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Pressemitteilung 282/2023

14.09.2023

Den Rasen määähen – Schafe liefern Grundstoff für neues Produkt / Wollrasen bietet viele Vorteile für den Garten

Präsentieren gemeinsam den Wollrasen: Matthias Kühn von der Firma Heinrich GLAESER Nachf. GmbH, Oliver Stey, Vorsitzender des Hessischen Verbandes für Schafzucht und -haltung, Franziska Henn von der Ökomodell-Region des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Silke Siebelist und Thomas Hilberg, beide Leitende des Gartencenters Marburg, Alexander Ruppel, Technischer Leiter und „Tester“ des Wollrasens im Botanischen Garten Marburg, sowie Reinhard Cronenberg, Teamleiter des Erzeuger-Verbraucher-Dialogs des Landkreises Marburg-Biedenkopf (v.l.).

Marburg-Biedenkopf – Mit dem Wollrasen aus Schafswolle bringt die Ökomodell-Region des Landkreises Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit den Schafhaltenden aus dem Kreis das zweite ungewöhnliche Wollprodukt auf den Markt. Der Rasen bietet dabei viele Vorteile gegenüber dem normalen Rollrasen. Das Produkt ist ab sofort im Handel erhältlich.

Der Schafwollrasen ist ein bis zu 100 Prozent biologisch abbaubares Vliesgemisch aus Schafswolle und Viskose, also einer chemisch hergestellten Faser, die optisch der Baumwolle ähnelt. In dieses Wollvlies sind Gras- oder Blumensamen eingearbeitet.

Der Landkreis zählt mit seinen über 14.000 Schafen zu einem der schafreichsten Kreise in Hessen. Die Schafhaltung als historische Form der Landbewirtschaftung hat eine große Bedeutung: Denn die Tiere leisten durch die Beweidung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaften und der Biodiversität, also der biologischen Vielfalt. Jedoch sind in der Vergangenheit viele mögliche Absatzwege für Rohwolle weggebrochen. Das stellt die heimischen Schafhaltenden vor große finanzielle Herausforderungen. Denn die Schafe müssen weiterhin regelmäßig geschoren werden, es gibt aber kaum noch Absatzwege für die dabei anfallende Wolle.

„Ziel ist also, neue regionale Wertschöpfungsketten und Produkte zu schaffen“, sagt Reinhard Cronenberg, Teamleitung vom Erzeuger-Verbraucher-Dialog des Landkreises. „Insgesamt heben wir mit dem Projekt die Bedeutung der Schafhaltung in der Region hervor und leisten damit einen weiteren Beitrag zur Wertschätzung der Schafe sowie der Schäferinnen und Schäfer“, so Cronenberg weiter.

„Der Schafwollrasen hat dabei viele Vorteile: Er kann auf natürliche Weise viel Wasser speichern, sorgt für eine gleichmäßig grüne Fläche und ist leicht zu verlegen. Außerdem ist die Saat vor Vogelfraß und Ausspülungen durch Regen geschützt. Zudem hat der Rasen durch den hohen Wollanteil einen natürlich integrierten Langzeitdünger“, betont Franziska Henn von der Ökomodell-Region.

Mit dem Schafwollrasen präsentiert die Ökomodell-Region Marburg-Biedenkopf bereits das zweite erfolgreiche Projekt zur Unterstützung der regionalen Schafhalterinnen und Schafhalter: Schon seit 2022 wird Schafwolldünger in Form von Pellets regional produziert und vermarktet. Mit dem Schafwollrasen stärkt die Ökomodell-Region schon bestehende Strukturen und erweitert die Produktpalette aus Wolle.

Der Wollrasen ist seit September im Marburger Gartencenter verfügbar. Die Firma Heinrich GLAESER Nachf. GmbH produziert den Rasen. Mehr Informationen erhalten Interessierte über die Netzwerkkoordinatorin der Ökomodell-Region Marburg-Biedenkopf, Franziska Henn, unter der Telefonnummer 06421 405-6113 oder per Mail an oemrmarburg-biedenkopfde.

Franziska Henn von der Ökomodell-Region des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Oliver Stey, Vorsitzender des Hessischen Verbandes für Schafzucht und -haltung, begutachten das Ergebnis eines angelegten Wollrasens.
Schafswolle lässt Rasen wachsen: Mit dem Wollrasen bringt der Landkreis Marburg-Biedenkopf gemeinsam mit den Schafhalterinnen und -halter aus dem Kreis ein weiteres Wollprodukt auf den Markt.

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