Marburg-Biedenkopf – Mit der Unterzeichnung der Leitlinien für eine bedarfsgerechte Versorgung von Menschen mit Hilfebedarf durch weitere Anbieter wächst das Versorgungsnetzwerk im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Am Montag haben sich der ambulante Pflegedienst Karin Görg, die Bürgerhilfe Lahntal, die Bürgerhilfe Biedenkopf, das Sanitätshaus Steinhardt und die Gemeinde Bad Endbach mit ihrer Unterschrift für die Leitlinien ausgesprochen.
Ziel der Leitlinien ist, die Zusammenarbeit in den verschiedenen Bereichen, die pflegebedürftige Menschen im Landkreis unterstützen – Pflege, Soziale Hilfen und medizinische Versorgung – auszubauen.
Auf Grundlage dieser Leitlinien arbeiten jetzt im Ost- und Westkreis, einmalig in Hessen, über 60 Anbieter aus den Sektoren Kliniken, Ärzte, Pflegeeinrichtungen und Ambulante Dienste, Heilmittelerbringer, Bürgerhilfevereine, Kommunen, Seniorenräte und -netzwerke, verschiedene Fachdienste des Landkreises, Betreuungsverein, Alzheimergesellschaft, Hospize, DRK, Johanniter, Diakonisches Werk oder AWO zusammen. Geplant ist, das Netzwerk noch weiter auszubauen, die Zusammenarbeit insbesondere unter Einbeziehung der Ärzte zu intensivieren und Versorgungslücken zu entdecken sowie Lösungsmöglichkeiten zur Schließung dieser Lücken zu entwickeln.
Mit dem Beitritt der Gemeinde Bad Endbach schließt sich bereits die 7. Kommune dem Netzwerk im Westkreis an. „Die Städte und Gemeinden spielen hier eine wichtige Rolle. Durch die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern haben sie eine bedeutende Lotsenfunktion. Gleichzeitig können sie als Sprachrohr der Menschen vor Ort Bedarfe an die Fachstellen und Anbieter kommunizieren“, betonte Landrätin Kirsten Fründt. Sie erinnerte daran, dass den Ländern, Kommunen, Pflegeeinrichtungen und Pflegekassen zur Sicherung der pflegerischen Versorgung nach dem Sozialgesetzbuch eine gemeinsame Verantwortung zukomme. Dies unterstreiche die Steuerungsfunktion der Kommunen.
„Mit den Bürgerhilfen wurde ein wertvoller Baustein hin zur sorgenden Gemeinschaft geschaffen. Auf der Grundlage von bürgerschaftlichem Engagement sind Hilfestrukturen entstanden, die unter fachlicher Anleitung qualifizierte Helferinnen und Helfer zur Betreuung von Menschen mit Hilfebedarf einsetzen“, erläuterte Martina Berckhemer, die die Stabsstelle Altenhilfe beim Kreis leitet. „Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einem möglichst langen Leben in Selbstständigkeit, aber auch zur Entlastung von pflegenden Angehörigen“, so Berckhemer. Durch die Anbindung an die Kommunen seien sie als neutrale Anlaufstellen beliebt und stellten wiederum das Bindeglied zur Beratung der Pflegestützpunkte bei komplexen Hilfebedarfen dar. Die Bürgerhilfe wird gefördert vom Landkreis Marburg-Biedenkopf und den Pflegekassen und ist anerkannter Anbieter von Angeboten zur Unterstützung im Alltag nach dem Sozialgesetzbuch.
Auch die ambulanten Pflegedienste seien als professionelle Anbieter wichtige Kooperationspartner in der häuslichen Versorgung. „Im Sinne unserer Leitlinien kooperieren sie, wo notwendig, mit den Bürgerhilfen und anderen, spezialisierten Anbietern, um so die bestmögliche Versorgung der Klienten zu erreichen“, sagte die Stabsstellenleiterin.
„Zum Glück gibt es ein vielfältiges Hilfsangebot in unserem Landkreis. Aber gerade diese Vielfalt bedarf der Koordinierung und Transparenz für die Bürgerinnen und Bürger sowie eine gute Vernetzung unter den Anbietern“, sagte Landrätin Fründt. Daher seien die Leitlinien entstanden, bei deren Entwicklung viele Berufsgruppen, beispielsweise Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Sozialarbeiter, kommunale Bedienstete, Klinikangestellte oder ehrenamtliche Mitglieder von Bürgerhilfevereinen mitgewirkt haben.
Aufgrund der weitgehenden Übereinstimmung der Leitlinien strebt der Landkreis an dass diese im Ost- und Westkreis in Zukunft miteinander synchronisiert und gemeinsam weiterentwickelt werden. „So entsteht ein leitliniengestütztes Versorgungsnetzwerk für den gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf und wir kommen unserem Ziel näher, die Lebensbedingungen der Menschen mit Pflege- und Hilfebedarf in unserem Landkreis weiter zu optimieren“, sind sich Fründt und Berckhemer sicher.
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