Marburg-Biedenkopf – Das Betreuungsangebot des Landkreises Marburg-Biedenkopf an der Grundschule in Bad Endbach hat die Zertifizierung als „Haus, in dem Kinder forschen“ erhalten. Die Auszeichnung wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg vergeben, die damit die Förderung frühkindlicher Bildung im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz: MINT) würdigt.
Der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow, Dr. Gerd Hackenberg von der IHK Lahn-Dill, Anika Dorndorf, Projektleiterin bei der IHK Kassel-Marburg, und Schulleiterin Tatjana Ruppert überreichten die offizielle Plakette vor Ort an die Kinder und Betreuungskräfte.
Die Zertifizierung als „Haus, in dem Kinder forschen“ von der Stiftung „Kinder forschen“ wird nach festen Qualitätskriterien vergeben. Die Kriterien orientieren sich am Deutschen Kindergarten Gütesiegel und den „Prozessbezogenen Qualitätskriterien für den naturwissenschaftlichen Unterricht“. Die Auszeichnung wird für zwei Jahre verliehen, danach können sich die Einrichtungen neu bewerben. Mit dem Zertifizierungsverfahren möchte die Stiftung das Engagement der pädagogischen Einrichtungen wertschätzen und sie bei ihrer Qualitätsentwicklung unterstützen. Vormals hieß die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“.
In Bad Endbach haben die jungen Forschenden bei einem Projekt den Apfel näher untersucht. Dabei stellten sich beispielsweise die Frage, warum der Apfel braun wird, wenn sie ihn aufschneiden. Das liegt an chemischen Prozessen, wenn der aufgeschnittene Apfel mit Sauerstoff in der Luft in Kontakt kommt. Hilfe gab es dabei auch von einem Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins Bad Endbach, der den Wissenshunger der jungen Forschenden mit Informationen rund um den Apfel stillte.
Und dass ein Apfelbaum nicht wie befürchtet im Bauch wächst, wenn Menschen einen Kern verschlucken, sondern dafür spezifische Bedingungen wie Boden, Licht, Wasser und Luft brauchen, lernet die Kinder praxisnah: Zusammen mit den Betreuungskräften ging es in eine Gärtnerei in Fronhausen-Bellnhausen. Dort lernten die Kinder die Arbeit eines Gärtners beziehungsweise einer Gärtnerin und gleichzeitig eine professionelle Aufzuchtstätte für Apfelbäume kennen. Außerdem stellten die kleinen Forscherinnen und Forscher Apfelchips, -marmelade und -tee selbst her.
Passend zum Thema pflanzte der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Bildungsdezernent Marian Zachow gleich einen Apfelbaum auf der Streuobstwiese der Grundschule. Er betonte, wie bedeutsam und gewinnbringend das gemeinsame Forschen für Kinder sei. Die Kinder können den Baum nun beim Wachsen beobachten.
Um die MINT-Bildung zu fördern, überreichte Peter Rink, Vorsitzender des Fördervereins der Grundschule in Bad Endbach, den Kindern zudem weitere Geschenke. Darunter beispielsweise ein Pflanzset sowie ein Mikroskop, um spannende Prozesse zu erleben und zu beobachten.
Mit dem Zertifizierungsverfahren wird das Engagement der pädagogischen Einrichtung wertgeschätzt und bei ihrer Qualitätsentwicklung unterstützt. Zudem können so der Forschergeist gefördert sowie die Bildungschancen der Kinder verbessert werden. Die Teilnahme an solchen Projekten und Seminaren trägt auch dazu bei, das pädagogische Personal weiter zu professionalisieren und so die Qualität der Betreuungsangebote weiter voranzutreiben.