Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf warnt vor dubioser Rettungsdienst-Werbung. Hintergrund ist, dass in den vergangenen Tagen Personen, die angeblich Mitarbeitende einer Hilfsorganisation sind und entsprechende Uniformen trugen, um Spenden oder eine Mitgliedschaft für diese Organisation warben. Sie behaupteten dabei, ohne Spenden oder Mitgliedsbeiträge könne der Rettungsdienst im Landkreis Marburg-Biedenkopf nicht mehr aufrechterhalten werden.
Dazu teilt der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit, dass der öffentliche Rettungsdienst nicht aus Spenden oder durch Mitgliedsbeiträge für Hilfsorganisationen finanziert wird. Auch die Entscheidung über die Stationierung von Rettungswagen liegt nicht bei den Hilfsorganisationen, die im Auftrag des Landkreises Marburg-Biedenkopf den Rettungsdienst leisten. Das DRK mit der DRK Rettungsdienst Mittelhessen GmbH, die Johanniter Unfallhilfe und der Malteser Hilfsdienst sind vom Landkreis Marburg-Biedenkopf mit der Erfüllung des öffentlichen Rettungsdienstes beauftragt. Die Hilfsorganisation jedoch, für die die Personen um Spenden oder Mitgliedschaften warben, ist in Marburg-Biedenkopf gar nicht im Rettungsdienst eingesetzt.
Der Kreis warnt ausdrücklich davor, solche Spendengeschäfte auf der Basis fadenscheiniger und abenteuerlicher Geschichten abzuschließen. „Es ist verwerflich, wenn hier versucht wird, mit der Angst der Menschen vor einer schlechteren notfallmedizinischen Versorgung Gewinne für eine Organisation zu erzielen“, sagt Landrat Jens Womelsdorf.
Bereits in der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass Organisationen, zum Beispiel auch mit Werbeständen vor Supermärkten für eine Mitgliedschaft werben, um etwa eine bessere rettungsdienstliche Versorgung zu erhalten. So wurde schon Geld für einen angeblichen neuen Baby-Notarztwagen (den es im Landkreis Marburg-Biedenkopf schon lange gibt) gesammelt oder für eine Verbesserung der Rettung mit Hubschraubern geworben, die nur mit der Mitgliedschaft in einer angeblichen Hilfsorganisation zu erzielen sei.
„Das ist alles kompletter Unsinn“, stellt der für den Rettungsdienst zuständige Kreisbrandinspektor Lars Schäfer klar. „Die rettungsdienstliche Versorgung im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist sehr gut. Notärztinnen und Notärzte sowie die Rettungswagen sind so im Kreis verteilt, dass eine Versorgung innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist möglich wird“, sagt Schäfer. Über den Einsatz eines Rettungshubschraubers werde zudem auch nicht aufgrund einer Mitgliedschaft in irgendeiner Organisation sondern einzig aufgrund einer medizinischen oder taktischen Notwendigkeit entschieden.