Marburg-Biedenkopf – Ab Montag, 8. Juni 2020, bietet der Kreis für Grundschulkinder ergänzend zu der Notbetreuung auch ein Betreuungsangebot an den jeweiligen Präsenztagen der Kinder in der Schule an. Das für die Eltern kostenlose Angebot gilt bis zum Beginn der Sommerferien (3. Juli 2020). Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze ist begrenzt.
Somit hat ein Kind, das beispielsweise montags und dienstags Präsenzunterricht in der Schule hat, die Möglichkeit, an diesen Tagen an dem Betreuungsangebot teilzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind derzeit bereits im Betreuungsangebot angemeldet ist oder nicht. Die Zuordnung für das Betreuungsangebot wird ausschließlich über die Anwesenheit an den Präsenztagen in der Schule geregelt. Das Angebot wird an allen Grundschulstandorten mit einer vom Landkreis Marburg-Biedenkopf organisierten Betreuung angeboten, an denen dies räumlich und personell möglich ist.
Steigende Infektionszahlen mit dem Coronavirus hatten dazu geführt, dass in Hessen ab dem 16. März die Schulpflicht ausgesetzt wurde. „Dies hatte zur Folge, dass wir das bei den Kindern und Eltern geschätzte Betreuungsangebot im Regelbetrieb schließen mussten“, erklärt Landrätin Kirsten Fründt. Für Kinder, deren Elternteile in einem systemrelevanten Beruf beschäftigt sind, wurde weiterhin eine Notbetreuung zur regulären Unterrichtszeit angeboten. Diese Ausnahmegenehmigung wurde laufend den aktuellen Vorschriften angepasst und auf andere Berufs- und Funktionsgruppen erweitert. Das Betreuungsangebot des Landkreises an den Grundschulen sei ein wichtiger Baustein bei der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und unterstütze die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sind sich Landrätin Fründt und Uwe Pöppler, Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales, einig.
„Für die Betreuungskräfte im Betreuungsangebot war und ist diese Zeit eine Herausforderung. Neue Wege der Kommunikation, vom Analogen zum Digitalen mussten erprobt und verinnerlicht werden, bestehende Ablaufprozesse des Betreuungsalltages wurden grundlegend verändert“, so Pöppler. Fragen zum warmen Mittagstisch, den Hygienevorschriften und einer schrittweisen Öffnung der Schule seien geklärt und im Betreuungsangebot umgesetzt worden. „Auch die Arbeit zusammen mit den Eltern nimmt einen großen Stellenwert ein, da sich viele mit ihren Sorgen und Problemen oft an unsere Mitarbeitenden wenden“, berichtet Pöppler.
Da in der Notbetreuung mit den oftmals nur vereinzelt anwesenden Kindern keine Gruppenangebote erfolgen, wurden auch zahlreiche neue Aktivitäten entwickelt. An der Mittelpunktschule Wohratal ließen sich Kinder und Betreuungskräfte etwas ganz Besonderes einfallen: Ein genähtes „Sorgenfresserchen“ für die Landrätin. Bevor sie das kleine Tierchen aus Stoff selber in den Händen halten kann, wurde ihr vorab ein Bild davon zugeschickt. Fründt nahm dies dankend entgegen: „Ich glaube, wir alle, ob groß oder klein, brauchen etwas, das uns die täglichen Sorgen abnimmt und uns auch wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lässt. Bedanken möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden des Betreuungsangebotes, die in dieser schwierigen Zeit die Kinder nicht aus den Augen verloren haben und sich engagiert in der Notbetreuung um die Kinder kümmern“, macht die Landrätin deutlich.