Marburg-Biedenkopf – Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie schafft der Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger 164 weitere stationäre Lüftungsanlagen an insgesamt 40 Schulen an. Am Donnerstag hat der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow die Funktionsweise der Anlagen und das damit verbundene Schutzkonzept in der Grundschule Rauischholzhausen vorgestellt.
Unabhängig von der Corona-Pandemie hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf bereits 409 stationäre Lüftungsanlagen in den Schulen im Einsatz. Die 164 hinzukommenden Anlagen sollen vor allem in den Klassenräumen von Schülerinnen und Schülern bis zum zwölften Lebensjahr, in denen eine Querlüftung nicht möglich ist, zum Einsatz kommen. Die stationären Lüftungsanlagen stellen über die Zufuhr von Frischluft einen Luftwechsel her.
Für 63 Anlagen hat der Landkreis bereits eine Förderzusage des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erhalten. Finanziert werden die Anlagen nämlich im Wesentlichen mit Mitteln aus dem entsprechenden Förderprogramm der Bundesregierung. Darüber werden die Anlagen mit 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten gefördert.
„Die Gesamtkosten werden sich auf etwa 3,5 Millionen Euro belaufen, davon bekommt der Kreis dann den größten Teil erstattet. Bei den bereits genehmigten 63 Anlagen wird die Investitionssumme bei etwa 1,4 Millionen Euro liegen. Vom Bund erhalten wir hierzu einen Zuschuss von etwa 1,12 Millionen Euro“, erläuterte Reiner Röder, Leiter des für die Schulbauten zuständigen Fachbereichs Schule und Gebäudemanagement des Kreises.
„Nachdem wir alle Schulstandorte auf die Einsatzmöglichkeiten solcher Anlagen geprüft haben, kümmern wir uns mit aller Kraft um die zügige Planung und die dazugehörigen Ausschreibungen“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow. All das brauche Zeit. „Davon gibt es bis zum Schulbeginn zugegebenermaßen nicht mehr viel, allerdings haben wir die vergangenen Wochen und Monate bestmöglich genutzt, um möglichst zügig zum Ziel zu kommen“, sagte Zachow. „Nämlich eine bestmögliche Lernumgebung unter Corona-Bedingungen, insbesondere für unsere jüngeren Schülerinnen und Schüler.“
Dazu gehören neben den stationären Anlagen auch Alternativen: In Räumen, die aus baulichen Gründen nicht mit stationären Lüftungsanlagen ausgestattet werden können, sollen sogenannte Luftreiniger zum Einsatz kommen. „Hier haben wir uns die Lieferung von 200 mobilen Luftreinigern gesichert, die je nach Bedarf kurzfristig eingesetzt werden können“, sagte Zachow. Diese filtern die im Klassenraum befindliche Luft, tauschen diese aber nicht aus, so dass zudem auch klassisch gelüftet werden muss. Hierbei helfen sogenannte CO²-Ampeln, mit denen die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler die Luftqualität kontrollieren können.
Mit den Arbeiten zur Installation der stationären Geräte soll schnellstmöglich begonnen werden. Wann das der Fall sein wird, ist von den Ergebnissen der Ausschreibungen, der Verfügbarkeit der Firmen sowie der Materialverfügbarkeit abhängig. Aktuell geht der Kreis davon aus, dass die Arbeiten bis zum Jahresende 2021 abgeschlossen sein werden.