Marburg-Biedenkopf – Am Dienstag, 9. Juli 2019, haben Vertreter des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Kreishandwerkerschaft den Innovationspreis Handwerk vorgestellt. Betriebe können sich ab sofort bis zum 31. Oktober 2019 bewerben. Ausdrücklich zur Teilnahme eingeladen sind auch die kleineren Unternehmungen im Kreis.
Neue Unternehmenskonzepte, innovative Produkte oder Dienstleistungen, neue Fertigungsverfahren oder besondere Designkreationen und Rezepturen: all das können Innovationen sein, die mit dem Innovationspreis Handwerk prämiert werden. Mit der neu ins Leben gerufenen Auszeichnung soll aufgezeigt werden, „welches Potenzial im Handwerk steckt“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und Wirtschaftsdezernent Marian Zachow.
Seit Jahren zeichne sich in der Region nicht nur die Industrie mit zahlreichen Neuerungen aus. Auch hiesige Handwerksbetriebe hätten bereits bewiesen, dass sie ganz vorne dabei sind, wenn es um Neuerungen geht. So etwa die Weihnachtsbäckerei des Jahres, Gewinner beim Deutschen Fassadenpreis oder die an der überregional bekannten ARTINEA teilnehmenden Tischler- und Schreiner. Bei alledem werde deutlich: „Innovation braucht keine teuren Laboratorien“, so Zachow.
Dementsprechend solle der gemeinsam von den Kreishandwerkerschaften Marburg und Biedenkopf sowie der Wirtschaftsförderung des Landkreises neu ins Leben gerufene Preis die Fähigkeiten und das Potenzial des Handwerks in den Fokus rücken: den drei Erstplatzierten winkt ein professioneller Image-Film als Gewinn. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Handwerkbetriebe, die in der Handwerksrolle der Handwerkskammer Kassel eingetragen sind. Unabhängig von ihrer Größe.
Um auch die kleineren Betriebe zum Mitmachen zu bewegen, habe man sich anstatt aufwändig auszufüllender Unterlagen für einen schlichten Fragebogen entschieden. „Es soll für alle handhabbar und ohne viel Aufwand umsetzbar sein“, sagt Marburgs Kreishandwerksmeister Rolph Limbacher.
Der Fragebogen sei in höchstens einer halben Stunde auszufüllen und böte doch die Chance „eigene Ideen auf einer größeren Plattform präsentieren zu können“, so Limbacher. Auch Biedenkopfs Kreishandwerksmeister, Fred Schneider, glaubt daran, dass der Innovationspreis für das Handwerk eine gute Gelegenheit sei, um sich zu präsentieren und hofft auf „eine rege Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen“.
Nicht zuletzt da gerade im Handwerk im Grunde jeden Tag individuelle Lösungen gefunden werden müssten. Beim Kunden ebenso wie auf der Baustelle. Dabei lohne es sich „ins Detail zu schauen“, sagt Meinhard Moog, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Marburg. Man müsse sich klarmachen, „was man jeden Tag aufs Neue eigentlich leistet“, so Moog. Schon ein leicht veränderter Arbeitsablauf könne eine Innovation bedeuten. Und Limbacher weist darauf hin, dass Innovation im Handwerk auch bedeuten kann, dass eine Neuerung den eigenen Mitarbeitenden zugutekommt.
Frank Interthal, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Biedenkopf, wünscht sich angesichts der Bandbreite des Handwerks, teilnehmende Betriebe aus möglichst vielen verschiedene Gewerken. Zudem erinnert er mit Blick auf Dachdecker-Unternehmen die Dächer mittlerweile mit Drohnen vermessen daran, dass auch analoge Lösungen innovativ sein können. „Es muss nicht immer digital sein“, sagt Interthal. Jury-Mitglied Dr. Christine Amend-Wegmann ist sich sicher „dass sich Einiges zeigen wird, was jetzt noch schlummert“.
Weitere Informationen zum Preis und zum Bewerbungsverfahren auf www.wifoe.marburg-biedenkopf.de (Öffnet in einem neuen Tab). Fragen zum Innovationspreis beantwortet der Fachdienst Wirtschaftsförderung unter der Telefonnummer 06421 405-1225 oder per E-Mail an HuettemannFrmarburg-biedenkopfde.
Hintergrund
Die Jury besteht aus dem Handwerkspräsidenten Heinrich Gringel, Rolph Limbacher, Fred Schneider, Dr. Christine Amend-Wegmann und Marian Zachow.