Marburg-Biedenkopf – Im Falle einer kurzfristig erkrankten Tagespflegeperson sorgt der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit einer örtlich und zeitlich flexiblen Tagespflegeperson ab sofort auch zukünftig für eine verlässliche Vertretungssituation. Der Schwerpunkt des Angebots liegt zunächst auf dem Ost- und Südkreis.
Die neue, mobile Tagespflegeperson betreut keine eigene Gruppe sondern wird künftig als „Springerin“ etwa zehn andere Tagespflegekräfte bei Bedarf vertreten. Soweit möglich in den Räumen der jeweiligen Tagespflegekraft. Darüber hinaus gibt es aber auch Räume in Stadtallendorf, die extra für das Vertretungsprojekt angemietet wurden.
„Mit diesem Modell möchten wir den Eltern mit Kindern in Tagespflegestellen mehr Planungssicherheit geben und zugleich das Angebot der Kindertagespflege bei uns im Landkreis weiter stärken“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow.
Die Zeit, in der die neue Vertretungskraft nicht aktiv in die Betreuung eingebunden ist, nutzt sie zum Kennenlernen der Kinder. Das sei wichtig, denn „für kleine Kinder ist es mit Stress verbunden, wenn sie ohne vorherige Eingewöhnung zu einer anderen Tagesmutter oder einem anderen Tagesvater gehen sollen“, erläutert der Leiter des zuständigen Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales, Uwe Pöppler.
Deshalb sollen sich zudem Eltern, Kinder und Vertretungsperson bereits im Vorfeld kennenlernen, um eine gemeinsame Beziehung aufzubauen. Dazu wird es einen regelmäßigen Besuchstermin in Stadtallendorf geben, an dem sich alle Beteiligten kennenlernen können – schon bevor es zu einer Vertretung kommt.
Bislang wurden bei einer kurzfristigen Erkrankung einer Tagespflegeperson vom Kreis, organisiert vom Fachbereich Familie, Jugend und Soziales, schnell individuelle Lösungen gefunden. Etwa indem die Kinder über freie Plätze in anderen Tagespflegestellen untergebracht wurden. Angesichts zunehmend ausgelasteter Tagespflegestellen ist jedoch auch die Nachfrage von Eltern und Tagespflegepersonen in Hinblick auf eine Vertretungsmöglichkeit gestiegen.
Mit dem Vertretungsprojekt bietet der Landkreis nun eine Lösung an. Zunächst mit einem Schwerpunkt im Ost- und Südkreis. Denn dort gibt es zurzeit die meisten Betreuungsplätze und Tagespflegepersonen und somit auch den größten Vertretungsbedarf. Weitere Vertretungsmodelle dieser Art in anderen Regionen im Kreis sind bereits angedacht.
Weitere Informationen zum Projekt bietet der Fachdienst Frühe Kindheit und Familie per E-Mail an HainbachKmarburg-biedenkopfde oder telefonisch unter der Rufnummer 06421 405-1539.