Marburg-Biedenkopf – Auch während der Sommerferien steht das Leben in den Schulen im Landkreis nicht still: Denn rund 40 Baumaßnahmen lässt der Kreis als Schulträger in der diesjährigen Sommerferienzeit ausführen, um seine Schulgebäude auf Vordermann zu bringen. Dafür investiert der Kreis rund 1,2 Millionen Euro. Das zeigen beispielhaft auch die Erneuerung eines Garagentores einer Turnhalle an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Gladenbach sowie die Sanierung der Klassenräume in der Waldschule in Neustadt.
Zudem nutzt der Kreis die Sommerferienzeit auch, um die Digitalisierung an seinen Schulen im Rahmen des Digitalpaktes weiter auszubauen sowie weitere entsprechende Ausschreibungen auf den Weg zu bringen. Schon in diesem Jahr wird ein Großteil der Schulen über WLAN in jedem Klassenzimmer verfügen, das ehrgeizige Ausbauziel WLAN in jedem Klassenraum spätestens 2022 wird voraussichtlich erreicht.
„Die Investitionen kommen dabei sowohl den Schülerinnen und Schülern, als auch den Lehrkräften zu Gute. Und in der Ferienzeit stören die vielfältigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen nicht den Unterricht, was natürlich ein großer Vorteil ist“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow. Zudem betonte Zachow die komplexe Planung und Vorbereitung durch die Mitarbeitenden des Fachbereichs Schule und Gebäudemanagement des Kreises. „Ohne die sorgfältige Koordination durch die Mitarbeitenden wäre die Menge und Vielfalt der Maßnahmen so gar nicht möglich“, unterstrich Zachow.
Die Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen umfassen Fenster, Dächer, Flurbereiche, Toiletten, Fassaden sowie Klassenräume. Ein Großteil dieser Arbeiten wird bis zum Ende der Sommerferien fertiggestellt.
An einer Turnhalle der Freiherr-vom-Stein-Schule in Gladenbach (Europaschule) wird beispielsweise das Garagentor für 15.000 Euro erneuert. Und an der Martin-von-Tours-Schule in Neustadt, Standort Waldschule, investiert der Kreis 50.000 Euro in die Erneuerung der Fenster in einem Musikraum. Zudem werden an dem Schulstandort für 20.000 Euro Klassenräume saniert.
Auch an der Georg-Büchner-Schule in Stadtallendorf wird in den Sommerferien gearbeitet, hier steckt der Kreis 15.000 Euro in die Sanierung eines Flurbereichs sowie 10.000 Euro in Fassadenarbeiten. In der Mittelpunktschule in Wohratal lässt der Kreis die Sporthalle inklusive Dach für 200.000 Euro sanieren. Die Arbeiten starten in den Sommerferien und finden auch in den kommenden Herbstferien statt.
Und auch in die Sicherheit an den Schulen investiert der Kreis: An der Grundschule am Lindenbaum Bottenhorn in Bad Endbach wird eine Fluchttreppe für 80.000 Euro angebaut. Zudem fließen dort 35.000 Euro in die Brandschutzsanierung. 75.000 Euro werden vom Kreis außerdem für die Fenstersanierung an dem Schulstandort investiert, auch hier starten die Arbeiten in den Sommerferien.
Besonderes Augenmerk gilt in diesem Jahr dem Ausbau der digitalen Infrastruktur mit der Umsetzung des Digitalpaktes. Hier haben die Schulschließungen sogar dazu beigetragen, dass Planungen und Umsetzung noch zügiger als geplant realisiert werden konnten. Insgesamt sind bis Anfang 2022 in 32 Schulgebäuden Baumaßnahmen für mehr Digitalisierung geplant. So sollen alle Schulklassen im Kreis mit guter WLAN-Qualität ausgestattet werden, zudem werden die Schulen für die Nutzung digitaler Endgeräte verkabelt und entsprechende Steckdosen sowie Netzwerkdosen geschaffen.
Auch hier wird der Kreis bereits in der Sommerferienzeit aktiv. Zahlreiche Bauvorhaben für mehr Digitalisierung an den Schulen werden derzeit ausgeschrieben und vergeben. Teilweise finden die dafür notwenigen Bauarbeiten auch bereits in den Sommerferien statt, beispielsweise an der Europaschule in Gladenbach und den Beruflichen Schulen in Biedenkopf. Hier wird schon fleißig verkabelt, die Arbeiten dafür sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Die entsprechenden Arbeiten an der Hinterlandschule in Biedenkopf, der Wollenbergschule in Wetter und der Mittelpunktschule in Bad Endbach-Hartenrod sollen ebenfalls noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. An anderen Schulstandorten wie der Grundschule in Ebsdorf-Leidenhofen, der Grundschule in Rauischholzhausen oder der Grundschule in Stadtallendorf-Erksdorf ist eine Fertigstellung spätestens Anfang 2022 geplant.
„Unser Ziel ist gutes WLAN für jedes Klassenzimmer. Wir wollen die Schulpause jetzt natürlich auch nutzen, um den Weg in Richtung mehr Digitalisierung an Schulen weiter voranzuschreiten“, betont Zachow. Die gute Planung im Voraus ermögliche nun eine rasche Umsetzung der Maßnahmen. „Auch wenn es auf den ersten Blick verwunderlich erscheint: für Wireless-Lan in jedem Klassenraum brauchen wir ziemlich viel Wire, es müssen also umfassend Kabel verlegt werden, um eine wirklich gute WLAN-Ausleuchtung zu realisieren“, sagte Zachow. Anders als in Privat-und Bürogebäuden erfordere das ziemlich viel Vorbereitung, einschließlich umfassender Elektroplanung. „Damit haben wir früh angefangen – und werden früh fertig sein.“, so Zachow. Ziel sei es, dass spätestens Ende 2022 jede Schule am schnellen Netz sei. „Damit werden wir unter den Flächenlandkreisen in Hessen wohl einer der ersten sein, die flächendeckend die Mittel des Digitalpaktes für Infrastruktur auch in die Schulen gebracht haben“, so Zachow.
Hintergrund: Der Kreis als Schulträger
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist Schulträger für 64 Schulen mit 73 Schulstandorten: 42 Grundschulen, 15 Weiterführende Schulen, 5 Förderschulen und 2 Berufliche Schulen. Der Kreis muss dabei den kompletten Schulbetrieb rund um den Unterricht sicherstellen. Er ist für die Gebäude, deren Unterhaltung, Sanierung und Funktionsfähigkeit, die Reinigung, die Einrichtung vom Papierkorb über Tische und Stühle bis hin zur Tafel, den Pausengong oder das Toilettenpapier zuständig. Auch die Schulhausmeister und das Personal in den Sekretariaten schickt der Kreis. Das Land Hessen stellt Lehrkräfte und Bücher.