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Pressemitteilung 031/2024

30.01.2024

Damit sich das Braunkehlchen wohlfühlt – Kreis beauftragt Gehölzpflege bei Angelburg-Lixfeld / Arbeiten machen Brutgebiet attraktiver und sicherer

Das Braunkehlchen zählt zu den Arten, die in Hessen vom Aussterben bedroht sind.

Marburg-Biedenkopf – Damit ein Brutgebiet für Braunkehlchen bei Angelburg-Lixfeld weiter sicher und attraktiv bleibt, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf dort kürzlich Arbeiten zur Gehölzpflege beauftragt: Entlang des Breitebachs wurden insbesondere Erlen auf den Stock gesetzt, also zurückgeschnitten. Das Ziel: Verhindern, dass Raubvögel und andere Fressfeinde von hohen Bäumen aus leichter Jagd auf Jungvögel machen können, die erst nach 17 bis 19 Tagen flugfähig werden. 

Denn die kleinen Vögel gelten auch in Hessen als eine vom Aussterben bedrohte Art. Das Braunkehlchen benötigt offene, feuchte Flächen mit blütenreichen Pflanzen und Altgräsern, um seine Nester anzulegen. Zudem dienen in den Altgrasstreifen stehende Stöckchen als Ansitzwarten, von denen aus die Elterntiere zu ihren Jagdflügen nach Insekten starten und die Männchen mit Reviergesängen Weibchen anlocken. Hecken, Gebüsche und Ufergehölze meidet das Braunkehlchen hingegen, da sich darin Fressfeinde verstecken können. 

Konsequente Gehölzpflege nötig
Braunkehlchen sind auf eine konsequente und regelmäßige Gehölzpflege ihrer Lebensräume angewiesen. Deshalb hatte die Untere Naturschutzbehörde des Kreises 2018 und 2023 dort schon einmal entsprechende Pflegearbeiten beauftragt. Und auch andere Vogelarten wie der Steinschmätzer, das Schwarzkehlchen, der Bluthänfling und das Rebhuhn profitieren von den Rückschnitten der Gehölze. 

Erfolgreiche Brut ist entscheidend für Fortbestand der Art
Ende April kehrt das Braunkehlchen aus seinem Überwinterungsgebiet südlich der Sahara zurück und tritt bereits ab Mitte August wieder den Rückflug an. Die Zeit zum Brüten ist also knapp, die Vögel brüten nur einmal im Jahr – von Mai bis August. „Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich zwei Jahren ist eine erfolgreiche Brut somit bedeutend für den Fortbestand der Art“, betont Gabriele Spill-Ebert, Fachfrau für Naturschutz beim Landkreis. Die Pflegearbeiten seien gleichzeitig ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt im Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie. 

Der Landkreis übernimmt damit – auch in enger Zusammenarbeit mit heimischen Landwirtinnen und Landwirten sowie Vogelschützerinnen und Vogelschützern – Verantwortung für den Erhalt und Schutz des Braunkehlchens. Neben Angelburg unter anderem auch in Gebieten bei Lohra, Steffenberg, Weimar und Gladenbach.

Das Braunkehlchen benötigt offene Flächen und ist daher auf eine konsequente und regelmäßige Gehölzpflege der Lebensräume angewiesen. So auch in Angelburg-Lixfeld.

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