Marburg-Biedenkopf – Dr. Hans Albrecht Oehler aus Lahntal-Sterzhausen hat den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland in der Ordensstufe „Verdienstkreuz am Bande“ erhalten. Der Bundespräsident würdigt mit dieser Ehrung den vielfältigen und beständigen Einsatz des Geehrten für das Gemeinwohl in verschiedenen Bereichen. Landrat Jens Womelsdorf überreichte die Auszeichnung am Donnerstag, 17. November 2022, im St. Elisabeth-Hospiz in Marburg.
„Dr. Oehler hat in den vergangenen Jahrzehnten herausragende Leistungen für das Gemeinwohl in unserem Landkreis erbracht. Nicht nur seine Tätigkeit als engagierter Mediziner, vor allem auch die vielen ehrenamtlichen Aufgaben, die er ausübt, sollen heute durch diese Auszeichnung sichtbar geehrt werden“, betonte der Landrat bei der Ordensübergabe.
Dr. Hans Albrecht Oehler ist Hausarzt mit eigener Praxis in Lahntal-Sterzhausen. Seit 1989 ist er zudem ehrenamtlich im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Sterzhausen aktiv. Abgesehen von kurzen Unterbrechungen hat er dort seitdem auch den Vorsitz inne. In dieser Eigenschaft war er in den vergangenen Jahren maßgeblich an der Planung und Umsetzung umfassender Renovierungsarbeiten an der Kirche sowie an der Zusammenlegung der Pfarrstellen Sterzhausen und Caldern beteiligt.
Als Vorsitzender des Fördervereins zur Erhaltung der Kirche bringt er zahlreiche Aktivitäten wie Adventsmärkte oder Konzerte auf den Weg. Darüber hinaus scheut er den Einsatz privater Mittel für den Erhalt der Kirche nicht. Überdies organisiert der Verein ehrenamtliche Arbeitseinsätze zur Renovierung der Kirche, an denen sich Dr. Oehler mit handwerklichem Geschick beteiligt. Seine Vorliebe für Holzarbeiten bescherte der Kirche zuletzt ein neues Kanzelpult.
Die Kirchengemeinde Sterzhausen-Caldern betreibt zudem vielfältige Flüchtlingsarbeit. Hierbei trägt der nun Geehrte durch seine integrative Art dazu bei, dass auch andere sich der Integration und Inklusion von Schutzsuchenden öffnen.
Eine Herzenssache des Mediziners ist jedoch die ehrenamtliche Tätigkeit in der Hospiz- und Palliativarbeit. Im Jahr 1995 gründete er mit anderen Gleichgesinnten den Verein „St. Elisabeth-Hospiz Marburg. e. V.“ und ist seither Mitglied des Vorstands. Dort war er zunächst Kassenwart und übernahm 1998 als erster Vorsitzender des Vereins Verantwortung. Darüber hinaus ist Dr. Oehler seit 2011 Geschäftsführer der „St. Elisabeth-Hospiz Marburg gemeinnützige GmbH“, deren Gründung wesentlich auf sein Betreiben zurückgeht. Der Betrieb des Hospizes wird maßgeblich durch eine Gruppe von ehrenamtlich Helfenden ermöglicht, die sich täglich in die Betreuung der Hospizgäste einbringen. Die Gründung dieser Gruppe sowie die Organisation ihrer Aus- und Weiterbildung wurden und werden von ihm engagiert begleitet.
Um die Hospiz- und Palliativarbeit auch in der Bevölkerung weiter bekannt zu machen, engagiert sich Dr. Oehler seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Projekten. Auch die Förderung der ärztlichen Weiterbildung in diesem Bereich ist ihm wichtig. So organisierte er nicht nur Kurse für ärztliches Fachpersonal, sondern unterrichtete seine Kolleginnen und Kollegen auch.
„Der heute Ausgezeichnete ist über viele Jahre verantwortungsvoll bei der Ausübung seiner Ehrenämter vorangegangen. Dabei hat er stets auch andere vom Einsatz für das Gemeinwohl überzeugt – er ist ein echtes Vorbild“, betonte Womelsdorf. Durch diesen Verdienstorden würden jedoch nicht nur die bereits erbrachten Leistungen geehrt. Vielmehr solle er auch Ansporn für weiteres Engagement sein, motivierte er den Mediziner.
Neben seiner Tätigkeit als Arzt ist Dr. Oehler auch im Kulturbereich umtriebig: Seit 1983 singt er im Lahntaler Chor „Lahntabile“ und stellt seit über 35 Jahren für die Proben des Vokal-Ensembles seine Praxisräume zur Verfügung. Gemeinsam mit seiner Ehefrau leistet er hier auch einen Beitrag bei der Organisation von Veranstaltungen. Auch bei diesen Aktivitäten verliert Dr. Oehler das Gemeinwohl nicht aus den Augen: So konnten bei einem Benefizkonzert vor einigen Jahren Spenden für die Renovierungsarbeiten der Kirche gesammelt werden. Angetrieben durch seine weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten, wie beispielweise für das St. Elisabeth-Hospiz, sammelt der Chor auch regelmäßig Spenden zugunsten dieser Vereine.