Marburg-Biedenkopf – Zur Aufnahme geflüchteter Menschen sucht der Landkreis Marburg-Biedenkopf Wohnraum, den er anmieten kann. Interessierte Vermieterinnen und Vermieter können sich dafür beim Kreis melden.
Der Bedarf des Kreises erstreckt sich sowohl auf kleinere und mittlere abgeschlossene Wohnungen als auch auf Wohnraum für die Unterbringung von bis zu 20 Einzelpersonen. Abgeschlossen meint hier, dass Wohneinheiten oder Wohnungen jeweils einen eigenen Eingang haben und separat zugänglich sein müssen.
Die Wohnungen müssen, vergleichbar mit einer Ferienwohnung, vollständig möbliert sein: Erforderlich sind eine Waschmaschine sowie eine Küche mit den üblichen Geräten. Besteck, Töpfe, Pfanne, Handtücher und Bettzeug sind ebenfalls erforderlich. In jedem Raum müssen zudem Rauchmelder angebracht werden. Eine funktionierende Infrastruktur mit Hausarzt, Apotheke und Einkaufsmöglichkeiten sind wünschenswert. Ebenso eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Die Vergütung erfolgt monatlich über einen Tagessatz je untergebrachter Person. Die Höhe der Tagessätze ist abhängig von den vor Ort herrschenden Rahmenbedingungen und wird nach individueller Prüfung festgelegt. Er bewegt sich voraussichtlich zwischen acht und elf Euro. Interessierte Vermieterinnen und Vermieter können sich für weitergehende Informationen an den Fachdienst Sozialdienst Zuwanderung und Asylangelegenheiten des Kreises wenden. Als Ansprechpartner steht Arndt Erwin Räuber unter der Telefonnummer 06421 405-7247 sowie per E-Mail an wohnungenmarburg-biedenkopfde zur Verfügung.
Der Landkreis verzeichnet für das laufende Quartal steigende Zuweisungszahlen von Menschen aus Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes. Diese werden dem Kreis zur Unterbringung und Betreuung zugewiesen. Gerade passender Wohnraum ist für das Ankommen und die Integration dieser Menschen im Landkreis wichtig.
„Wichtig ist es, gute Voraussetzungen zu schaffen, damit Integration gelingen kann“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit hätten gezeigt, dass eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Geflüchteten über das gesamte Gebiet des Landkreises Vorteile mit sich brächte. Eine dezentrale Unterbringung von geflüchteten Menschen, möglichst in kleinere Wohneinheiten wie etwa ein einzelnes Haus, sei dabei ein wichtiger Faktor. Das gute Zusammenwirken von Vermietenden, der Sozialbetreuung und der ehrenamtlich Tätigen sei ein weiteres bedeutendes Kriterium, um eine gelungene Integration zu ermöglichen.