Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf schreibt seine Seniorenpolitischen Leitlinien fort und erweitert diese. Den entsprechenden Beschluss hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung im Juli gefasst. Die Leitlinien sind der maßgebliche Rahmen für die Altenpolitik und Altenplanung des Kreises.
Die Seniorenpolitischen Leitlinien hatte der Kreistag erstmals 2015 beschlossen, ihre regelmäßige Überarbeitung ist Teil des Beschlusses. In der neuen Fassung hat der Kreis insbesondere die Zahl der identifizierten Handlungsfelder von acht auf nun insgesamt zwölf erhöht. In den Handlungsfeldern sind aktuelle Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten beschrieben, um die Lebensqualität älterer Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Bereichen zu erhalten oder zu erhöhen. Für die Umsetzung der Leitlinien zeichnet das Gesundheitsamt des Landkreises verantwortlich, dort ist auch das entsprechende Fachteam „Pflegestützpunkte und Altenplanung“ angesiedelt.
Neu hinzugekommen sind im Vergleich zur Vorversion die Kategorien „Demenzfreundlicher Landkreis“, „Gesundheitsförderung und Prävention“ sowie „Digitalisierung und Alter(n)“. Das frühere Handlungsfeld „Pflege und Betreuung“ hat das Gesundheitsamt wegen der steigenden Bedeutung nun in die zwei Felder „Betreuung und Entlastung“ sowie „Pflegerische Versorgung“ aufgeteilt. Das ist auch ein Zeichen dafür, dass der Landkreis aktuelle Entwicklungen und Bedarfe der Seniorenpolitik berücksichtigt und sein Konzept kontinuierlich weiterentwickelt. Das Spektrum der zwölf Handlungsfelder reicht von Betreuung über Wohnen und kultursensibler Altenhilfe bis hin zu Mobilität, Barrierefreiheit oder Digitalisierung.
Die Fachkräfte des Kreises arbeiten für die Umsetzung der Leitlinien dabei erfolgreich mit vielen weiteren Partnern aus Politik, den Städten und Gemeinden des Kreises, freien Trägern und der Zivilgesellschaft zusammen. Darunter der Kreisseniorenrat, verschiedene Bürgerhilfen sowie die Pflegekassen. Und gemeinsam mit der Altenplanung der Universitätsstadt Marburg als wichtigen Partner hat der Kreis im Mai beispielsweise den gut besuchten Info-Thementag über „Sterben, Tod und Trauer“ angeboten.
Besonders gut angenommen wird auch das kreiseigene Förderprogramm „Bausteine für ein gutes Leben im Alter“, in den Leitlinien sind sie Teil des Handlungsfeldes „Stärkung der Kommunen und Quartiersentwicklung“. Damit hat der Kreis bereits vielfältige erfolgreiche Projekte und Vorhaben gefördert. Darunter 10.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie, die prüft, wie sich ein denkmalgeschützer Fachwerkhof in Gladenbach-Diedenshausen optimal als erster hessischer Pflegebauernhof nutzen lässt. Das Konzept: Pflegebedürftige Menschen ab etwa 60 Jahren wohnen dort gemeinsam mit Tieren, die sie zum Teil auch selbst versorgen. Zudem unterstützt der Kreis über dieses Förderprogramm auch bei der Erstellung von Altenhilfekonzepten in den Städten und Gemeinden.
Auch verankerte Hilfestrukturen sind wichtig, um pflegebedürftige Menschen zu unterstützen, die große Mehrheit von ihnen wird zu Hause versorgt. Eine wichtige Säule sind hier auch die Bürgerhilfen mit ihren niedrigschwelligen Betreuungsangeboten. Hier begleitet und unterstützt das Gesundheitsamt, verankert im Handlungsfeld „Betreuung und Entlastung“, ein Netzwerk, dass zehn der im Kreis tätigen Initiativen vereint. Im Landkreis und der Stadt Marburg sind darüber hinaus weitere Vereine und Träger tätig, die in diesem Feld engagierte Arbeit leisten.
Entscheidend sind für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen aber auch individuell angepasste und optimale Versorgungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Die drei Pflegestützpunkte des Kreises in Marburg, Biedenkopf und Stadtallendorf stellen mit ihrem unabhängigen und kostenlosen Beratungsangebot eine wichtige Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Hilfe- und Pflegebedürftigkeit dar.
Die aktualisierten Seniorenpolitischen Leitlinien gibt es unter https://marburg-biedenkopf.ratsinfomanagement.net/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZRfivFpBzxtvttkhTGmu3zWDtENjg8LclBIHNzYTxW5s/2023_SENIORENPOLITISCHE_LEITLINIEN.pdf zum Nachlesen. Für Fragen ist Katharina Erbeck von der Altenplanung des Kreises per E-Mail an ErbeckKmarburg-biedenkopfde erreichbar.