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Pressemitteilung 582/2021

23.09.2021

Sattlerwerkzeuge sind das Exponat des Monats im Hinterlandmuseum – Halbmondmesser und Riemenschneider: Stiftung der Marburger Sattlerei König schließt Lücke im Bestand des Museums

Woher das Halbmondmesser seinen Namen hat, dürfte beim Anblick dieses Fotos klar werden. Das eigentümlich anmutende Gerät gehörte zum Werkzeugarsenal des Marburger Sattlermeisters König und ist im Biedenkopfer Hinterlandmuseum als Exponat des Monats Oktober zu sehen.

Marburg-Biedenkopf – Eine Sammlung von Arbeitsgeräten hat das Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss in Biedenkopf von der Marburger Sattlerei König übernehmen können. Unter den zum großen Teil wohlgeordnet in einem Hängeschrank und seinem Deckel verwahrten Werkzeugen fallen insbesondere die Halb- und Viertelmondmesser auf, die zum Schneiden und Spalten des Leders verwendet wurden. Diese sind zusammen mit mehreren Riemenschneidern die Exponate des Monats Oktober.

Der Sattlerbetrieb war 1894 von Karl König am Pilgrimstein in Marburg gegründet worden. Dessen Sohn Karl Friedrich Ernst König legte 1924 die Meisterprüfung ab und übernahm zehn Jahre später den Betrieb. In dritter Generation führte Karl-Peter König ab 1958 das Unternehmen. Dieser hatte 1955 die Meisterprüfung als Sattler und Polsterer abgelegt und war anschließend als Volontär in der Schweiz tätig. 1994 konnte das Familiengeschäft sein 100-jähriges Bestehen feiern. Noch mit weit über achtzig werkelte Karl-Peter König gelegentlich in seiner Werkstatt; mit seinem Tod 2019 endeten die Aktivitäten in der Sattlerei.

Gestiftet wurden die Werkzeuge von seiner Witwe Adele König, die noch immer in Marburg lebt, und der gemeinsamen Tochter Claudia Cloos aus Ebsdorfergrund. Das Sattlerwesen war auch im Hinterland und in Biedenkopf ein traditionsreiches Gewerbe. Leider befanden sich bislang zu diesem Handwerk kaum Objekte im Bestand des Hinterlandmuseums. Die Werkzeuge aus der Sattlerei König schließen diese Lücke. Zwar stammen sie nicht direkt aus dem ehemaligen Kreis Biedenkopf, sind aber typisch für die Sattlerei und dürften in dieser Form auch hier benutzt worden sein.

Das Hinterlandmuseum wurde als Regionalmuseum bereits 1908 eröffnet. Heute präsentiert die Dauerausstellung in thematischen Abteilungen wesentliche Aspekte aus der Kulturgeschichte des Hinterlandes.

Öffnungszeiten:

Das Hinterlandmuseum ist noch bis zum 14. November 2021 dienstags bis sonntags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter den jeweils aktuell geltenden Hygiene-Regeln geöffnet. In der Zeit von 16. November 2021 bis 31. März 2022 können Besichtigungen für Gruppen bis zehn Personen nach Vereinbarung stattfinden. Auch hier gelten die tagesaktuellen Corona-Bestimmungen.

Bei Schülerführungen werden die Klassen geteilt. Je eine Gruppe wird eine halbe Stunde durch die Räume der Obergeschosse geführt, die andere erhält einen Fragebogen zum Erkunden der Erdgeschossräume.

Eintrittspreise:

Erwachsene 2,50 Euro

Kinder (4 bis 14 Jahre) 1,30 Euro

Gruppen ab 10 Personen p.P. 2 Euro

Schulgruppen p.P. 1 Euro

Inhaber Ehrenamtscard frei

Angebote (nach Voranmeldung):

Führungen (bis 10 Personen) und Schülerführungen: 20 Euro, zzgl. Eintritt

Kontakt & Adresse:

Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Zum Landgrafenschloß 1, 35216 Biedenkopf

Telefon: 06461 924651, Fax: 06461 924653

E-Mail: hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde

Ein Sextant, also ein nautisches Gerät zur Positionsbestimmung auf See, oder doch eher ein historisches chirurgisches Instrument? Beides falsch. Es handelt sich um einen Riemenschneider und ist neben anderen Sattlerwerkzeugen als Exponat des Monats Oktober im Hinterlandmuseum im Biedenkopfer Schloss zu sehen.

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