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Pressemitteilung 230/2019

13.06.2019

Multifunktionale Häuser stehen auf festen Fundamenten: Bürger benennen Anforderungen – Projektgruppen laden zur Mitarbeit ein

In Kirchhain-Betziesdorf und Neustadt-Momberg werden multifunktionale Häuser jetzt Wirklichkeit. Zur Umsetzung erster Angebote hat Landrätin Kirsten Fründt (5.v.l.) jeweils 2.500 Euro zur Verfügung gestellt. Darüber freuten sich (v.l.) Bürgermeister Olaf Hausmann, Jürgen Geißler, Sylvia Göttig, Manfred Peter, Anke Stark, Jörg Grasse und Bürgermeister Thomas Groll.

Marburg-Biedenkopf – Zur Umsetzung erster Angebote in den multifunktionalen Häusern in Kirchhain-Betziesdorf und Neustadt-Momberg hat Landrätin Kirsten Fründt jeweils 2.500 Euro zur Verfügung gestellt. Die entsprechenden Förderzusagen hat sie am Donnerstag, 13. Juni 2019, im Kreishaus an die Bürgermeister der Städte Kirchhain und Neustadt, Olaf Hausmann und Thomas Groll sowie den stellvertretenden Ortsvorsteher von Betziesdorf, Manfred Peter, und den Ortsvorsteher von Momberg, Jörg Grasse, überreicht.

Die alte Schule in Kirchhain-Betziesdorf und der alte Kindergarten in Neustadt-Momberg werden multifunktionale Häuser. Die Idee dahinter ist einfach: zentral gelegene Gebäude werden so umgebaut, dass dort verschiedene Dienstleistungen, die es im Ort nicht mehr gibt, abwechselnd angeboten werden können. „Das können gewerbliche oder ehrenamtlich organisierte Angebote von Friseuren, Banken, Physiotherapeuten, Generationencafés und Selbsthilfewerkstätten, aber auch der Verwaltung oder der Volkshochschule sein“, sagte Landrätin Kirsten Fründt.

Vielfältige Möglichkeiten also, von denen man sich vor Ort Einiges verspricht. „Wir wünschen uns davon für Betziesdorf nicht nur die Belebung der alten Schule, sondern letztlich der ganzen Dorfmitte“, sagte Bürgermeister der Stadt Kirchhain Olaf Hausmann. Gleiches gelte für Neustadt. Dabei geht es Bürgermeister Thomas Groll darum, „dass wir für Momberg, aber auch für Speckswinkel, Mengsberg und die Kernstadt, etwas aufbauen, was zugeschnitten ist auf die Bedürfnisse hier vor Ort.“ Beide Kommunen befänden sich gemeinsam mit dem Landkreis mittendrin in „einem mutigen Prozess. Mutig, weil damit neue Wege gegangen werden“, sagte Landrätin Fründt

Der Entscheidung welche Dienstleistungen und Angebote in den multifunktionalen Häusern umgesetzt werden sollen, wollten die Verantwortlichen vom Landkreis, der beiden Städte und die Ortsvorsteher nicht vorgreifen. „Klar ist, dass sich das Angebot an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort ausrichten muss“, waren sich Landrätin Fründt sowie die Bürgermeister Hausmann und Groll schon zu Beginn der Ideenfindung einig. Dementsprechend wurden die Bürgerinnen und Bürger zunächst nach ihren Wünschen befragt. Grundlage war ein von der studentischen Unternehmensberatung der Philipps-Universität Marburg, Phlink e.V. erstellter Fragenkatalog, der sich vor allem an den sieben Lebensbereichen „tägliches Leben“, „Kultur“, „Weiterbildung“, Gesundheit“, „Beratung“, „Familie und Kinder“ sowie „Senioren“ orientierte.

Der Rücklauf der Fragebögen war gut. So wurden in Kirchhain-Betziesdorf fast 40 Prozent, in Neustadt-Momberg gut 21 Prozent der Fragebögen, ausgefüllt zurückgegeben. „Das ist ein Ergebnis das zeigt, dass die Betziesdorfer klar an der Umsetzung des Projektes interessiert sind“, freute sich Hausmann. Auch für seinen Amtskollegen aus Neustadt, Groll, spiegelt die Zahl der Rückmeldungen „wider, dass es um ein Thema geht, das uns alle angeht.“ Vorgestellt und diskutiert wurden die Ergebnisse jeweils in Informationsveranstaltungen in Betziesdorf und Momberg. An beiden Abenden kamen insgesamt knapp 200 Bürgerinnen und Bürger zusammen, um sich über die Ergebnisse aber auch das weitere Vorgehen auszutauschen.

Aus den zurückgegebenen Fragebögen und der gemeinsamen Diskussion ergab sich, dass sich die Menschen in Kirchhain insbesondere Einkaufsmöglichkeiten, ein Bürgerbüro, Beratungen von Banken und Versicherung und medizinische Angebote von Ärzten und Physiotherapeuten wünschen. In Momberg stehen vor allem Angebote der Nachbarschaftshilfe, aber auch Angebote der Volkshochschule, Fitnesskurse, Beratungen in Hinblick auf das Leben im Alter als auch eine Kinderbetreuung im Vordergrund. Neben den Ergebnissen der Umfrage und der konkreten Ausgestaltung der Angebote ging es vor allem um die Umsetzung. In jedem Fall gemeinsam – das steht schon jetzt fest. Das entspreche auch der Zielsetzung. Schließlich stecke „das pure Interesse dahinter, den Ort mit Leben zu füllen und Gemeinschaft zu schaffen“, sagte Landrätin Fründt

In Kirchhain haben sich hierzu bereits acht Arbeitsgruppen gebildet und erste Mitstreiter gefunden. Wer sich beispielsweise bei der Organisation eines Repaircafés, von Fitnesskursen oder gemeinsamen Mittagessen einbringen oder die Renovierungsarbeiten tatkräftig unterstützen möchte, ist zur Mitarbeit eingeladen. Auch in Neustadt wird die Umsetzung gemeinschaftlich und mithilfe von Arbeitsgruppen organisiert. Anders als in Kirchhain ist das Neustädter Projekt allerdings in die Dorfentwicklung eingebunden, was sich zeitlich auf die Umsetzung auswirkt. So werde im Spätsommer zunächst eine Förderung beantragt, um die energetischen und baulichen Veränderungen an und im alten Kindergarten anzugehen. Umgesetzt werden sollen die Umbauarbeiten im kommenden Jahr.

Die jetzt überreichten jeweiligen 2.500 Euro sollen dabei helfen, Angebote mit geringem organisatorischem und finanziellem Aufwand direkt umzusetzen. Wofür genau wird vor Ort entschieden. Ortsvorsteher Jörg Grasse kündigte für Momberg zwei erste Angebote an. So soll es im Freien schon einmal mit einem Sommercafé und einem Flohmarkt für Kindersachen losgehen. In Betziesdorf wird am 3. August 2019, gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt, der erste Frühstückstreff in den Räumen der alten Schule angeboten.


Kontakt

Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst Presse- und Medienarbeit, Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg, E-Mail: pressestellemarburg-biedenkopfde. Tel.: 06421 405-1350, Fax.: 06421 405-921350. www.facebook.com/landkreis.marburg.biedenkopf (Öffnet in einem neuen Tab), alle Pressemitteilungen unter www.marburg-biedenkopf.de. Pressesprecher: Stephan Schienbein.

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