Marburg-Biedenkopf – Kindern und Jugendlichen Klimaschutz spielerisch vermitteln – das macht der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinem Klimaschutzspiel. Das Brettspiel verteilt der Kreis kostenlos an Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche klima- und umweltbewusstes Handeln lernen, darunter insbesondere Schulen. Das Spiel ist nicht käuflich zu erwerben, Institutionen können beim Kreis jedoch ein Exemplar anfragen.
In dem Spiel lernen die jungen Menschen nicht nur umwelt- und klimafreundliche Verhaltensweisen kennen, sondern auch 17 Institutionen im Landkreis, die einen Bezug zu Umwelt-, Klimaschutz sowie Erneuerbaren Energien haben.
Kernzielgruppe sind insbesondere Schülerinnen und Schüler von acht bis 14 Jahren, primär in den Klassenstufen drei bis acht. Idee und Konzept für das Spiel stammen von Erich Weber und Jannis Sättler. Weber arbeitete für den Kreis im Fachdienst für Klimaschutz und Erneuerbare Energien, Sättler absolvierte dort sein Freiwilliges Ökologisches Jahr.
Ein Entwurf des Spiels kam bereits 2021 in Schulen zum Einsatz und stieß dort auf reges Interesse. Deshalb entschloss sich der Kreis dazu, das Spiel professionell über Spielverlage herstellen zu lassen und flächendeckend in den Schulen des Kreises zu verbreiten. Dafür hat der Kreis ein Teil des Preisgeldes für seine 2021 erhaltene Auszeichnung als „Klimaaktive Kommune“ genutzt.
Wie das Klimaschutzspiel funktioniert
Das Spiel ist für drei bis sechs Spielerinnen und Spieler geeignet. Der Spielplan zeigt eine vereinfachte Karte des Landkreises mit zahlreichen relevanten Orten für den Klimaschutz. Ein Fokus liegt auf Biobauernhöfen und Erneuerbare Energien im Landkreis. Jeder der im Spiel vorkommenden Orte kann nach Absprache übrigens auch als Exkursionsziel von Schulklassen besucht werden, um das Wissen zum jeweiligen Thema auf praktische und anschauliche Art zu vertiefen. Kontaktinfos zu den Orten sind im Spiel enthalten. Das sind beispielsweise das Marburger Chemikum, ein Repaircafé in Marburg-Cappel oder auch das Schulbiologiezentrum in Biedenkopf.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Klimapunkte zu erreichen. Klimapunkte werden als Belohnung für umweltbewusstes Verhalten und Wissen vergeben oder für umweltschädigendes Verhalten abgezogen. Eine Punktetabelle zeigt den aktuellen Punktestand aller Spielerinnen und Spieler. Jedes Mal, wenn Punkte gewonnen oder verloren werden, wird der Punktestand auf der Tabelle entsprechend angepasst.
Es gibt viele Möglichkeiten, Klimapunkte zu verdienen oder zu verlieren. Für zusätzliche Herausforderungen sorgen die drei Klimamonster „Stromfresser“, „Wärmeschlucker“ und das „Konsummonster“, die es zu verjagen gilt. Spielerinnen und Spieler lernen unter anderem auch, was die Klimaschutz-Orte dafür tun.
Punkte lassen sich auf den Aktionsfeldern „Sehenswürdigkeit, Ereignisfeld, ÖPNV-Feld, Sabotage- und Gefahrenfeld“ gewinnen beziehungsweise verlieren. Das Spiel endet nach einer vereinbarten Zeitdauer. Gewonnen hat dann die Person mit den meisten Klimapunkten. Für Lehrkräfte oder die Spielleitung ist so eine maximale Flexibilität in der Zeitplanung möglich.
Im Anschluss an das Spiel empfiehlt der Landkreis ein Gespräch über das Spiel. Dabei lässt sich zum Beispiel erarbeiten, was die Klasse, die Schule oder jede und jeder Einzelne zuhause tun kann, um die Umwelt zu schonen und die Klimakrise abzumildern. Die Lehrkräfte sollen dazu motiviert werden, diese Gespräche anzuregen und die Ideen und Kreativität der Schülerinnen und Schüler bestenfalls in konkrete Aktionen oder Projekte zu übertragen.
Institutionen können das Klimaschutzspiel beim Landkreis beantragen
Von insgesamt 1.100 Exemplaren hat der Kreis inzwischen bereits 800 an Schulen und außerschulische Lernorte verteilt. Institutionen und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche können beim Landkreis kostenfrei Exemplare des Spiels abholen, solange der Vorrat reicht.
Dafür ist Marc Mezger vom Fachdienst Klimaschutz und Erneuerbare Energien per E-Mail an mezgermmarburg-biedenkopfde oder telefonisch unter 06421 405-6216 erreichbar.