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Pressemitteilung 096/2023

31.03.2023

Ein Ostergruß an den Landrat aus dem Jahre 1946 – Bemaltes Holzkistchen ist das Exponat des Monats April im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Das Exponat des Monats April im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf ist – passend zur Osterzeit – eine kleine aufklappbare Holzkiste zur Aufbewahrung von Hühnereiern. Der Deckel ist mit einer Widmung an den damaligen Landrat des Kreises Biedenkopf, Friedrich Reinemann, versehen.

Marburg-Biedenkopf – Das Exponat des Monats April im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf ist – passend zur Osterzeit – eine kleine aufklappbare Holzkiste zur Aufbewahrung von Hühnereiern. Der Deckel ist mit einer Widmung an den damaligen Landrat des Kreises Biedenkopf, Friedrich Reinemann, versehen. Durch Vermittlung des Schlossvereins erhielt das Hinterlandmuseum diesen Ostergruß kürzlich von Peter Reinemann aus Niedernhausen, dem Sohn des Landrates, als Geschenk.

Im Inneren des Kistchens findet sich ein Brettchen mit runden Aussparungen zur Aufnahme der Eier. Der bemalte Deckel trägt die Aufschrift „Dem Landrat des Kreises Biedenkopf Friedrich Reinemann als Hinterländer Ostergruß 1946 gewidmet von Fam. Karl Lenz, Erdhausen“. Ein Ornamentband mit Herzen, Blumen, Sternen und Kleeblättern in den Farben Blau, Rot und etwas Grün umrahmt die Schrift.

Friedrich Reinemann (1916 bis1948) war vom 1. August 1945 bis zum 19. Oktober 1946 Landrat des Kreises Biedenkopf. In seiner kurzen Amtszeit organisierte er vor allem das alltägliche Leben in dieser unmittelbaren Nachkriegszeit und engagierte sich besonders in der öffentlichen Wohlfahrt. Er förderte aber auch das kulturelle Leben, indem er beispielsweise die Wiedereröffnung des „Heimatmuseums“ im Schloss veranlasste und mehrere „Hinterländer Kunstausstellungen“ initiierte.

Möglicherweise als Würdigung für diesen Einsatz, wohl aber auch um sich selbst als Kunstschaffende zu präsentieren, überreichte ihm die Familie Lenz diesen Ostergruß. Karl Lenz (1898 bis 1948), dessen Frau Berta (1902 bis 1994) und die gemeinsame Tochter Ellen (1926 bis 1969) beschäftigen sich sämtlich mit Motiven im ländlichen Raum, die sie mit Mitteln der Malerei kreativ umsetzten. Auch die Gestaltung des Kästchens verrät dieses Interesse an der Volkskunst, das, so ist zu vermuten, seinerzeit bemalte Ostereier enthalten haben dürfte.

Karl Lenz hatte bereits 1937 einen Aufsatz über das „Ostereiermalen und das Ei im alten hessischen Brauch“ veröffentlicht. Dass das Ei auch als Fruchtbarkeitssymbol galt, zeigt das Gemälde „Mardorfer Braut“ von seiner Hand in der aktuellen Sonderausstellung im Hinterlandmuseum mit dem Titel „Kunstlandschaft Hinterland“, wo zudem weitere Werke von Karl, Berta und Ellen Lenz zu sehen sind.

Ausgestellt ist das Exponat des Monats ab 1. April während der Öffnungszeiten des Hinterlandmuseums, dienstags bis sonntags sowie feiertags jeweils von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 1,30 Euro.

Im Inneren des Kistchens findet sich ein Brettchen mit runden Aussparungen zur Aufnahme von Hühnereiern. Es ist zu vermuten, dass die kleine Kiste seinerzeit bemalte Ostereier enthalten haben dürfte.

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