Marburg-Biedenkopf – 25 Studierende der Toyo Universität begleitet von zwei Professoren führten am Freitag, 8. März 2019, eine Exkursion zum Thema „Erneuerbare Energien“ im Landkreis Marburg-Biedenkopf durch. Diese wurde vom Fachdienst Klimaschutz und Erneuerbare Energien des Landkreises organisiert und begleitet.
Die japanischen Gäste besichtigten das Marburger Entsorgungszentrums und erfuhren vor Ort wie der Bioabfall eingesammelt, aufbereitet, recycelt und auch noch zur Bioenergie-Erzeugung genutzt wird. Danach konnten sich die Studierenden bei der Firma Wagner Solar in Kirchhain ein Bild von der Herstellung von Solaranlagen in einer energieautarken Fertigungshalle machen. Produktionsleiter Udo Geisel führte die Gäste durch den Betrieb und erläuterte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Solaranlagen für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Bei einer Mittagspause in der Brücker Mühle in Amöneburg stärkten sich die Besucher und erlebten wie in einer historischen und mit Wasserkraft betriebenen Mühle nachhaltig Biolebensmittel hergestellt werden. Danach ging es weiter zur Heizzentrale ins Bioenergiedorf Erfurtshausen. Bernd Rhiel von der Bürgerenergie-Genossenschaft Erfurtshausen erläuterte den Gästen wie aus bisher ungenutzter Biomasse und der Abwärme eines Blockheizkraftwerkes einer Biogasanlage ein ganzes Dorf mit umweltfreundlicher Wärme versorgt wird. Die jungen Besucher stellten viele Fragen und interessierten sich besonders für das genossenschaftliche Prinzip und die nachhaltige Energieerzeugung. „Ich bin stolz auf die Bürgerenergie-Genossenschaft, weil sie neben der nachhaltigen Energieerzeugung auch noch schnelles Internet für die Bürger ermöglicht und auch die Dorfgemeinschaft nachhaltig verbessert“, berichtete Rhiel.
Prof. Takehito Soda von der Toyo Universität beeindruckten die vielfältigen Aktivitäten von Firmen, Kommunen und auch Bürgern im Bereich der Erneuerbaren Energien, die neben einer nachhaltigen Energieerzeugung auch noch Arbeitsplätze mit regionaler Wertschöpfung im Landkreis sichern. „Dieses kann auch ein Ansatz für ländliche Regionen in Japan werden, welche auch mit Strukturproblemen kämpfen“, sagte Prof. Soda. Weiterhin bedankte er sich auch im Namen der Toyo Universität für die gute Unterstützung durch den Landkreis und für die abwechslungsreiche und gut organisierte Exkursion.
„Der internationale Klimaschutz ist eine sehr wichtige Ergänzung der eigenen Aktivitäten und ermöglicht es auch nochmal andere Perspektiven für die eigene Arbeit zu gewinnen. Unter dem Motto ‚Klimaschutz-gemeinsam‘ gilt es nicht nur die Akteure im Landkreis miteinander zu vernetzen, denn Klimaschutz kennt keine Grenzen“, resümierte Stefan Franke, Fachdienstleiter Klimaschutz und Erneuerbare Energien, am Ende der Exkursion. Neben weiteren Aktivitäten in Marburg stehen für die japanischen Gäste weitere Besuche in Straßburg und Paris auf dem Programm.
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