach darf der Kreis mit einer „Verlustübernahmeerklärung“ Geld zur Verfügung stellen, um mögliche entstehende Verluste aus dem laufenden Betrieb des Krankenhauses auszugleichen. Voraussetzung hierfür ist ein entsprechender Beschluss des Kreistages.
„Mein Ziel ist es, das Krankenhaus in Biedenkopf zu erhalten. Diesem Ziel sind wir jetzt ein großes Stück nähergekommen. Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeitenden und für die Menschen, die im Einzugsbereich der Klinik leben“, betont Landrat Jens Womelsdorf. Der Kreis habe jetzt die Möglichkeit, konkrete Entscheidungen und Beschlüsse vorzubereiten und den politischen Gremien vorzulegen. „Das tun wir nun“, erläutert Womelsdorf.
Wie das Regierungspräsidium Gießen als Aufsichtsbehörde für den Kreis mitgeteilt hat, bestehen dort, unter Würdigung der besonderen Umstände, in diesem konkreten Einzelfall keine Bedenken gegen die Einschätzung und somit gegen das finanzielle Engagement des Kreises.
„Es zeigt sich, dass engagierte und zielführende Gespräche mit den Verantwortlichen auf unterschiedlichen politischen Ebenen hinter den Kulissen effektiv sind“, sagt Womelsdorf, der in den vergangenen Wochen sehr intensiv und regelmäßig sowie im engen Austausch mit dem Insolvenzverwalter an einer tragfähigen Lösung gearbeitet hatte.
„Eine solche Lösung kommt jetzt in greifbare Nähe. Die Möglichkeit der Übernahme von Verlusten aus dem laufenden Krankenhausbetrieb durch den Kreis schafft nicht nur Zeit, um eine zukunftsfähige Lösung herbeizuführen. Sie gibt auch den Mitarbeitenden des Krankenhauses eine deutliche Perspektive und sichert die Gesundheitsversorgung im Hinterland“, unterstreicht Womelsdorf. Er strebe an, dass sich der Kreis auf Basis eines Beschlusses des Kreistags bereit erklärt, die anfallenden Verluste zumindest für das laufende Jahr zu kompensieren. So könne mit der nötigen Besonnenheit an einer Lösung mit einem Investor oder einem Betreiber gearbeitet werden. „Um im Bild zu bleiben: Wir können den Patienten DRK-Krankenhaus jetzt von der Intensivstation auf eine Normalstation verlegen und auf die Reha vorbereiten“, sagt Womelsdorf.
„Das ist ein klares Bekenntnis zum Krankenhaus in Biedenkopf und wir dokumentieren damit, dass dies auch ein zukunftsfähiger Standort ist“, bekräftigt der Landrat. Er macht aber auch deutlich, dass es weiterhin ein grundsätzliches und strukturelles Problem bei der Finanzierung kleiner Krankenhäuser gebe. Hier sind jetzt Bund und Krankenkassen gefragt, um eine vernünftige Finanzierungslösung und letztlich eine am Bedarf orientierte medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen. Auch hierüber sprach Womelsdorf bereits unter anderem mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Edgar Franke, anlässlich eines Termins in Biedenkopf.