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Pressemitteilung 013/2020

15.01.2020

Gesundheitsamt, Krankenhäuser und Hausärzte rufen zu Grippeimpfung auf – Bereits deutlich mehr Fälle als in der gesamten vergangenen Saison registriert

Gemeinsame Pressemitteilung

Marburg-Biedenkopf – Das Gesundheitsamt, die Kliniken des Landkreises und die Ärztegenossenschaft PriMa rufen insbesondere die Risikogruppen dazu auf, sich gegen die aktuellen Influenzaviren impfen zu lassen. Dazu zählen alle über 60 Jahre, Schwangere sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen. In der laufenden Grippe-Saison hat das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf bereits elf Erkrankungsfälle registriert (in ganz Hessen: 373 Fälle), während es in der gesamten vergangenen Saison 2018/2019 nur zwei Fälle dokumentiert hat (Hessen: 95).

Seit Jahresbeginn mussten im Landkreis für die frühe Jahreszeit bereits ungewöhnlich viele Patienten stationär mit einer Influenza-Erkrankung aufgenommen werden. Bei nicht geimpften Patienten waren die Verläufe nach Angaben der Krankenhäuser zum Teil sehr schwer und kritisch, zwei Patienten im Landkreis sind im Zusammenhang mit Influenza-Infektionen gestorben.

„Gleichzeitig haben sich bisher weniger Patienten als im vergangenen Jahr gegen Grippe impfen lassen, Impfstoff ist noch reichlich vorhanden. Obwohl die Saison bereits läuft, ist eine Impfung auch jetzt noch sinnvoll. Wer sich jetzt impfen lässt, hat bis zum erwarteten Anstieg der Erkrankungszahlen Schutz“, erläutern die Mediziner. Abgesehen von den Risikogruppen, bei denen eine Erkrankung schwere Komplikationen auslösen kann, schützt die Impfung prinzipiell jeden. Einen vollständigen Schutz gibt es allerdings nicht: Auch Geimpfte können an den Influenzaviren erkranken. In der Regel ist der Krankheitsverlauf dann aber deutlich harmloser.

Die sogenannte „echte Grippe“ wird durch Influenzaviren ausgelöst und per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Die Viren befallen die oberen und unteren Atemwege, also neben Nase, Nebenhöhlen und Rachen auch Kehlkopf, Luftröhre und Bronchien. Sie können hohes Fieber, schweren Husten und extreme Schwäche verursachen.

Im Gegensatz zur bakteriellen Lungenentzündung, bei der die Patienten oft dieselben Symptome haben, sind Antibiotika gegen die Grippeviren aber unwirksam. „Grippeviren lassen sich zwar mit speziellen Medikamenten behandeln, allerdings nur in einem frühen Stadium. Daher kommen sie oft zu spät. Den bislang besten Schutz bietet die Impfung, die durch eine Spritze in den Oberarm verabreicht wird“, so die Ärzte.

Die Influenzaviren verändern sich schnell und haben in jeder Saison andere Eigenschaften. Daher muss die Grippeschutzimpfung jährlich mit den aktuellen Virusstämmen wiederholt werden. Aktuelle Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts sagen je nach Virustyp eine gute bis sehr gute Passgenauigkeit des diesjährigen Grippe-Impfstoffs voraus.

 

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