Marburg-Biedenkopf – Am Freitag, 21. Oktober 2022, ab 19 Uhr, bietet der Landkreis Marburg-Biedenkopf einen Vortrag zur Arbeit des Landratsamtes in Biedenkopf während des Nationalsozialismus an. Die Veranstaltung findet im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf statt. Der Besuch des Vortrages ist kostenlos.
Die Verwaltungstätigkeit des Landratsamtes Biedenkopf war zwischen 1933 und 1945 erheblich durch die Umsetzung des nationalsozialistischen Verfolgungsterrors geprägt. Landrat Alfred Pönisch erklärte gleich bei seinem Amtsantritt im Oktober 1933 das Arbeiten im „Sinne des Führers“ zur Devise. Sein Nachfolger Karl Burghof erhob wiederum das „Programm Adolf Hitlers“ zur Richtschnur. Tatsächlich wurden auf Seiten des Landratsamtes nicht nur wiederholt Entscheidungen im Sinne des nationalsozialistischen Regimes getroffen, sondern auch Verfolgungsmaßnahmen in Eigeninitiative angestrengt. Zwiespältig gestaltete sich hingegen das Verhältnis zur NSDAP-Kreisleitung, das sowohl von Zusammenarbeit als auch von Konflikt geprägt war.
Diese Aspekte thematisiert der Historiker Marcel Spannenberger während des Vortrages. Der Historiker promoviert zurzeit an der Philipps-Universität Marburg, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich „Dynamiken der Sicherheit“ beschäftigt ist. Zum Führungspersonal der Landratsämter Marburg und Biedenkopf in der NS-Zeit hat er außerdem im Auftrag des Landkreises Marburg-Biedenkopf eine Studie im Sommer fertiggestellt.
Eine vorherige Anmeldung ist per Mail an hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder unter der Telefonnummer 06461 92-4651 erforderlich. In den Räumen des Museums wird das Tragen einer FFP2-Maske oder zumindest einer OP-Maske dringend empfohlen.
„Herbstabende“ mit vielfältigem Programm
Bis zum 13. November 2022 lädt das Museum im Rahmen der „Herbstabende“ zu regionalgeschichtlichen Vorträgen, Konzerten von Barock bis Pop und Aufführungen zweier Theatergruppen ein. Das komplette Programm findet sich auf der Homepage des Landkreises unter www.lkmb.de/herbstabende.