Marburg-Biedenkopf – Das vorsichtige Aufatmen in der Pandemie zeigt sich derzeit auch auf dem Arbeitsmarkt: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist im Juni zurückgegangen. Das KreisJobCenter (KJC) des Landkreises Marburg-Biedenkopf weist in seiner aktuellen Statistik 2.941 erwerbsfähige Leistungsberechtigte aus, die als arbeitslos registriert sind. Das sind 74 Personen oder 2,5 Prozent weniger als im Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahresmonat sinkt die Zahl der Arbeitslosen in der Zuständigkeit des KreisJobCenters um 437 Personen oder 12,9 Prozent weiterhin deutlich. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich im Vorjahr die Effekte der ersten Corona-Welle deutlich negativ auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machten. Die Quote der arbeitslosen Grundsicherungsempfänger an den zivilen Erwerbspersonen liegt wie auch im Vormonat bei 2,2 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote bei 2,5 Prozent.
„Auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie immer noch stark zu spüren sind, sind das dennoch positive Signale vom Arbeitsmarkt“, zeigt sich der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Sozialdezernent Marian Zachow vorsichtig optimistisch. Das Sinken der Inzidenz und die damit verbundenen Lockerungen seien auch auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Insbesondere das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie personenbezogene Dienstleistungen, die massiv von der Krise betroffen sind, würden von den Öffnungsschritten profitieren. Es bleibe zu hoffen, dass mit niedrigen Fallzahlen durch das Voranschreiten der Impfkampagne und der Aufrechterhaltung der Hygieneregeln die Konjunktur wieder verstärkt an Fahrt aufnehmen könne. „Eine Unwägbarkeit ist aber natürlich die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante, die als ansteckender als die bisherigen Virus-Varianten gilt“, mahnt Zachow.
Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 15 oder 0,3 Prozent gesunken. Aktuell liegt sie bei 5.760 (Vormonat: 5.775). Verglichen mit dem Vorjahresmonat bedeutet dies einen Rückgang um 669 oder 10,4 Prozent. Bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten gibt es im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang um 28 oder 0,4 Prozent auf 7.621 Personen. Im langfristigen Vergleich liegt die Zahl um 11,5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Dies entspricht einem Rückgang um 992 Personen. Bei den Angaben zu Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähigen Leistungsberechtigten handelt es sich um einen zum Stichtag 14. Juni 2021 ermittelten vorläufigen Bestand. Der endgültige Bestand für den Berichtsmonat Juni wird von der Bundesagentur für Arbeit nach einer Wartezeit von drei Monaten festgeschrieben.