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Pressemitteilung 160/2023

07.06.2023

Kreis und Landwirte arbeiten bei Artenschutz zusammen – Programm für „Kennarten“ fördert Artenvielfalt auf Weiden und Wiesen / Info-Veranstaltungen des Kreises gut besucht

Jens Eidam (re.) vom Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landkreises erläutert den Teilnehmenden bei einer Info-Veranstaltung in Weimar Wissenswertes rund um das „Kennarten-Programm“.

Marburg-Biedenkopf – Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen stärken – das ist Ziel des von der EU geförderten Programms für sogenannte „Kennarten“. Dabei können Landwirtinnen und Landwirte Fördergelder erhalten, wenn sie seltene Pflanzenarten auf ihren Flächen begünstigen und dokumentieren. Darüber, welche Arten das sind und was es sonst zu beachten gilt, hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf bei drei Schulungen informiert. Mit rund 350 teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten stieß das Info-Angebot des Kreises auf reges Interesse. 

Gemeinsam ging es auf Wiesen in Neustadt, Weimar und Lahntal, um die Kennarten vorzustellen und praktische Informationen zur Erfassung und Dokumentation zu geben. Die Landwirtinnen und Landwirte können von Fördermitteln profitieren, wenn sie aus einer Liste mit insgesamt 42 Kennarten und -gruppen mindestens vier auf einer ihrer Flächen dokumentieren. Zu den Kennarten gehören unter anderem die Wiesen-Margerite, das Wiesen-Schaumkraut oder die Gewöhnliche Schafgarbe. Auch Orchideengewächse als Beispiel für eine Kennarten-Gruppe gehören dazu. 

Der Kreis bewertet die Info-Veranstaltungen auch wegen der positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden als Erfolg. So hieß es vonseiten einiger Landwirtinnen und Landwirte beispielsweise, dass man sich die eigenen Flächen nun noch genauer aus der Perspektive des Naturschutzes anschauen werde. Gleichzeitig war die Freude über die Anerkennung ihrer Naturschutzmaßnahmen durch das Förderprogramm groß. 

Durch die Bewirtschaftung von Weiden und Wiesen mit weniger bis keiner Düngung entsteht eine größere Vielfalt an Pflanzenarten, die wiederum eine Vielzahl an Insekten anziehen. Dieser landwirtschaftliche Ansatz soll mit der Förderung unterstützt werden. Die Europäische Union fördert das Kennarten-Programm im Rahmen der „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) der EU. Die GAP hat unter anderem eine europaweit noch ökologischere und nachhaltigere Landwirtschaft zum Ziel. Wie hoch die Förderung jeweils ausfällt, ist auch von der Menge der Flächen, die entsprechende Kennarten aufweisen, abhängig. 

Dieses Jahr müssen die Kennarten auf jeder Fläche noch in einem Formular dokumentiert werden, ab dem nächsten Jahr wird eine Handy-App zur Verfügung stehen. Damit können die Landwirtinnen und Landwirte dann Bilder der Kennarten hochladen, die durch GPS-Daten einer Fläche zugeordnet werden können.
 

Kreis unterstützt bei Antragstellung und ist Ansprechpartner bei Fragen

Der Landkreis mit seinem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz unterstützt die Landwirtinnen und Landwirte bei der Antragstellung und ist Ansprechpartner für Fragen zu den Förderprogrammen. Darunter beispielsweise, welche Arten zu den Kennarten zählen und wie das entsprechende Formular dazu korrekt ausgefüllt werden kann. 

Bei Fragen zu dem Förderprogramm ist der Landkreis per E-Mail an fblrvmarburg-biedenkopfde erreichbar.

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