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Pressemitteilung 422/2018

08.11.2018

Lucia Korzen und Ludwig Pigulla erhalten Sozialpreis 2018 – Landkreis zeichnet erstmals soziales Engagement mit 3.000 Euro Preisgeld aus

Die ersten Preisträger des Sozialpreises, Lucia Korzen und Ludwig Pigulla, freuten sich gemeinsam mit ihren Ehepartnern Manfred Korzen und Agnes Pigulla sowie Landrätin Kirsten Fründt und Kreistagsvorsitzender Detlef Ruffert über ihre Auszeichnung. Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf

Marburg-Biedenkopf – Am Mittwoch, 7. November 2018, hat Landrätin Kirsten Fründt Lucia Korzen und Ludwig Pigulla im Marburger Landratsamt mit dem Sozialpreis des Landkreises Marburg-Biedenkopf ausgezeichnet. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis zeichnet beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich aus.

Insgesamt 41 Menschen aus dem gesamten Landkreis wurden für den in diesem Jahr erstmals ausgeschriebenen Sozialpreis vorgeschlagen. Eine zehnköpfige Jury, bestehend aus Mitgliedern des Kreis- und Jugendhilfeausschusses, der Kreisverwaltung sowie sozial engagierter Bürgerinnen und Bürgern, entschied sich für Lucia Korzen aus Gladenbach und Ludwig Pigulla aus Rauschenberg. „Das Ehrenamt gehört zu unserem offenen und toleranten Zusammenleben. Das gilt auch und erst recht im sozialen Bereich, in dem es ganz konkret darum geht, Menschen auf ihrem Weg, oft auch Rückweg, in unsere Gesellschaft zu unterstützen“, sagte Landrätin Kirsten Fründt bei der Preisverleihung. Etwa 30 Millionen Menschen seien in der Bundesrepublik freiwillig und unentgeltlich für gesellschaftliche Belange aktiv. „Sie alle sind damit wesentliche Stützen unserer Gemeinschaft“, machte Landrätin Fründt deutlich. Zu ihnen zählen in besonderem Maße auch Lucia Korzen und Ludwig Pigulla, die nun für ihr vorbildhaftes Engagement ausgezeichnet wurden. 

Lucia Korzen wurde vom Geschäftsführer der Gemeinschaft Kehna, Michael Gehrke, vorgeschlagen. „Sie hat den Lea-Lese-Club in Kehna, Marburg und Dautphetal gegründet und begleitet jede Woche drei Gruppen, in denen sie mit behinderten und nicht behinderten Menschen Bücher in leichter Sprache liest und bespricht. Außerdem bietet sie den Bewohnerinnen und Bewohnern der Gemeinschaft Unterricht im Schreiben und Rechnen an“, beschreibt Gehrke. Darüber hinaus habe sie als Betreuerin und auch Pflegemutter Verantwortung übernommen. Sie sei, so Gehrke, „eine bescheidene und uneigennützige Person, die einen Großteil ihrer freien Zeit Menschen mit Behinderungen widmet, sie fördert, ermutigt und berät“. Das Preisgeld möchte Lucia Korzen der Gemeinschaft Kehna für die weitere Ausgestaltung des Sinnespfades zur Verfügung stellen. Sie selbst habe nicht das Gefühl eine besondere Ehrung verdient zu haben. „Ich mache es einfach, weil ich es tun muss“, sagte Korzen während der Preisverleihung. „Wenn Sie Lust und Zeit haben, kommen Sie in eine unserer Gruppen“, lud sie darüber hinaus zur Mitarbeit ein.  

Ludwig Pigulla wurde vom Bürgermeister der Stadt Rauschenberg, Michael Emmerich, insbesondere wegen seines Engagements als Koordinator und Mitglied des Kriseninterventionsdienstes Marburg-Biedenkopf vorgeschlagen. Allerdings sei auch Pigulla jemand, der sich vielfältig engagiere. Als Schiedsmann, Betreuer im Hospiz Marburg, beim Museumsteam Rauschenberg, beim historischen Arbeitskreis Rauschenberg und eben beim Kriseninterventionsdienst. „Wir freuen uns, einen solchen Mitbürger unter uns zu haben“, sagte der Erste Stadtrat Rauschenbergs, Manfred Günther, angesichts des vielfältigen Einsatzes von Ludwig Pigulla. 

Der Kriseninterventionsdienst des Landkreises Marburg-Biedenkopf gilt als „Erste Hilfe für die Seele“ im Falle traumatischer Erlebnisse und unterstützt Opfer, Angehörige aber auch Einsatzkräfte bei der Verarbeitung schlimmer Erlebnisse. Nachdem Pigulla die Leitung des Teams in jüngere Hände übergab, steht der 72-Jährige noch immer als Einsatzkraft in diesem besonderen Bereich zur Verfügung. Sein größter Dank gelte seiner Ehefrau, „die mich sicher viele Stunden lieber zuhause gesehen hätte“, sagte Pigulla sichtlich gerührt. Auch er widmet sein Preisgeld seinem Ehrenamt, nämlich dem Kriseninterventionsdienst. Und wie seiner Mitpreisträgerin ist auch ihm das Ehrenamt eine Selbstverständlichkeit. Es lohne sich, über die ursprüngliche Bedeutung der Demut als Gesinnung eines Dienenden nachzudenken. In diesem Sinne präsentierte Pigulla auch einen Gegenentwurf zu einem Gedicht von Wilhelm Busch. Unter dem Titel „Nur ein Ehrenamt“, verdeutlichte Pigulla „Willst Du froh und glücklich leben, lass ein Ehrenamt Dir geben!“

Das „Marburger Holztrio der Jungen Marburger Philharmonie“ begleitete die Preisverleihung musikalisch. Das Trio besteht aus Wilhelm Laufenberg (Flöte), Mareike Herröder (Klarinette) und Christiane Stöhr (Fagott).

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