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Pressemitteilung 161/2022

14.03.2022

Kröten begeben sich wieder auf Wanderschaft – Nächtliche Straßensperrungen schützen Amphibien und Autofahrer

Wie in jedem Jahr, wenn der Winter zu Ende geht und die Temperaturen milder werden, beginnen die Amphibien mit ihrer Laichwanderung. Damit Kröten & Co. auf dem Weg zur Fortpflanzung nicht dem Verkehr zum Opfer fallen, werden auch in diesem Jahr wieder zwei Straßen gesperrt.

Marburg-Biedenkopf – Wie in jedem Jahr, wenn der Winter zu Ende geht und die Temperaturen milder werden, beginnen die Amphibien mit ihrer Laichwanderung. Daher werden auch in diesem Jahr die Straßen zwischen Marburg-Ronhausen und Weimar-Argenstein sowie zwischen den Weimarer Ortsteilen Roth und Niederwalgern gesperrt. Dies dient dem Schutz der Tiere und der Sicherheit der Autofahrer. Die Sperrungen werden ab dem 15. März 2022 gesetzt und bis zum 24. April 2022, jeweils täglich von 19 bis 6 Uhr, andauern. 

Sobald über längere Zeit wieder Temperaturen über fünf Grad Celsius herrschen, machen sich die Tiere auf den Weg zu ihren Fortpflanzungsgewässern. Auf diesem Weg müssen sie mitunter auch Straßen überqueren. Da dies bei Kröten naturbedingt etwas länger dauern kann, sind sie dem Risiko ausgesetzt, unter die Räder zu kommen. 

Um die hohe Zahl der Verkehrsopfer unter den Amphibien zumindest in diesen Bereichen zu verringern, haben sich die Gemeinde Weimar und die Naturschutzbehörden des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg zu den Sperrungen entschlossen. Gesperrt werden die Gemeindestraße zwischen Marburg-Ronhausen und Weimar-Argenstein (ehemalige Kreisstraße 42) sowie die Kreisstraße 59 zwischen Roth und Niederwalgern. Die Sperrung erfolgt mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung von Ehrenamtlichen vor Ort und in enger Abstimmung mit der Stadt Marburg und der Gemeinde Weimar. 

Der Grund für die Wanderlust vieler Amphibienarten liegt darin, dass die wechselwarmen Wirbeltiere, sobald sie ausgewachsen sind, zwar dauerhaft an Land leben könnten, aber bei der Fortpflanzung ans Wasser gebunden sind. Die Amphibien legen auf ihrem Wanderweg zum Teil Entfernungen von mehreren Kilometern zurück. Die Erdkröte beispielsweise bis zu 2.200 Meter. Nicht selten werden weite Strecken in sogar mehrtägigen Etappen absolviert. Nachdem sich die Tiere in ihren Laichgewässern fortgepflanzt haben, begeben sie sich wieder zurück in das meist weit entfernte Sommerquartier. In der Regel sind die Tiere sehr ortstreu und leben dort bis zum Herbst in einem kleinen Revier. Auf ihrem gewohnten Wanderweg geraten die Amphibien immer häufiger in die große Gefahr, eine Straße überqueren zu müssen. Eine Erdkröte benötigt zehn bis zwanzig Minuten, um eine 15 Meter breite Straße zu überqueren. 

Entscheidend für den Beginn der Amphibienwanderung ist ein mildes Klima. Die günstigsten Bedingungen für die Wanderungen sind neben Bodentemperaturen über fünf Grad Celsius auch feuchtes und regnerisches Wetter bei einsetzender Dämmerung. Falls eine längere Kälteperiode die Amphibienwanderung unterbrechen sollte, so wird auch die Straßensperrung für diesen Zeitraum aufgehoben. Sollte der größte Teil der Wanderung vor dem 24. April 2022 abgeschlossen sein, wird die Sperrung entsprechend früher aufgehoben. 

Die Sperrungen sind aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes sinnvoll. Denn alleine in Hessen werden jährlich rund eine Millionen Amphibien überfahren. Mithilfe der Sperrungen durch fest installierte Schranken können die Schutzmaßnahmen so relativ einfach und kostengünstig umgesetzt werden. 

Die beteiligten Behörden sowie die Polizei bitten die Verkehrsteilnehmenden, die Sperrungen zu beachten und die ehrenamtlich Tätigen vor Ort bei ihren täglichen und nächtlichen Einsätzen zu unterstützen. Es finden auch Kontrollen in diesen Sperrbereichen statt.

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