Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis und die Freiwilligenagentur Marburg-Biedenkopf e.V. haben gemeinsam eine neue Broschüre zum Thema Entwicklungszusammenarbeit veröffentlicht. Sie berichtet über die Aufgaben und Beteiligten der Entwicklungszusammenarbeit, die das Ziel verfolgt, weltweit die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Lebensverhältnisse zu verbessern und Ungleichgewichte abzubauen.
Die Broschüre mit dem Titel „Entwicklungszusammenarbeit – Engagement im Landkreis Marburg-Biedenkopf“ ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts zur Unterstützung des Engagements in der Entwicklungszusammenarbeit. Dieses ist zugleich Themenschwerpunkt der Ehrenamtsförderung 2019 gewesen. 20 Vereine und Initiativen aus dem Landkreis stellen in der Broschüre ihre Arbeit in einem Kurzporträt vor. Darin zeigen sie, wie sie vor allem in den Ländern des globalen Südens die Lebensbedingungen vieler Menschen nachhaltig verbessern.
„In der Wahrnehmung vieler Menschen fristet das Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit eher ein Nischendasein. Im Verlauf des Projektes wurde aber sehr deutlich, wie vielseitig Ihre Arbeit ist und welchen wichtigen Beitrag sie leistet, um die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu unterstützen“, dankte Landrätin Kirsten Fründt den Beteiligten bei der offiziellen Vorstellung der Broschüre.
So sind die nachhaltigen Entwicklungsziele (englisch: Sustainable Development Goals oder kurz SDGs) auch ein zentraler Bestandteil der Broschüre: Es geht vor allem darum, wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz zu gestalten. Die Leserinnen und Leser erfahren mehr über ihre Entstehung und Bedeutung und können auf einen Blick erkennen, welchen Zielen sich die Vereine und Initiativen widmen.
Vor der Entstehung der Broschüre hatten der Landkreis und die Freiwilligenagentur bereits unterschiedliche Beteiligungs-Möglichkeiten angeboten: Auf zwei Ehrenamtsdialogen konnten sich die Engagierten über die Herausforderungen ihrer ehrenamtlichen Arbeit austauschen und Unterstützungswünsche äußern. Auch über eine Online-Umfrage bestand die Chance, sich am Thema zu beteiligen. Die Ehrenamtskonferenz im September diente dazu, die Ergebnisse vorzustellen. Vor allem aber sollte sie den Vereinen und Initiativen den Raum bieten, ihre Arbeit im Rahmen eines Marktplatzes im Foyer des Landratsamts zu präsentieren.
Das durch die Zusammenarbeit mit den beteiligten Vereinen und Initiativen entstandene Netzwerk möchte auch weiterhin im Kontakt bleiben und sich gegenseitig unterstützen. Geplant ist unter anderem ein regelmäßiger Stammtisch, an dem sich die Teilnehmenden zu Projekten, Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit oder anderen relevanten Themen austauschen können.
Die Broschüre wurde als Teil des Projekts „Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit stärken“ finanziell von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Sie ist in einer Print- und einer Online-Version erhältlich. Interessierte können sich bei Susanne Batz per E-Mail unter ehrenamtmarburg-biedenkopfde oder unter der Telefonnummer 06421 405-1789 informieren. Zusätzlich kann man die Broschüre unter www.ehrenamt.marburg-biedenkopf.de (Öffnet in einem neuen Tab) herunterladen.
Beteiligte Vereine und Initiativen
Chetana e.V.
Darfur-Hilfe e.V.
Etudes Sans Frontières – Studieren ohne Grenzen Deutschland e.V.
Foodsharing Marburg
Freundeskreis Nepalhilfe e.V.
Go ahead! e.V.
Help for Miro e.V.
Imbuto e.V.
Initiative Afghanisches Hilfswerk e.V.
Initiative Solidarische Welt e. V. - Weltladen Marburg
Micha-Lokalgruppe Marburg
Motivés e.V.
PASSION1 e. V.
Sosolya Undugu Familie e. V.
TERRA TECH Förderprojekte e. V.
Terre des hommes Marburg
MUKMU
Samburu Hilfe e.V.
St. Francis-Rakai-Initiative Marburg e.V.
Weltladen Gladenbach
Hintergründe
Stichwort Entwicklungszusammenarbeit:
Entwicklungszusammenarbeit verfolgt das Ziel, weltweit die wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und politischen Lebensverhältnisse zu verbessern und Ungleichgewichte abzubauen. Der partnerschaftlich orientierte Begriff Entwicklungszusammenarbeit macht, im Gegensatz zum früher verwendeten Begriff Entwicklungshilfe, dabei deutlich, dass angestrebte Veränderungen gemeinsam und auf Augenhöhe mit den Menschen der jeweiligen Region gestaltet werden sollen. Die Tätigkeitsfelder sind vielfältig: So kämpfen die Engagierten zum Beispiel gegen Armut oder setzen sich für fairen Handel, Bildung oder eine gute Gesundheitsversorgung ein.
Agenda 2030 – Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Im Jahr 2015 verabschiedeten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Das Kernstück der Agenda 2030 sind 17 Ziele (englisch: Sustainable Development Goals oder kurz SDGs), die eine nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene sichern sollen: Keine Armut – Kein Hunger – Gesundheit und Wohlergehen – Hochwertige Bildung – Geschlechter-Gleichheit – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – Bezahlbare und saubere Energien – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – Industrie, Innovationen und Infrastruktur – Weniger Ungleichheiten – Nachhaltige Städte und Gemeinden – Nachhaltige/r Konsum und Produktion – Maßnahmen zum Klimaschutz – Leben unter Wasser – Leben an Land – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institution – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.