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Pressemitteilung 371/2020

13.08.2020

Hinterlandmuseum blickt auf die Anfänge des Tourismus in Biedenkopf – Sonderausstellung im Schloss ist noch bis zum 4. Oktober 2020 zu sehen

Werbeplakat für Biedenkopf als Luftkurort, Ende des 19. Jahrhunderts.

Marburg-Biedenkopf – Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf bietet noch bis zum 4. Oktober 2020 eine Sonderausstellung über die Anfänge des Tourismus in der Stadt Biedenkopf an.

Die Ausstellung „Biedenkopf – die Perle der oberen Lahn“ gibt anhand von Texten und zahlreichen Exponaten einen umfassenden Überblick über die touristische Entwicklung Biedenkopfs vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind etwa Werbeprospekte, Postkarten, Souvenirs und Inventar der Hotels. Höhepunkt ist eine Collage von 1915 aus dem Nachlass von Bürgermeister Grünewald, die seine Leistungen für den Tourismus darstellt. Ergänzt wird die Schau durch Kleidungsstücke, welche die bürgerlichen Touristen in der Zeit um 1900 getragen haben sowie durch Freizeit- und Wanderausrüstung.

Biedenkopf wurde im 19. Jahrhundert zunächst nur vereinzelt von Touristen besucht. 1883 erhielt die Stadt einen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Dies war das entscheidende Ereignis, welches Tourismus ermöglichte. Jetzt war Biedenkopf schnell und bequem zu erreichen. Unmittelbar hierauf entstanden mehrere Initiativen, um Biedenkopf als Luftkurort zu etablieren. Erfolgreich war der 1895 gegründete „Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs“ mit Bürgermeister Ferdinand Grünewald (1895 bis 1924) als treibende Kraft.

Touristische Anlagen wie der Park am Altenberg mit „Teufelsbrücke“ und „Columbustempel“ entstanden. Weitere Aussichtspunkte und Wanderwege wurden geschaffen und Ruhebänke aufgestellt. Auch Gelegenheiten zum Baden und Tennisspielen, zur Jagd und zum Fischen entstanden. Zahlreiche Hotels eröffneten, die größten waren der Berggarten, der Tannhäuser, das Frauental, das Schlosshotel sowie das Bahnhofshotel.

Biedenkopf entwickelte sich zu einem bekannten Urlaubsort. Die Gäste kamen vorwiegend aus dem Rhein-Main-Gebiet und aus dem Ruhrgebiet. Unterbrochen von Kriegs- und Notzeiten stiegen die jährlichen Übernachtungszahlen bis in die 1960er Jahre auf über 50.000.

Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf:

Das Hinterlandmuseum startet die Museumssaison wegen des Corona-Virus mit einer reduzierten Öffnungszeit: Geöffnet hat das Museum dienstags bis freitags von 14:00 bis 18:00 Uhr, sowie samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr. Beim Besuch des Museums ist das Tragen einer selbst mitgebrachten Mund-Nase-Bedeckung für die Besucherinnen und Besucher verpflichtend. Zudem gelten die üblichen Hygiene- und Abstandsbestimmungen.

Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.

Weitere Informationen beim Hinterlandmuseum im Landgrafenschloss in Biedenkopf; Telefon: 06461 924-651, per E-Mail: Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter www.marburg-biedenkopf.de.

Ansichtskarte „Gruss aus Biedenkopf“, versandt 1897.

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