Marburg-Biedenkopf – Um auch den Schulbetrieb noch stärker gegen mögliche Corona-Infektionen abzusichern und einen Beitrag zur verschärften Maskenpflicht zu leisten, statten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die Universitätsstadt Marburg ihre Schulen sowohl mit medizinischen OP-Masken als auch mit FFP2-Masken aus. Finanziert werden die Masken aus der vom Land gewährten Zuweisung für besondere Corona-Schutzmaßnahmen. Mehr als 70.000 Masken sind auf dem Weg in die Schulen.
Die Corona-Pandemie stellt alle weiterhin vor große Herausforderungen. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf bereits nachgewiesenen Virusmutationen. Um den Infektionsschutz im öffentlichen Raum gerade dort zu verbessern, wo immer viele Menschen aufeinandertreffen, hat die Landesregierung beschlossen, dass im Öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV und im Einzelhandel das Tragen einer FFP2- oder vergleichbaren Maske verpflichtend ist.
Stadträtin Kirsten Dinnebier als Schuldezernentin der Universitätsstadt Marburg und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow als Schuldezernent des Landkreises Marburg-Biedenkopf übergaben dem Leiter des Staatlichen Schulamtes, Burkhard Schuld, symbolisch den ersten Karton mit Masken. Die Verteilung an die Schulen übernehmen nun die Schulträger und das Staatliche Schulamt in einer gemeinsamen Aktion.
Der Mund-Nase-Schutz wird für alle Schülerinnen und Schüler sowie für das gesamte Schulpersonal, einschließlich der Grundschulbetreuung, kostenfrei zur Verfügung gestellt. Pro Kopf erhalten sowohl Schülerinnen und Schüler als auch das Schulpersonal zunächst je drei FFP2-Masken. Zusätzlich zu den FFP2-Masken erhalten die Schulen auch die sogenannten „OP-Masken“. Somit haben die Schülerinnen und Schüler sowie das Schulpersonal die freie Auswahl, welche von beiden Masken getragen werden soll.
Erstmals bieten Kreis und Stadt interessierten Schulen auch für die Klassen 1 bis 4, in denen während des Unterrichtes derzeit keine Maskenpflicht besteht, Masken an. Das sind einerseits die medizinischen Masken, andererseits werden – wohl ziemlich einzigartig in Hessen – auch FFP2 Masken für Kinder in den Farbvarianten „pink“ und „weiß“ zum Einsatz kommen. Die Mund-Nase-Bedeckungen können von interessierten Grund- und Förderschulen bei den Schulträgern angefordert werden.
Insgesamt haben Kreis und Stadt so mehr als 70.000 Masken zur Verfügung gestellt, davon sind rund 18.500 Kindermasken. Auch der Nachschub ist bei Bedarf gewährleistet.
Marian Zachow und Kirsten Dinnebier legen Wert darauf, dass dieses Angebot nicht missverstanden wird: „Uns geht es insbesondere darum, Erfahrungen mit dem Tragen von Masken auch im Grundschulbereich zu sammeln und erste Eindrücke zu gewinnen, inwieweit FFP2-Masken eine Hilfe für schulische Zwecke sein können. Mit der Aktion wollen wir keine Maskenpflicht durch die Hintertür einführen, sondern lediglich dem Wunsch von Eltern und Kindern Rechnung tragen, zumindest ein entsprechendes Angebot zu machen.“ Die teilnehmenden Schulen sollen dann aus pädagogischer und praktischer Sicht ein Feedback geben, ob und wie zielführend der Maskeneinsatz ist. Weiterhin wird das „Team Schulen“ des Gesundheitsamtes die Erfahrungen begleiten und auswerten.
Wie Kirsten Dinnebier und Marian Zachow betonen, gibt es an den Schulen in Stadt und Landkreis eine vorbildliche Umsetzung der geltenden Hygieneregeln. Dies lasse sich auch gerade bei den „Kleinen“, also an den Grundschulen, gut beobachten. Obwohl für die Grundschüler während des Unterrichts keine Maskenpflicht bestehe, sei die Disziplin zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes außerhalb des Unterrichts sehr stark ausgeprägt.
Burkhard Schuldt, der Leiter des Staatlichen Schulamtes, lobt den verantwortungsbewussten Umgang von Schülerinnen und Schülern sowie Schulpersonal mit den vorgegebenen Schutzmaßnahmen. Neben dem Abstandsgebot, dem regelmäßigen Lüften und Händewaschen, sei auch das Tragen des Mund-Nase-Schutzes inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden.
„Wir sind überzeugt, dass eine Öffnung der Schulen, sobald es infektiologisch vertretbar ist, wichtig ist. Wenn Masken – insbesondere auch FFP2-Masken – einen Beitrag leisten können, die Sicherheit zu erhöhen und dadurch Bildung leichter und sicherer zu ermöglichen, ist das eine gute Situation für uns alle“, sind sich die drei Verantwortlichen von Stadt, Landkreis und Staatlichem Schulamt einig.