Marburg-Biedenkopf – Landrätin Kirsten Fründt hat in Biedenkopf zwei Förderbescheide überreicht: Einen Zuschuss in Höhe von 54.352 Euro erhalten Stephanie Bastian und Dirk Wetzlar, die am Marktplatz in Biedenkopf ein Wiener Café eröffnen wollen. 46.627 Euro gehen an die Gemeinde Lohra für den Bau eines Multifunktionsplatzes in der Dorfmitte der Kerngemeinde.
Im Falle Lohras stammt die Fördersumme aus dem LEADER-Programm, dessen Aufgabe es sei, die ländliche Region durch gezielte Projekte zu stärken und aufzuwerten, erklärte Fründt. Dazu will die Gemeinde neben dem neu eingerichteten Bahnhof einen Platz gestalten, der auf vielfältige Weise genutzt werden kann, wie Bürgermeister Georg Gaul erläuterte. Unter anderem sind ein Bolzplatz, ein Barfußpfad, ein Multifunktionsfeld für verschiedene Sportarten, aber auch ein Spiel- und Kreativbereich mit Sportgeräten geplant. Damit diese auch von den älteren Mitbürgern genutzt werden, sollen für sie spezielle betreute Bewegungsangebote eingerichtet werden. „Damit setzen wir einen weiteren Baustein, um unsere Neue Mitte mit Leben zu füllen“, sagte Georg Gaul.
Die Biedenkopfer dürfen sich hingegen darüber freuen, bald in einem richtigen „Café am Markt“ die Seele baumeln lassen zu können. Der Wunsch danach, den Marktplatz wieder in seinem ursprünglichen Sinne als Treffpunkt für die Menschen zu nutzen, existiere schon seit vielen Jahren, stellte Bürgermeister Joachim Thiemig fest. Das Engagement Stephanie Bastians und Dirk Wetzlars lasse ihn nun endlich Wirklichkeit werden und führe damit auch zu einem Ende des Leerstands der unteren Räume im Haus Marktplatz 2 (ehemalige Deutsche Bank). Das Café soll voraussichtlich im März kommenden Jahres eröffnen, wie die beiden Betreiber mitteilten. Geplant sind 40 Sitzplätze im Innenbereich und noch einmal dieselbe Anzahl auf der Terrasse vor dem Café. „Ohne die Förderung hätten wir das sicherlich nicht machen können“, sagte Stephanie Bastian. Denn die Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf über 217.000 Euro. Der Zuschuss stammt in diesem Falle allerdings nicht aus dem LEADER-Programm, wie Kirsten Fründt mitteilte. Stattdessen erfolge er im Rahmen des Aufrufs des Landes Hessen zur Förderung von Kleinstunternehmen der Grundversorgung. Das Wiener Café stehe dabei nicht in Konkurrenz zu anderen gastronomischen Angeboten am Marktplatz wie den Eisdielen und Gaststätten, stellte die Landrätin fest. Vielmehr sei es eine sinnvolle Ergänzung, da bisher ein klassisches Café in der historischen Kulisse des Marktplatzes fehlte.