Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat Manfred Hoim mit dem „Kreislöwen“ ausgezeichnet. Damit würdigt der Kreis das jahrzehntelange politische Engagement Hoims für das Gemeinwohl. Landrat Jens Womelsdorf überreichte die Auszeichnung am Dienstag im Marburger Landratsamt an den Geehrten. Der „Kreislöwe“ ist die höchste Auszeichnung des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
„Manfred Hoim ist ein außergewöhnlicher Kommunalpolitiker, der mit seinem Engagement hohe Maßstäbe gesetzt hat. Für seinen jahrzehntelangen und unermüdlichen Einsatz für die Region gebührt ihm Dank und Anerkennung. Deshalb freue ich mich, ihn mit dem Kreislöwen auszuzeichnen. Auch als öffentliche Würdigung für seinen besonderen Einsatz für das Gemeinwohl“, betonte Landrat Jens Womelsdorf.
Manfred Hoim kann auf eine lange und vielfältige politische Karriere zurückblicken, in der er in hohem Maße dabei mitgewirkt hat, den Landkreis weiterzuentwickeln. So war Hoim von 1993 bis 2007 Mitglied im Kreistag. Sein ausgezeichnetes Fachwissen führte Hoim auch an die Spitze des Haupt- und Finanzausschusses, ein Gremium des Kreistages, das er von 2001 bis 2007 als Vorsitzender führte. Anschließend war Hoim von 2007 bis 2021 als ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter im Kreisausschuss aktiv. Darüber hinaus war Manfred Hoim für den Landkreis Marburg-Biedenkopf in verschiedenen Gremien, Verbänden und Ausschüssen tätig. Darunter beispielsweise für den Ausschuss für Arbeit und Integration, den Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur sowie für die Schul- und die Sportkommission. „Manfred Hoim war ein ruhender Fels in der manchmal tobenden See der Kommunalpolitik, der stets um Ausgleich und Dialog bemüht war“, machte Landrat Womelsdorf deutlich. Der Kreistagsvorsitzende Detlef Ruffert bezeichnete den Geehrten als „Vorbild für kommunalpolitisches Engagement“.
„Um in der Politik Probleme zu lösen, gilt es miteinander statt übereinander zu reden“, betonte Hoim in seiner Dankesrede. Besonderer Dank gelte seiner Ehefrau Sybille und seiner restlichen Familie, die ihn auch in herausfordernden Zeiten immer unterstützen. „Ohne sie wäre mein Lebensweg so nicht möglich gewesen“, sagte Hoim.
Von 1989 bis 2007 lenkte Hoim als Bürgermeister von Neustadt die Geschicke der Stadt. Während seiner 18-jährigen Amtszeit als Bürgermeister setzte er sich mit hohem Engagement für die Belange Neustadts ein. Durch die Umsetzung etlicher Bau- und Planungsmaßnahmen konnte die Infrastruktur der Stadt gestärkt und somit die Lebensqualität für die Einwohnerinnen und Einwohner verbessert werden. Besondere Verdienste hat er sich unter anderem um die Sicherung des Bundeswehrstandortes Neustadt in den 1990er Jahren und die Umstrukturierung des Firmengeländes der Firma „ERGEE“ zum „Kaufpark“ erworben. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister hat Manfred Hoim sich auch ehrenamtlich im Vorstand des Kuratoriums „Aktion für behinderte Menschen Oberhessen“ eingesetzt und sich insbesondere um die Organisation und Freizeitgestaltung für Menschen mit Behinderung engagiert. Im Beirat der ökumenischen Diakoniestation Stadtallendorf-Neustadt engagierte sich Hoim von 1996 bis 2007 ehrenamtlich.
Auch im Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke war Hoim jahrelang aktiv: Von 2001 bis 2007 war er als Vertreter der Stadt Neustadt in der Verbandsversammlung und gleichzeitig auch als stellvertretender Vorsitzender tätig. Von 2006 bis 2021 war Hoim zudem als stellvertretendes Vorstandsmitglied des Landkreises Marburg-Biedenkopf für den Zweckverband aktiv. Im Zweckverband zeigte Hoim besonders Engagement im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit und erkannte die Vorteile von kommunalen Zusammenschlüssen zur Lösung anstehender Probleme.
Zuvor machte Manfred Hoim nach der Volksschule in Nünchritz (Sachsen) eine Lehre zum Betriebsschlosser und legte 1960 die Gesellenprüfung ab. Danach arbeitete er zunächst in seinem Beruf in Riesa. Nach seiner Flucht aus der DDR 1961 war er bei der Firma VDM in Frankfurt/Main bis 1965 als Metallarbeiter tätig. Nach seinem Grundwehrdienst bei der Luftwaffe in Ulmen/Eifel absolvierte Hoim seine erste Verwaltungsprüfung für den mittelern Dienst bei der Bundeswehr-Verwaltungsfachschule in Huntlosen (Niedersachsen). Er arbeitete von 1968 bis 1971 als Beamter der Bundeswehrverwaltung und von Juli 1971 bis Juni 1989 als Beamter beim Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Der Kreislöwe wird gemäß der Ehrensatzung des Landkreises Marburg-Biedenkopf als Anerkennung und Dank an Personen verliehen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege und Förderung der wirtschaftlichen, sozialen, geschichtlichen oder kulturellen Werte des Kreises erworben haben. Diese nur selten verliehene Auszeichnung des Landkreises leitet sich vom Wappentier des Kreises, dem Löwen ab. In dem Wappen ist es der hessische Löwe, weil Hessen in Marburg seinen Ursprung hatte, zusätzlich versehen mit dem Schild des Deutschen Ordens.
„Der Löwe als Symboltier für Kraft und Entschlossenheit spiegelt sich somit auch im langjährigen Wirken von Manfred Hoim wider“, so Landrat Jens Womelsdorf.
Bislang hatten seit 2013 lediglich sechs Personen den Kreislöwen erhalten: Dr. Giuseppe Faussone, Annemarie Gottfried-Frost, Schwester Edith, Hans-Georg Hof, Landrat a.D. Robert Fischbach sowie Ludwig Rinn.
2018 verlieh der Kreis Manfred Hoim bereits die Ehrennadel in Gold des Landkreises für 25-jähriges ehrenamtliches Engagement. Auch mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wurde Hoim bereits ausgezeichnet.
