Marburg-Biedenkopf – Nachdem der Landkreis Marburg-Biedenkopf im Januar 2020 die Erarbeitung eines innerstädtischen Radverkehrskonzeptes für Stadtallendorf beauftragt hat, folgt nun die Stärkung weiterer sogenannter Mittelzentren im Landkreis. Derzeit liegen auf Grundlage des kreisweiten Radentwicklungsplans Biedenkopf, Gladenbach, Kirchhain und Wetter im Fokus.
Hierzu hat der Kreis eine Planungsgemeinschaft zweier erfahrener Ingenieurbüros, VAR* aus Darmstadt und iSA Heltersberg aus Heltersberg, beauftragt. Gemeinsam mit den Stadtverwaltungen, den Bürgerinnen und Bürgern und dem Radverkehrsplaner des Landkreises, Thomas Meyer, sollen die Ortskerne der teilnehmenden Kommunen von November 2020 bis Dezember 2021 auf Stärken, Schwächen und eventuell notwendige Arbeiten hin überprüft werden.
„Indem wir in Sachen Radverkehr nun auch weitere Mittelzentren genauer betrachten und die Kommunen beim Erstellen eigener Konzepte unterstützen, setzen wir die Maßnahmen aus unserem kreisweiten Radentwicklungsplan weiter konsequent um. Ein wichtiger Schritt, um das Fahrrad in unserem Landkreis als eine echte Alternative zum Auto zu stärken“, sagte Landrätin Kirsten Fründt. Ziel sei es, den Anteil des Fahrrads am Gesamtverkehr auf acht Prozent zu erhöhen. Im bundesweiten Durchschnitt liege der Anteil derzeit bei etwa vier Prozent.
Hierzu sollen die Bedingungen für den Radverkehr weiter verbessert sowie die innerörtliche Infrastruktur für den Radverkehr weiter gestärkt und bei Bedarf ausgebaut werden. Dazu prüft die beauftragte Bürogemeinschaft unter anderem inwieweit die jeweiligen Fahrradwege aktuellen Ansprüchen genügen, wie es um die Sicherheit von Radfahrenden bestellt ist und welche Orte sich beispielsweise für Knotenpunkte und Abstellanlagen eignen. Dabei soll auch berücksichtigt werden, inwieweit sich hieraus auch Musterlösungen für weitere Gemeinden im Kreis ableiten lassen. Hierzu nimmt der Landkreis 80.000 Euro in die Hand.
„Damit wollen wir die Bürgerinnen und Bürger auch für den Wert des Fahrrads sensibilisieren und zeigen, dass Mobil sein auch im ländlichen Raum nicht zwingend Autofahren heißen muss“, verdeutlichte der Radverkehrsplaner des Kreises, Thomas Meyer. Die genaue Betrachtung und Bewertung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur und Radroutenverbindungen der Mittelzentren im Kreisgebiet sei eine von insgesamt 181 Infrastrukturausbaumaßnahmen, die aus der gemeinsam von Kreis, Kommunen und Zivilgesellschaft entwickelten Planung hervorgehe.