Marburg-Biedenkopf – Um das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter auszubauen und zu verbessern, planen der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) jetzt gemeinsam neue Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen im Kreis. RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sowie Landrätin Kirsten Fründt und der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow unterzeichneten am Mittwoch in Marburg einen entsprechenden Kooperationsvertrag.
Ziel der Zusammenarbeit zwischen Kreis und RMV ist es, Fahrradabstellanlagen zu erneuern oder, bei Bedarf, durch neue Anlagen zu ergänzen. Der Vertrag regelt jetzt die notwendigen Planungsschritte.
„Das Fahrrad gewinnt als Verkehrsmittel im Alltag zunehmend an Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, dass wir verschiedene Verkehrsangebote, wie beispielsweise ÖPNV und Fahrrad, sinnvoll miteinander vernetzen und attraktive Rahmenbedingungen schaffen“, stellte Landrätin Kirsten Fründt fest.
„Gerade auf kurzen Wegen ist das Fahrrad die ideale Ergänzung zu unserem Zugangebot. Die komplette Ausstattung aller Bahnhöfe mit Fahrradabstellanlagen hat Vorbildcharakter für das RMV-Gebiet, weswegen wir das Projekt gerne unterstützen“, betonte RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.
„Zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes ist es wichtig, dass die gesamte Wegekette optimal und attraktiv gestaltet wird“, ergänzte der Erste Kreisbeigeordnete. Vorhandene Fahrradabstellanlagen seien häufig veraltet oder nur in geringer Anzahl vorhanden, so Zachow. Auch der Aspekt der zunehmenden Nutzung von Elektro-Fahrrädern müsse mitgedacht werden.
Im Rahmen der jetzt vereinbarten Zusammenarbeit soll die Planung weiter vorangetrieben werden. „Die Basis muss immer eine belastbare Planung sein“, unterstrich Landrätin Fründt. Kreis und RMV rechnen mit Planungskosten von rund 65.000 Euro, die zwischen den Vertragspartnern aufgeteilt werden.
Im Vorfeld hat der Radverkehrsplaner des Kreises, Thomas Meyer, ein Kataster mit 17 möglichen Standorten erstellt. Meyer hat im Vorfeld die Bahnhöfe im Kreis unter die Lupe genommen und unter dem Aspekt der Fahrrad-Nutzung begutachtet. „Wir haben uns zunächst die Frage gestellt, ob es dort schon Fahrradabstellanlagen gibt und ob sie den aktuellen Nutzungsstandards entsprechen“, erläuterte Meyer seine Analyse. Dazu habe auch die Feststellung gehört, ob an den Bahnhöfen viele Fahrräder abgestellt werden und welche Bedeutung der Bahnhof im RMV-Netz hat. „Auch musste geklärt werden, wem mögliche Standortflächen gehören“, so Meyer.
Nach Abschluss der Planungen soll, auch in enger Abstimmung mit den zuständigen Kommunen, an zunächst 17 Bahnhöfen, wo nach Einschätzung des Experten Bedarf und Möglichkeiten bestehen, ein angemessenes Angebot geschaffen werden: überdachte Fahrradabstellanlagen in unmittelbarem Umfeld zu den Bahnsteigen und, möglicherweise auch ein Angebot für abschließbare Stellplätze, Fahrradboxen oder Sammelschließanlagen.
Mögliche Standorte, die der Radverkehrsplaner im Kreis identifiziert hat, sind in Wetter, Sarnau, Goßfelden, Sterzhausen, Caldern, Buchenau, Friedensdorf, Neustadt, Stadtallendorf, Kirchhain, Anzefahr, Bürgeln, Cölbe, Marburg (Hauptbahnhof, Ostseite), Marburg Süd, Niederweimar und Fronhausen.
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