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Pressemitteilung 414/2020

02.09.2020

Exponat des Monats ist ein Konfirmationsschein aus dem Jahre 1902 – Hinterlandmuseum im Schloss Biedenkopf stellt religiöses Dokument mit Illustrationen aus

Ein Konfirmationsschein aus dem Jahr 1902 ist das Exponat des Monats im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf.

Marburg-Biedenkopf – Regina Spitthöver aus Warendorf in Westfalen hat das Exponat des Monats September 2020 an das Hinterlandmuseum gestiftet. Die Eintragungen auf dem gestifteten Dokument beurkunden die Konfirmation von Bertha Rink, die am 19. Mai 1902 in Hartenrod gefeiert wurde.

Bei Bertha Rink, geboren am 5. März 1888, handelte es sich um die Tochter von dem Strumpfwarenhändler Karl Ludwig Rink und dessen Ehefrau Louise Rink, geb. Debus, „wohnhaft zu Hütte bei Wommelshausen“.

Konfirmationsscheine wurden im Großherzogtum Hessen und somit auch im Hinterland erst 1852 allgemein eingeführt. Die ältesten Scheine aus den 1850er Jahren enthielten nur Text, aber schon in den 1860er Jahren kamen Illustrationen hinzu. Zunächst nur schwarz-weiß, wurden sie bald farbig und immer aufwändiger.

Der gestiftete Schein hat ein zentrales Textfeld mit vorgedrucktem Denkspruch, umgeben von einem aufwändig gestalteten Rahmen aus Architekturelementen mit christlichen Symboldarstellungen: Abendmahlsschüssel mit Taube, Abendmahlskelch, Tafel mit Zehn Geboten und das Gotteslamm auf dem „Buch mit Sieben Siegeln“. Außerdem finden sich biblische Szenen wie der kreuztragende und auferstandene Christus sowie das letzte Abendmahl.

Laut Aufdruck handelt es sich um das „Gedenkblatt No 5“ des Verlages von Johannes Schrodt in Frankfurt am Main. Dieser Gedenkschein wurde etwa seit 1892 vertrieben und schnell zu einem der erfolgreichsten und weit verbreitetsten Scheine. Im Hinterland wurde er bei mindestens zehn Konfirmationen zwischen 1895 und 1914 verteilt: einmal in Dautphe, Frohnhausen bei Battenberg, Hartenrod, Obereisenhausen und Wallau sowie fünfmal in Gladenbach.

Der Schein für Bertha Rink zeichnet sich außerdem durch einen besonders schönen originalen Rahmen aus, der unter anderem aus Zigarrenkisten gefertigt wurde.

Infos: Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf

Das Hinterlandmuseum startet die Museumssaison wegen des Coronavirus mit einer reduzierten Öffnungszeit: Geöffnet hat das Museum dienstags bis freitags von 14:00 bis 18:00 Uhr, sowie samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr. Beim Besuch des Museums ist das Tragen einer selbst mitgebrachten Mund-Nase-Bedeckung für die Besucherinnen und Besucher verpflichtend. Zudem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsbestimmungen.

Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.

Weitere Informationen beim Hinterlandmuseum im Landgrafenschloss in Biedenkopf; Telefon: 06461 924651, per E-Mail: Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter www.marburg-biedenkopf.de.

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