Marburg-Biedenkopf – Brandschutzerziehung ist schon in jungen Jahren sehr wichtig: Deshalb haben unter anderem Mitarbeitende der Gefahrenabwehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf den Kindern der Ferienbetreuung an der Hinterlandschule in Breidenbach spielerisch und mit Anschauungsmaterialien gezeigt, wie sie sich bei einem Feuer richtig verhalten.
Die Idee zur Brandschutzerziehung als Ferienprogramm entstand in Zusammenarbeit mit Katrin Lang, Koordinatorin für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung der Gefahrenabwehr des Kreises, und Sylvia Jakobi, Mitarbeiterin im Betreuungsangebot des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
„Die Begeisterung der Grundschulkinder kann gezielt genutzt werden: Durch spielerische Aktivitäten, interaktive Maßnahmen und altersgerechtes Anschauungsmaterial können wir ihnen nicht nur eine Freude bereiten, sondern sie auch für die Gefahr eines Brandes sensibilisieren", erläuterte Sylvia Jakobi. „Unser Ziel ist es, das Augenmerk nicht primär auf die Furcht vor Bränden zu legen. Vielmehr geht es darum, im Alltag Verhaltensweisen zu fördern, die dazu beitragen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden“, ergänzte Lang.
Für die Kinder gestalteten sich die Tage äußerst vielseitig. Jeder Morgen begann mit einer Geschichte. Darunter auch die Frage, welche Kleidungsstücke Feuerwehrkräfte im Einsatz tragen müssen, um geschützt zu sein. Mithilfe eines sogenannten Rauchhauses, eine Art Puppenhaus, das mit einem Rauchgenerator „verraucht“ werden kann, konnten die Kinder in den vielen kleinen Zimmern gefährliche Situationen entdecken und miteinander besprechen. Im Anschluss malten die Kinder in Kleingruppen selbst Gefahrensituationen auf Plakate, wobei hitzige Diskussionen untereinander entstanden: Wo liegt der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Feuer? Was brennt, was brennt nicht? Wo kommt das Feuer her? Welche Aufgaben haben die Einsatzkräfte und wie setze ich überhaupt einen Notruf ab?
Höhepunkt der Woche war der Besuch der Freiwilligen Feuerwehr in Breidenbach. Wehrführer David Markowski hatte sich Zeit genommen, um den Kindern Einblicke in die Ausstattung eines Löschfahrzeuges zu geben. Markowski erklärte alle Hilfsmittel, die sich in einem Feuerwehrauto befinden, wobei die Kinder viele der Hilfsmittel in die Hand nehmen durften. Für die Kinder war es ein großes Erlebnis, einen Feuerwehrschlauch oder einen Saugkorb, der bei der Wasserentnahme das Einsaugen von Kleinteilen verhindert, in den Händen zu halten. Auch eine praktische Übung gehörte zum Programm: Alle Kinder halfen dabei, Verkehrskegel aufzustellen und Tennisbälle oben aufzusetzen. Anschließend wurden die Tennisbälle mittels Kübelspritze, einem tragbaren Kleinlöschgerät, unter dem Kommando „Wasser marsch!“ von den Kegeln gespritzt.
Abschließend durften alle Kinder gemeinsam in das Feuerwehrauto klettern, die Aussicht genießen und den Innenraum begutachten. Für alle interessierten Kinder ab zehn Jahren beginnen die Kinder- und Jugendfeuerwehren im September wieder mit ihrer Arbeit. Genaue Termine und weitere Informationen finden sich hierzu auf der Internetseite der jeweiligen Feuerwehr.