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Pressemitteilung 121/2019

29.03.2019

Sonderausstellung zur Trachtenmode im Hinterlandmuseum – Ausgewählte Exponate sind vom 2. April bis 2. Juni zu sehen

Zu sehen ist in der Ausstellung auch ein Brusttuch, das zur Tracht getragen wurde.

Marburg-Biedenkopf – Von Dienstag, 2. April 2019, bis Sonntag, 2. Juni, ist im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf eine Trachten-Sonderausstellung zu sehen.

Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf verfügt über eine sehr umfangreiche und qualitätsvolle Sammlung an Trachtenstücken einer wichtigen Trachtenregion Deutschlands. Anhand ausgewählter Exponate werden in dieser Sonderausstellung Kleidungsstücke vorgestellt, aus denen eine Tracht im Hinterland bestand.

Im Hinterland wurde die Männertracht bereits im 19. Jahrhundert abgelegt. Die Kleidungstradition der Männer auf dem Land lässt sich daher nur anhand weniger Einzelstücke erschließen. Um einen Einblick in die Vielzahl unterschiedlicher Kleidungsstücke einer Tracht bieten zu können, konzentriert sich die Sonderausstellung auf die regionalen Frauentrachten.

Im Hinterland unterscheidet man drei beziehungsweise vier Formen der Frauentrachten, deren unterschiedliche Ausprägung nach Amts- und Gerichtsgrenzen verläuft: diejenige des Amtes Biedenkopf, des Amtes Blankenstein sowie des Ober- und des Untergerichtes des Breidenbacher Grundes. Die später vielerorts übernommene Marburger evangelische Tracht wird im Rahmen dieser Sonderausstellung nicht berücksichtigt.

In der Ausstellung wird Wert auf die Vielfältigkeit der Trachten gelegt. Zum einen werden traditionell vorgegebene (Farb-)Varianten von Bekleidungsteilen, etwa Kopfbedeckungen und Bruststecker gezeigt. Zugleich wird dargestellt, wie Kleidungsstücke durch die individuelle Kunstfertigkeit der Trägerin oder einer professionellen Stickerin zu besonderen Schmuckstücken wurden.

Die Sonderausstellung präsentiert einzelne Stücke von Unterhemd über Unterrock, Hemd, Jacke und Rock, Brusttuch, Tuch und Kopfbedeckung. Sie ergänzt die Dauerausstellung „Textilhandwerke“ im Dachgeschoss des Museums, wo vollständige Trachten an historischen Figuren zu sehen sind.

Das Hinterland ist eine Region, in der sich alte Formen der Tracht und auch die Tracht als solche noch bis in die jüngste Zeit erhalten hatten. Die regionale Abgeschiedenheit lässt sich als einer der Gründe anführen.

Seit 1648 gehörte das Gebiet des Hinterlandes als schmaler, lang gezogener Streifen mit der Stadt Biedenkopf als Zentrum zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. Dieses Gebiet lag für die Regierungen in Darmstadt und Gießen im „Hinterland“, so der Ursprung des auch heute noch verwandten Begriffes für diese Region.

Das tägliche Anlegen einer Tracht ohne modische Alternative zu jeder Jahreszeit und Witterung ist heute für viele nur schwer nachzuvollziehen. Trotz aller Tradition und Regeln ist die örtlich differenzierte Kleidung als Ergebnis einer langen Entwicklung zu sehen. Als „gelebte“ Kleidung war auch sie modischen Wandlungen unterworfen.

 

Das Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf:

Die Ausstellungen und der Bergfried können im Hinterlandmuseum im kreiseigenen Schloss Biedenkopf bis zum 15. November 2019 dienstags bis sonntags zwischen 10:00 und 18:00 Uhr besucht werden. Außerdem besteht während der Winterpause vom 16. November bis 31. März für Gruppen ab 10 Personen die Möglichkeit einer Besichtigung nach telefonischer Voranmeldung.

Weitere Informationen sind beim Hinterlandmuseum unter der Telefonnummer 06461 924651, per E-Mail an Hinterlandmuseummarburg-biedenkopfde oder online unter www.marburg-biedenkopf.de/hinterlandmuseum erhältlich.

Eintrittspreise: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre: 1,30 Euro; Gruppen pro Person jeweils: 2,00 Euro; Schulgruppen pro Person: 1,00 Euro. Für Inhaber der Ehrenamtscard ist der Eintritt frei.

Zu sehen ist die sogenannte Mutsche, eine Kappe der Frauentracht, die im Bereich des Obergerichtes Breidenbach getragen wurde.
Zu sehen ist ein Quast, der zu einer Frauentracht gehört und getragen wurde wie das Beffchen eines Pfarrers.
Zu sehen ist ein Ärmelstaucher oder Wamsärmel. Dieser diente sowohl als Schmuck als auch als Schutz für den Unterarm.

Kontakt

Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst Presse- und Medienarbeit, Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg, E-Mail: pressestellemarburg-biedenkopfde. Tel.: 06421 405-1350, Fax.: 06421 405-921350. www.facebook.com/landkreis.marburg.biedenkopf (Öffnet in einem neuen Tab), alle Pressemitteilungen unter www.marburg-biedenkopf.de. Pressesprecher: Stephan Schienbein.

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