Marburg-Biedenkopf – Der Pflegekinderdienst des Landkreises Marburg-Biedenkopf sucht Familien, Paare, Ehepaare und Einzelpersonen, die sich vorstellen können, ein fremdes Kind in ihren Haushalt aufzunehmen. Alle Pflegeeltern werden durch eine Schulung für die Aufnahme eines fremden Kindes vorbereitet und im Rahmen von regelmäßiger Fortbildung begleitet. Daneben nehmen alle Pflegekinder an regulären Hilfeplanungen teil.
Krankheiten, Überforderung, fehlende Erziehungsfähigkeit und vieles mehr führen in einer Familie oftmals dazu, dass Kinder vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr in ihrer Familie leben können. Viele Pflegekinder kommen aus belasteten oder zerrütteten Familien. In ihrem bisherigen Leben haben sie nicht genügend Schutz und Geborgenheit erfahren.
Die sieben Jahre alte Christina (Name geändert) zum Beispiel wurde im vergangenen Jahr in eine geschulte Pflegefamilie des Landkreises vermittelt. Christina hatte einen hohen Förderbedarf, sie musste viel nachholen. Ihre leiblichen Eltern waren nicht in der Lage, dem kleinen Mädchen die notwendige Unterstützung zu geben. Nach Wochen der Trauer und der Unsicherheit hat sich Christina gut in ihre Pflegefamilie integriert, und durch die aktive Unterstützung der Pflegeeltern hat sie viele Entwicklungsschritte aufgeholt. Schnell gelang es ihr Kontakte in der Grundschule zu knüpfen, inzwischen hat sie zwei beste Freundinnen gefunden. „Sie ist ein ausgesprochen wissbegieriges Kind, was sich jeden Tag neu auf den Schulalltag freut“, berichtete die Pflegemutter.
„Für unsere Pflegekinder brauchen wir gut geschulte und dadurch gut vorbereitete Familien, die Zuwendung, Toleranz, Geduld und vor allen Dingen Einfühlungsvermögen als Kernkompetenzen mitbringen“, so Landrätin Kirsten Fründt. „Eine Pflegefamilie ist, wenn alle anderen Unterstützungsmöglichkeiten im Elternhaus nicht greifen, eine gute, sichere und vor allen Dingen wertvolle Alternative“, ergänzte Uwe Pöppler, Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales. „Der persönliche und direkte Kontakt zu unseren Pflegefamilien ist uns besonders wichtig“.
Kinder werden aus höchst unterschiedlichen Gründen aus Familien herausgenommen, nicht jede Pflegestellenkombination kann für ein Kind die passgenaue Pflegefamilie werden. Deshalb wird in einer Schulung gemeinsam mit den Bewerbern das jeweilige Profil herausgearbeitet. Es gibt zwei zu unterscheidende Pflegeformen: die Dauer- und die Kurzzeitpflege gemäß § 33 Sozialgesetzbuch VIII. Besonders wichtig ist, dass Pflegekinder keine Adoptivkinder sind. Zu den leiblichen Eltern bleibt der Kontakt bestehen, wenn dies möglich ist. Jede Pflegefamilie erhält ein Pflegegeld und eine Aufwandsentschädigung für jedes betreute Kind. Daneben gibt es Zuschüsse zu den Rentenbeiträgen.
Interessierte, die mehr zur Aufnahme eines Pflegekindes erfahren möchten, können Kontakt zu den spezialisierten Pflegedienstfachkräften im Jugendamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf aufnehmen. Als Ansprechpartner stehen Ilona Mönninger-Somogyi, unter der Telefonnummer: 06421 405-1431 oder per E-Mail: Moenninger-somogyiImarburg-biedenkopfde, und Maritta Michel-Sand unter der Telefonnummer: 06421 405-1349 oder per E-Mail unter: Michel-sandMmarburg-biedenkopfde zur Verfügung.
Kontakt
Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf, Fachdienst Presse- und Medienarbeit, Im Lichtenholz 60, 35043 Marburg, E-Mail: pressestellemarburg-biedenkopfde. Tel.: 06421 405-1350, Fax.: 06421 405-921350. www.facebook.com/landkreis.marburg.biedenkopf (Öffnet in einem neuen Tab), alle Pressemitteilungen unter www.marburg-biedenkopf.de. Pressesprecher: Stephan Schienbein.