Marburg-Biedenkopf – Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist Energie-Kommune des Monats September. Ausgezeichnet wurde der Kreis von der „Agentur für Erneuerbare Energien“ (AEE) aus Berlin für besonderes Engagement im Bereich der nachhaltigen Energienutzung. Die zukunftsorientierte, innovative und bürgernahe Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien im Kreis waren ausschlaggebende Faktoren für die Auszeichnung.
„Klimaschutz und Erneuerbare Energien sind uns ein wichtiges Anliegen. Mit unserem Engagement im Bereich der nachhaltigen Energienutzung möchten wir zukunftsorientierten Energieverbrauch ermöglichen. Die Anerkennung dieser Bemühungen zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Vielleicht sind wir dabei ja auch ein Vorbild für andere Kommunen und Landkreise“, freute sich Landrätin Kirsten Fründt über die Auszeichnung.
„Der Landkreis Marburg-Biedenkopf übernimmt politische und soziale Verantwortung und zeigt, dass die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr zur Energiewende gehören", lobte Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).
Das Engagement für Erneuerbare Energien steht im Landkreis Marburg-Biedenkopf dabei auch im Zeichen der Bürgerbeteiligung: Die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich gemeinsam und gründen Genossenschaften, um Nahwärmenetze zu fördern. „Der Erfolg spricht für sich: engagierte Bürgerinnen und Bürger sind zu Multiplikatoren geworden und fördern die Wärmewende im Landkreis“, betonte die Landrätin. Auch der Kreis selbst ist Mitglied in einer Genossenschaft und versorgt öffentliche Gebäude wie Schulen und Kindertagesstätten mit Erneuerbarer Energie. In Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft gibt es bereits Dörfer im Kreis, die vollständig mit Erneuerbaren Energien versorgt werden. 13 Bioenergiedörfer sind im Landkreis seit 2004 durch Bürger-Initiativen entstanden.
Auch im Verkehrsbereich stellt sich der Landkreis für die Zukunft auf: In einigen Kommunen ist bereits das Teilen und Leihen von E-Autos möglich („Carsharing“), nun folgt eine finanzielle Förderung für den Ausbau der Infrastruktur mit Ladestationen. Bereits 40 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Vereinen sind schon gestellt. Wer gefördert werden möchte, darf ausschließlich Erneuerbare Energien verwenden, muss die Nutzung der Ladesäulen für mindestens fünf Jahre garantieren, sowie ein eigenes E-Auto besitzen.
Erst kürzlich war der Landkreis vom Bundesverkehrsministerium als Wasserstoffregion ausgezeichnet worden. Hierbei legt der Kreis den Fokus auf erneuerbaren Technologien, die in Industrie und Gewerbe sowie im Bereich der mobilen Fortbewegung eingesetzt werden. Und auch ein Aktionsprogramm mit 30 Maßnahmen zum Klimaschutz wird derzeit im Kreis erarbeitet. „Mit unserem Engagement in vielfältigen Bereichen der Erneuerbaren Energien zeigen wir, dass Klimaschutz auch und gerade in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren erfolgreich sein kann. Wir wollen dabei alle Beteiligten ins Boot holen – Unternehmen, Vereine, Initiativen und natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger – um gemeinsam Netzwerke zu schaffen und den Klimaschutz vor Ort zusammen weiter voranzubringen“, betonte die Landrätin.
Hintergrund: Die Agentur für erneuerbare Energien (AEE)
Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende. Ihre Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären - vom Klimaschutz über langfristige Versorgungssicherheit bis zur regionalen Wertschöpfung. Die AEE wird getragen von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend. Mehrere ihrer Kommunikationsprojekte werden von den Bundesministerien für Wirtschaft, für Umwelt und für Landwirtschaft gefördert.